Freitag, 16. Januar 2015

Erster Versuch - Bugatti EB110 von AUTOart, 1:18

Wenn man heute über moderne Bugatti-Sportwagen spricht, dann denkt man zunächst natürlich an den Veyron, das unter VW-Regie entstandene 1.000 PS Monster mit 16 Zylindern. Aber es gab in den 1990er Jahren schon einen Versuch, den großen Markennamen wiederzubeleben. Der Beginn der damaligen Firma lag im Jahr 1987 als der Italiener Romano Artioli die Namensrechte erwarb. 1989 gründete er Bugatti Automobili SpA mit dem Ziel, den technisch anspruchsvollsten Sportwagen seiner Zeit zu entwickeln. Als technischen Direktor verpflichtete er den erfahrenen Paolo Stanzani, die ersten Designentwürfe für die Prototypen lieferte Marcello Gandini. Der Motor für den neuen Boliden hatte zwar keine 16 Zylinder, war aber dennoch ein beeindruckendes Triebwerk mit 12 Zylindern, einem Hubraum von 3500 cm3 und vier gewaltigen IHI-Turboladern. Dieses Triebwerk mit 560 PS lieferte seine Leistung an ein Kohlefaser-Chassis mit permanentem Allradantrieb und beschleunigte den EB110 auf 342 km/h. Am 15. September 1991, dem 110. Geburtstag Ettore Bugattis, wurde der Bugatti EB110 in Paris präsentiert. Das Serienprodukt trug nun allerdings eine Karosserie aus der Feder von Giampaolo Benedini, von den Gandini-Entwürfen waren nur die typischen Türen übriggeblieben.

Der Bugatti EB110 sorgte seinerzeit nicht nur in der Automobilwelt für Aufsehen, auch als Modellauto war er sehr beliebt. Im Maßstab 1:18 war er unter anderem von Bburago und Maisto erhältlich, ein hoch detailliertes und hochwertiges Modell in dieser Baugröße fehlte aber lange Zeit. Nun hat AUTOart diese Lücke gefüllt und nach den verschiedenen Varianten des Veyron dem "Vorgänger" aus den 90ern ein feines Modell gewidmet. Zunächst ist er im hier gezeigten Silbermetallic oder in Rotmetallic erhältlich, Weiß und das typische Bugatti-Blau folgen später. Die eigentümliche, flächige Karosserieform des EB110 hat man mit sicherer Hand getroffen und gerade bei solchen Formen kann AUTOart mit seinen feinen und gleichmäßigen Spaltmaßen Akzente setzen. Alle Hauben und die Türen öffnen an filigranen Scharnieren.

Das Interieur wird von AUTOart mit vielen Drucken belebt, sieht aber dennoch nicht sonderlich spektakulär aus - trotz Holzimitation hinter den Instrumenten. Das ist allerdings absolut vorbildgerecht, denn auch das Vorbild ist im Interieur nicht sonderlich aufregend - ich kann mich gut dran erinnern, ich habe seinerzeit auf der IAA drin gesessen... allerdings haben wir dann doch keinen Kaufvertrag unterschrieben :) Wesentlich aufregender geht es unter der Motorhaube zu, wo der Zwölfzylinder mit seiner Peripherie den zur Verfügung stehenden Raum bis auf den letzten Zentimeter ausnutzt. Alle Schläuche sind zu finden, die Bauteile sind realistisch eingefärbt und die blauen Farbakzente sind ebenso vorhanden, wie die Hitzeschutzfolien.

Unter der Fronthaube sitzen alle Technikelemente, für die im Heck kein Platz gefunden werden konnte, wie z.B. die Batterie. Auch hier bietet AUTOart viele Details und realistische Farben. Außen gefallen die Leuchten, besonders am Heck, wo sie mit dem typischen feinen Gitter versehen wurden, vorne hingegen wirken sie etwas flach. Die Felgen sind an klassische Bugatti-Vorbilder angelehnt und korrekt proportioniert. Der Heckspoiler ist natürlich auch funktional ausgelegt und kann aufgestellt werden - der perfekte Abschluss für ein hervorragendes Modell dieses letztendlich wenig erfolgreichen Abschnittes der Bugatti-Geschichte.

Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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