Dienstag, 7. April 2015

Mit dem Gebrauchtwagen nach Le Mans - Bentley Embiricos 1949 von Spark, 1:43

Vor kurzem hatten wir das Vergnügen, einen der attraktivsten Bentleys aller Zeiten zu präsentieren, unseren Bericht zum Minichamps-Modell des Bentley Embiricos finden Sie hier. Die Rennversionen, die wir eigentlich vom gleichen Hersteller erwartet haben, liefert nun Spark Models.

Nach der Variante, die in Le Mans 1950 den 14. Platz belegte, folgte eine Wiedergabe des erfolgreichsten Einsatzes, der 1949 mit Zoltan Hay, dem Besitzer des Bentley und dem Journalisten und Hobbyrennfahrer Tommy Wisdom immerhin zum 6. Platz führte. Auch 1951 war man noch dabei, leider reichte die zurückgelegte Distanz nicht für eine Platzierung. Damit endete die internationale Rennkarriere des Stromlinien-Bentley, Hay fuhr noch ab und zu bei lokalen Events mit und behielt ihn bis 1969, das Auto wechselte dann öfters den Besitzer und auch zweimal die Farbe, nach einen Intermezzo in blau ist es heute wieder graumetallic und gehört zu einer großen Sammlung in Kalifornien. Ab und zu bekommt man den Embiricos bei den wichtigsten Concours zu sehen. Die Legende, dass Hay nach dem Einsatz in Le Mans den Renntank ausbaute, um anschließend mit der Familie in die Ferien zu fahren, wird von verschiedenen Quellen erzählt, allerdings differieren die Jahreszahlen etwas. Sicher ist aber, dass man sozusagen mit einem Gebrauchtwagen, der bereits 13 Jahre alt war und beim ersten Einsatz 60.000 und beim letzten sogar 120.000 Meilen auf dem Buckel hatte, in Le Mans bei der Musik dabei war.

Beim ersten Einsatz 1949 trainierte man wohl noch mit den hinteren Radabdeckungen, der Zeitverlust bei notwendigen Räderwechseln mag erklären, dass man später darauf verzichtet hat, was auch die verschiedenen Originalfotos erklären würde. Die Unterschiede zwischen Renn- und Straßenversion sind perfekt nachgebildet: Der einzelne Scheinwerfer unter dem Kühlergrill, die Lederriemen über der Motorhaube, die beiden Tankverschlüsse in den Heckfenstern sowie die Startnummern, die allerdings vom Schriftbild etwas zu schmal sind. Überhaupt ist dieses Modell in Ausführung und Detaillierung wieder Spitze, die extrem feine Lackierung, die saubere Montage, die lackierten Speichenräder, die feinen Scheibenrahmen und sonstigen Details lassen viel Freude aufkommen. Eine Kleinigkeit wäre zu erwähnen, beim hinteren Nummernschild hat man sich wohl vom Zustand des restaurierten Exemplars blenden lassen, damals war noch ein „GB“ unter dem einzeiligen „FXW6“.

Ein Vergleich mit dem für sich auch sehr schönen Embiricos von Minichamps reizt natürlich sehr. Bei Ansicht von Vorbildfotos sieht man, dass beide Hersteller das jeweilige Vorbild (bei den Aachenern das restaurierte Auto im aktuellen Zustand) sehr genau berücksichtigt haben. Einige Punkte sprechen allerdings für das Spark-Modell: Zum einen die wesentlich feiner pigmentierte Lackierung, zum anderen die gelungenere Formwiedergabe. Das wird insbesondere deutlich bei der Position der Scheinwerfer (bei Minichamps etwas zu hoch), bei der Linie der hinteren Seitenfenster, bei den Lüftungsschlitzen in der Motorhaube (bei MC zu weit zum hinteren Rand der Haube gehend) und beim Dach an sich, das bei Spark etwas breiter und damit vorbildgerechter wirkt. Üblicherweise hat Spark auch die feineren Anbauteile, wie Wischer, Türgriffe, Haubenverschlüsse und dazu noch den günstigeren Preis.

Als Fazit wäre zu sagen, dass das bessere eben des guten Feind ist. Für sich ist der Minichamps-Embiricos durchaus attraktiv, aber das Spark-Modell übertrifft es deutlich in wichtigen Punkten. Solch ein attraktives Vorbild hat aber bei uns auch in zwei Varianten Platz.

Wir danken Supercars in München für unser Fotomuster.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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