Sonntag, 21. Dezember 2014

Sieger ohne großen Wert - BMW 3.0 CSL Faltz Alpina TW-EM 1975 von Spark für Raceland, 1:43

Das Jahr 1975 war für den Motorsport eher trist. Durch die Energiekrise sank das Interesse der Industrie, und so wurden Meisterschaften wie die Marken-WM oder die Tourenwagen-Europameisterschaft, die gerade einmal aus 6 Läufen bestand, eher zur Farce. Als zusätzliche Sparmaßnahme wurde das 6-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife auf 4 Stunden gekürzt. Werksautos und Sponsoren waren echte Mangelware und so waren die über 400 PS starken 4-Ventil BMW 3.5 CSL Sechszylinder von Schnitzer und Faltz-Alpina in der Division 1 ohne echte Konkurrenz. Vor allem der Schweizer Urs Zondler wollte seine erkaufte Position bei Schnitzer nutzen, um durch Einsatz schneller Fahrer und Übernahme deren Fahrzeuge billig zu Punkten zu kommen, was den sportlichen Wert der Serie zusätzlich schmälerte. Zondler warf bereits im Training ein Auto irreparabel von der Strecke, seinen von ihm geforderten Einsatz im Rennen verhinderte letztlich nur ein Hinterachsschaden am verbliebenen Coupé, damit konnten die Faltz-Alpina-BMWs einen Dreifachsieg landen. Helmut Kelleners / Harald Grohs im Faltz-Alpina BMW, dem ehemaligen IMSA-Auto von BMW Motosport, das schon im Training die schnellsten Runden auf der Nordschleife gedreht hatte, war letztlich siegreich vor Peltier/Müller und Betzler/Bertrams.

Sehr zufrieden war man bei Faltz wohl noch nicht mit dem Auto. Für 100.000,- DM erstanden, sollte das Coupé auf neuestem Stand sein, allerdings war die Abstimmung von Lenkung, Fahrwerk und Bremsen unbefriedigend, was man aber im Training in den Griff bekam. Aufgrund der mangelnden Konkurrenz blieb der Sieg doch eher wertlos und das ganze Championnat litt unter Mangel an Teilnehmern und Zuschauern.

Die Auswahl dieses Fahrzeugs für die Gold Edition von Raceland kann mit dem ungewöhnlichen Aussehen begründet werden, ein Coupé in Werksfarben mit darübergeklebten Weisberg-Schriftzügen sieht eher ungewöhnlich aus. Das Modell ist gewohnt gut reproduziert, auch im Vergleich zu anderen Autos fallen auch kleine Unterschiede auf. Die Proportionen wirken sowieso wesentlich stimmiger als bei den Minichamps-BMWs. Die Rahmen von Front- und Heckscheibe sind aufgedruckt, was aber ganz gut wirkt, die Dreiecksfenster in den türen wirken etwas plump. Und im Vergleich mit Originalfotos fällt auf, dass der Blendschutz in der Windschutzscheibe dunkelblau war und nicht schwarz wie beim Modell. Der Weisberg-Schriftzug auf dem Frontspoiler sollte auch etwas größer sein, und unser Fotomuster zeigte einen eher ungewöhnlichen Verarbeitungsmangel, nämlich ein schiefes Decal auf der Beifahrertür.

Letztlich bleibt als Fazit, dass wir es wieder mit einem, bis auf die kleinen Mängel, sehr schönen Modell zu tun haben, dass sich unsere Begeisterung in Grenzen hält, mag am Vorbild liegen, das wir als weder besonders attraktiv noch als sportlich wichtig einstufen, aber das mag der BMW-Fan sicherlich anders sehen. Immerhin drehten mit Harald Grohs und Helmut Kelleners echte Typen am Lenkrad des Faltz-Alpina-Coupés.

Wie gewohnt, ist das Modell limitiert (300 Exemplare) und direkt bei Raceland zu bestellen.

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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