Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kurioses Einzelstück - Jaguar E-Type Raymond Loewy 1965 von Premium X, 1:43

Die Resinproduktion macht's möglich: Selbst kuriose Einzelstücke erreichen den Sammlermarkt. Den Jaguar E-Type, den der berühmte Designer Raymond Loewy nach seinem Geschmack modifizieren ließ, stellen wir als Modell von Premium X vor.

Über den Jaguar E-Type braucht man wohl keine Worte verlieren, seit seiner Premiere am Genfer Salon 1961 gehört dieser Sportwagen zu den begehrtesten Autos aller Zeiten. Raymond Loewy hatte bereits Eigenkreationen auf Basis eines Jaguar XK 140, eines BMW 507 und eines Lancia Flaminia bauen lassen. Im Gegensatz zu seinen berühmten Designs für Studebaker (Champion und Avanti), dem Scenicruiser Bus, diverser Stromlinienloks oder auch der Zigarettenpackung für Lucky Strike waren diese Fahrzeuge zumindest gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar hässlich. Während der XK 140 bei Boano und die Flaminia bei Rocco Motto gefertigt wurde, entstanden der BMW und der E-Type bei der französischen Firma Pichon et Parat.

Am auffälligsten ist sicherlich die Frontgestaltung, ein großer Lufteinlass wird von unter einer Streuscheibe liegenden Doppelscheinwerfern aus dem Panhard 24 flankiert, dadurch wird die Front etwas kantiger. Die Radausschnitte sind wesentlich größer, die stark abgeschrägten hinteren Seitenfenster und das Heck mit einzelnen Rücklichtern aus dem Chevrolet Corvair geben dem Loewy-E-Type eine eigene Linie. Accessoires wie der aussenliegende Tankdeckel, der gläserne Dachspoiler, dessen Funktion eher fragwürdig scheint und die ungewöhnliche Führung der Auspuffendrohre tun ein übriges. Schön muss man den Loewy-Jaguar sicherlich nicht finden, aber extravagant ist er schon. Raymond Loewy hat das Auto selbst in Europa bewegt, bis ca. 1970 der Designer James Murry Hunt, der bei Loewy gelernt hatte, den Jaguar erwarb und ihn 40 Jahre wegsperrte. 2011 wurde er dann schließlich für über 100.000 Euro von Bonhams versteigert. In einer 2013 im TV gezeigten Dokumentation über Gunter Sachs taucht der E-Type plötzlich in St. Tropez auf. Dies kann man auch auf der sehr empfehlenswerten Website Internet Movies Car Database nachprüfen.

Pemium X hat die Linien dieses Exoten sehr gut getroffen, die Metalliclackierung ist perfekt. An Details wird nicht gespart, Viele Ätzteile für Kühlergrill, Wischer, Türgriffe, Scheibenrahmen, Lenkrad, Spoilerhalterungen und vor allem die schönen Nummernschilder, feine Schriftzüge und Signets, selbst auf den Radnabenabdeckungen sieht man den Jaguar-Schriftzug, so entsteht ein hochwertiges Modell. Die eher hässlichen Auspuffrohre sind wie der Tankdeckel als Chromteile reproduziert, im vorwiegend schwarzen Innenraum fehlt es an nichts. Der gläserne Dachspoiler könnte etwas feiner sein, und Speichenräder haben wir schon schönere gesehen, aber das ist eigentlich die einzige Kritik.

In dieser Qualität ist der Loewy-E-Type eine außergewöhnliche Bereicherung für die Sammlung, der Mut von Premium X, solche Modelle zu produzieren, ist zu bewundern und der Preis von 40-45 Euro sehr fair.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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