Montag, 20. April 2015

Langerwartet - BMW i8 von Paragon, 1:18

Inzwischen haben wir uns an die langen Wartezeiten bei BMW-Neuheiten im Maßstab 1:18 ja schon fast gewöhnt, aber unverständlich bleibt es nach wie vor, warum man in München vergessen zu haben scheint, dass Modellautos ein wichtiges Marketinginstrument sein können. Dies kann aber nur dann richtig funktionieren, wenn man auch zeitnah mit den entsprechenden Miniaturen an den Start geht und nicht zwei Jahre ins Land gehen lässt. So lange hat man sich mit dem BMW i8 im Maßstab 1:18 Zeit gelassen, viel zu lange für ein Auto, auf dem in 1:1 so viele Hoffnungen ruhen. Die Bayern sollten ihre Strategie in diesem Bereich dringend überdenken, für einen Hersteller, der in seiner Kommunikation immer viel Wert auf die Faszination seiner Autos legt, ist die Modellautostrategie äußerst peinlich.

Aber immerhin ist der i8 nun endlich da. Beim BMW-Händler kann man die 1:18-Miniatur aus dem Hause Paragon in drei Farbvarianten bekommen: Blaumetallic, Weiß und das hier gezeigte Dunkelgraumetallic. Die Ausstattung ist bei allen drei Modellen ansonsten gleich, es handelt sich um Diecast-Modelle mit öffnenden Türen. Alles andere bleibt verschlossen, sodass von der faszinierenden Hybrid-Antriebstechnik des Vorbildes leider nichts zu sehen ist. Zugegeben, auch beim Vorbild kann man nicht einfach eine Haube öffnen, um z.B. den turbobefeuerten Dreizylinder hinter der Fahrgastzelle zu sehen, aber es wäre schon schön gewesen, wenn Paragon uns diese Möglichkeit gegeben hätte. Denn ansonsten macht man vieles richtig, so sitzt die Form perfekt und die Spaltmaße der Türen fallen überzeugend aus.

Das mehrfarbig ausgeführte Interieur weiß ebenso zu gefallen, der Charakter der sehr reduzierten und luftigen Gestaltung des Armaturenbretts wird überzeugend umgesetzt und Decals und Drucke sorgen für die nötigen Details. Die großen Türen werden mit ausklappbaren Metallstiften in der geöffneten Position gehalten, eine etwas "low-tech" anmutende Lösung neben den filigranen Dämpfersystemen, die wir z.B. bei AUTOart finden, aber dafür ist die dauerhafte Haltbarkeit hier sicher etwas besser. Eine Motornachbildung gibt's nicht und auch das Kofferraumabteil unter der großen Heckscheibe bleibt verschlossen. Dafür gefallen außen die freistehenden Elemente an der C-Säule, die sehr gut passend angebracht wurden. Die Leuchten sind ok, aber die nur aufgedruckte LED-Leiste vorne und die ebenfalls nur durch Drucke dargestellten kleinen Rückleuchten fallen unbefriedigend aus.

Die Felgen sind gut proportioniert, lassen aber die dunkel abgesetzten Bereiche des Vorbildes schmerzlich vermissen. Schade, weil Paragon ansonsten die farblichen Absetzungen an der Karosserie sehr gut im Griff hat. Die schwarzen Flächen und blauen Zierelemente sind blitzsauber abgesetzt. Der i8 von Paragon ist in 1:18 also ein Modell mit einigem Schatten aber auch mit viel Licht. Trotz aller Unzulänglichkeiten hat sich die Wartezeit gelohnt. Bitte, liebe Münchner, lasst uns auf die nächsten Neuheiten nicht schon wieder so lange warten!

Text und Fotos: Georg Hämel

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