Montag, 13. April 2015

Alter Renner im neuen Outfit - Porsche 936C Joest New Man Norisring 1983 von Spark für Raceland, 1:43

Mit der Einführung der Gruppe C im Jahr 1982 hatten viele Teams Probleme, konkurrenzfähige Autos auf die Piste zu bringen. Porsche hatte den 956 entwickelt, der sicherlich der Stand der Dinge war, wie sich ja auch in den Ergebnislisten bald bestätigte. Das Auto war aber einerseits sehr teuer, andererseits nicht in genügender Stückzahl verfügbar. Ausserdem hatte man natürlich noch den einen oder anderen Gruppe-6-Renner in der Garage stehen. Das Team Joest Racing machte aus der Not eine Tugend und baute seinen 936.004, den es aus vorhandenen Teilen selbst aufgebaut hatte, nach dem Gruppe-C-Reglement um. Der Radstand wurde verlängert, dadurch konnte man einen größeren Tank unterbringen und bei Zimmermann-Design in Bensberg entstand eine Kunststoffkarosserie, die aus dem 936 ein Coupé machte. Angetrieben wurde der Joest 936 C von einem luftgekühlten 6-Zylinder-Doppelturbo-Zweiventiler mit 2,1 Liter Hubraum und ca. 560 PS. Die günstigere Aerodynamik ermöglichte eine um 10 km/h höhere Spitze als beim Spyder, also 360 km/h. Die Straßenlage war aufgrund des flachen Unterbodens dem mit Groundeffect versehenen 956 natürlich unterlegen, aber im Saisonverlauf zeigte der 936 C seine Zuverlässigkeit, die ihm manche gute Platzierung ermöglichte. Mit Bob Wollek erreichte man in Silverstone, Mugello und Kyalami jeweils dritte Plätze. Für die Saison 1983 kaufte Joest dann einen 956, damit war der 936 nur noch zweite Wahl, wurde aber ab und zu noch eingesetzt, so auch beim Lauf zur Deutschen Rennsport Meisterschaft 1983 auf dem Stadtkurs des Norisrings. Während Volkert Merl bei Joest im neuen gelb/schwarzen New Man Porsche 956 an den Start ging und Dritter wurde, engagierte man für den älteren 936C den Schweden Stefan Johansson, der mit Spirit-Honda gerade den Sprung in die Formel 1 geschafft hatte. Mit Rang 4 verschaffte Johansson der alten Konstruktion noch einmal einen späten Achtungserfolg. Der Sieger hieß Bob Wollek auf einem Warsteiner/Joest-956, gefolgt von Harald Grohs auf einem Brun-Cosworth-Sehcar. Das Starterfeld umfasste auch einen Joest-Warsteiner-936 mit Poldi von Bayern, einen Lancia LC 2, Zakspeed C1/4 und C1/8, einen Gr.5-Zakspeed-Capri, aber auch einen alten Porsche 908/3! Wahrlich eine bunte Mischung!

Das Gold-Edition-Modell entspricht gewohnter Qualität. Form, Lackierung und Dekoration sind im Vergleich mit Originalfotos perfekt getroffen. Im Vergleich zu einem 956 wirkt der 936 relativ wuchtig, weniger geduckt. Details wie Scheinwerfer, Abdeckungen, Notschalter, Abschleppösen, Spiegel, Tankverschlüsse, Antenne, Wischer, Heckflügelstützen sind präzise nachgebildet. Sehr fein die Abstützung des Langhecks und die Details wie die Turbolader am Heck. Auch die Felgen sehen sehr gut aus. Die Zusammenarbeit zwischen Raceland und Spark erbrachte wieder eine sehr gut ausgeführte und ausgezeichnet recherchierte Replik des Originals, und dass wir diese Modelle mit fränkischem Lokalkolorit schätzen, ist ja bekannt. Das auf den Bildern abstehende Decal hinten rechts konnte leicht korrigiert werden, wahrscheinlich waren die zu groben Finger des Fotografen schuld!

Leider wird der 936 C das letzte Modell der Gold Edition zum günstigen Preis von 64,95 Euro sein. Wie bekannt, sind die Modellautopreise unter dem Druck des schwachen Euro bei allen Herstellern mehr oder weniger gestiegen. Spark hat versucht, für den Verbraucher möglichst wenig dieses Drucks weiterzugeben, allerdings zum Teil auf Kosten der Händler, die auf Rabatte verzichten müssen. Leider führt diese Massnahme dazu, dass Sondermodelle in kleiner Stückzahl einfach teurer werden müssen. Friedrich Lämmermann, der Chef von Raceland, bedauert diese Tatsache, will aber alles tun, dass der Preis seiner Gold Edition in Zukunft die 70 Euro nicht überschreiten wird, was im Konkurrenzvergleich noch akzeptabel scheint. Auf die weiteren Neuankündigungen für 2015 sind wir jedenfalls gespannt! Übrigens gibt es den 936 C in der kleinen Auflage von 300 Stück, Interessenten sollten nicht zu lange warten, die ersten Modelle der Gold Edition sind bereits ausverkauft. Und vielleicht lohnt es sich, einmal über das Programm zu schauen, gibt es doch noch einige interessante Autos zu den alten Preisen, die uns heute sehr günstig scheinen!

Unser Fotomuster kommt von unserem Fachhandelspartner Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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