
Montag, 23. Februar 2015
Alter Schwede – AUDI RS5 DTM Mattias Ekström 2014 von Spark, 1:43
Wenn man über die Neue DTM spricht, kommt man um einen Mann nicht herum, um Mattias Ekström. Der meist gut gelaunte Schwede ist immer für einen „coolen" Spruch gut. In Interviews sagt er oft, was er denkt, ohne medienkonformes Weichspülprogramm. Misserfolge und Enttäuschungen steckt er erstaunlich gelassen weg, dann wird es eben beim nächsten Mal besser. Im Rennwagen ist Ekström ein harter Hund. Sein Leitspruch „Go hard or go home" sagt da eigentlich genug. Allerdings akzeptiert der Skandinavier das auch bei anderen. Selten hört man den Mann aus Falun meckern oder lamentieren. Mit Kommentaren wie „Die DTM ist eben kein Ponyhof" ist dann alles gesagt. Man kann es kaum glauben, aber Ekström gehört zu den dienstältesten Fahrern im DTM-Zirkus. Wie viele Rennfahrer begann er mit dem Kart, ab 1993 ging es los. Die Gene stammten wohl vom Vater, der erfolgreich Rallyecross fuhr. Über Markencups kam Mattias Ekström zur Schwedischen Tourenwagenmeisterschaft, hier wurde er 1999 Meister. Auch 2000 fuhr er noch in der STCC, um im Folgejahr zu Abt Sportsline Junior in die DTM zu wechseln. Ab 2002 nannte man sich nur noch Abt Sportsline und Ekströms Dienstwagen ziert seither immer das Livret von Red Bull. 2004 bekam der Schwede einen neuen Dienstwagen, der Audi TT-R wurde in der DTM durch den Audi A4 DTM ersetzt. Offenbar lag ihm der Rennwagen so gut, dass er auf Anhieb Meister wurde, und 2007 konnte man den Titel erneut erringen. Mit dem Wiedereinstieg von BMW in die DTM im Jahr 2012 wurde eine komplett neue Fahrzeuggeneration entwickelt. Der A4 ging in Rente und wurde durch den Audi A5 DTM ersetzt. Im nächsten Jahr erhielt der A5 reglementsgerecht einen DRS-Flügel und hieß von nun an Audi RS5 DTM. Die Saison 2014 brachte weitere Änderungen. Die Aerodynamik wurde deutlich sichtbar überarbeitet, das Fahrzeuggewicht wurde von 1.110kg auf 1.120kg angehoben um mit Performance-Gewichten arbeiten zu können. Das Regelwerk ist nicht ganz einfach , aber im Großen und Ganzen geht es darum, dass man durch Zu- oder Abladen von bis zu 10 kg, je nach Platzierung, die Meisterschaft spannend halten will. Gewichte hin oder her, gegen die Dominanz von Marco Wittmann auf seinem BMW M4 DTM war kein Kraut gewachsen und Ekström belegte im Gesamtklassement den zweiten Platz. Neben DTM-Rennen fährt „Eki" auch gerne mal Rallye, Rallyecross oder GT3-Rennen. 2010 durfte der Skandinavier auch Erfahrungen in der amerikanischen NASCAR-Serie sammeln. Mittlerweile betreibt der umtriebige Nordmann auch ein eigenes Rallyecross-Team.
Sammler von DTM-Modellen werden durch die Hersteller erfreulicherweise, sehr verwöhnt. Meist gibt es das gesamte Fahrerfeld und auch noch in hervorragender Qualität. Dabei ist es egal, ob Minichamps oder Spark, es gibt nichts auszusetzen. Einzig bei den Modellen für Audi patzte Spark 2009 (Flügel zu breit) und 2013 (DRS-Flügel übersehen). Dies betraf aber wie gesagt nur die Modelle in Audi-Verpackung, bei den Fachhandelsmodellen wurde die Fehler jeweils behoben. Die nun erst einmal für Audi produzierten RS5-DTM 2014 sind von Haus aus korrekt. Die sauber gegossene Resinkarosserie mit exzellentem Lackauftrag zeigt alle Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell. Durch den Wegfall der vorderen Radhausentlüftungen und das nun ruhigere Red Bull-Design wirkt der Bolide im vorderen Bereich sehr elegant. Die seitliche Luftführung mittels zusätzlicher Flaps ist deutlich aufwändiger und die hinteren Radhäuser sind geschlossen. Wie beim Original ist der Lack so fein pigmentiert, dass man genau hinsehen muss, um überhaupt einen Metallic-Effekt zu bemerken. Neben der Umsetzung der neuen Aerodynamik-Elemente wurden auch Feinheiten wie der geänderte Kühlergrill oder die neuen Außenspiegel beachtet. Dass das stromlinienförmige Kunstwerk der Spiegelhalter nur angedeutet werden kann, ergibt sich aus dem Maßstab. Selbst die kleinen Streben, die den Unterboden stabilisieren, sind mittels Draht nachgebildet. Die vielen neuen Flaps im Seitenbereich wurden mit Ätzteilen sehr filigran dargestellt, ebenso wie der Heckflügel samt Verstellmöglichkeiten und DRS System. Rechts hinten befindet sich ein kleines Gehäuse, in dem eine der Onboardkameras eingebaut werden kann. Dieses oder ähnliche Gehäuse besaßen 2014 alle DTM Wagen. In unserem Fall ist es ein Dummy, sonst müsste vorne ein kleines schwarzes Objektiv herausschauen.
Man kann bei diesem Modell für alle Freunde aktueller DTM Fahrzeuge nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Text und Fotos: Robert Balb