Dienstag, 23. Dezember 2014

Unzuverlässig aber schön - Lancia LC2 von Spark, 1:18

Lancia hatte 1980 und 1981 die Markenweltmeisterschaft der Sportwagen gewinnen können, doch für die Saison 1982 stand ein Wechsel des Reglements an. Anstatt der bisherigen Gruppen 1-6 gab es nun die Gruppen A, B und C - letztere war für die Sportwagenweltmeisterschaft maßgeblich und Lancias siegreicher Beta Montecarlo war nun nicht mehr zugelassen. Für die Saison 1982 baute man als Übergangslösung eine Mischung aus Gruppe 5-Antriebstechnik und offenem Rennprototypen, doch für das Jahr 1983 sollte ein echter, reinrassiger Gruppe C-Bolide her, um den dominierenden Porsche 956 das Leben schwer zu machen. Das Chassis entstand teils bei Abarth, teils bei Dallara und für den Motor wurde man bei Ferrari vorstellig. In Maranello entstand ein V8-Biturbotriebwerk mit fast 700 PS, eine Leistung, die auf den Papier locker ausreichte, um die Porsche zu schlagen. Doch leider kam alles anders. Eine Kombination aus schlechter Vorbereitung und reinem Pech verwehrte den Lancia den großen Erfolg, man konnte zwar zahlreiche Pole-Positions erringen, doch im Rennen schlug immer wieder der Defektteufel zu. Immerhin konnte man 1983 und 1984 zwei Rennen außerhalb der WM gewinnen, doch einen Sieg gegen die Porsche-Werksmannschaft holte man erst 1985 in Spa, ein Erfolg, der durch den tragischen Tod von Stefan Bellof überschattet wurde.

Dieses Siegerfahrzeug von Mauro Baldi und Bob Wollek hat Spark nun als 1:18-Modell in den Handel gebracht. Die Resineminiatur im klassischen "Martini"-Design verfügt natürlich über keine öffnenden Teile, so dass der Ferrari-Achtzylinder leider nicht inspiziert werden kann, doch die erstaunlich elegante Linie des oft so unzuverlässigen Boliden hat Spark perfekt getroffen. Die Rennlackierung wird mit hervorragend verarbeiteten Decals nachgebildet, allgemein bewegt sich die Verarbeitung auf exzellentem Niveau.

Das Renncockpit lässt sich durch die schmalen Scheiben nur schwer einsehen, ist aber umfangreich detailliert und aufwändig nachgebildet. Die Instrumente sind als Decals vorhanden und auch alle Schalter am Armaturenbrett hat Spark nicht vergessen. Der Sitz trägt feine Gurte und die großen, silbernen Belüftungsschläuche sorgen auch im achtzehnfach verkleinerten LC2 für etwas Luft im Cockpit. Am Heck gibt es zwar keine Motornachbildung, aber alle sichtbaren Technikdetails sind zu finden, von den filigranen Kühlern bis hin zum kleinen sichtbaren Stück des Getriebes. Die Felgen sind korrekt proportioniert, die Rückspiegel werden durch ultrafeine Streben gesichert. Der riesige Heckflügel, den der Sammler selbst anbringen muss, trägt eine feine Kohlefaserstruktur und sitzt bei meinem Exemplar etwas schief, das lässt sich aber leicht beheben. Ein fantastisches Modell, das in keiner Rennsportwagen-Sammlung fehlen darf und eindrucksvoll unterstreicht, worin ein großer Vorteil von Resinemodellen liegt: in der Möglichkeit, auch Vorbilder nachzubilden, die als Diecastmodell niemals wirtschaftlich zu realisieren wären.

Unser Fotomuster kommt von Raceland , vielen Dank für die Unterstützung.

Text und Fotos: Georg Hämel

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