Montag, 24. November 2014

Der Trendsetter - Buick Le Sabre Concept Car von Minichamps, 1:43

Der amerikanische Designer Harley Earl beeinflusste nach dem zweiten Weltkrieg maßgeblich die Gestaltung vieler Autos, sein Meisterwerk, der Buick Le Sabre 1951, wurde nun von Minichamps in 1:43 präsentiert.

Harley Earl kam bereits 1927 zu General Motors, es dauerte bis 1937, dass er seine Vorstellungen gegnüber dem Vorstand durchsetzen und ein eigenes Ressort für Design aufbauen konnte. Kurz darauf erschien mit dem Buick Y-Job der erste Dream Car, dessen Form und Details zukünftige Serienmodelle beeinflussen sollte. Ein über 6 Meter langes, niedriges zweisitziges Cabrio mit elektrischen Fensterhebern, Klappscheinwerfern und automatischem Verdeck hatte die Welt noch nicht gesehen. Der ausbrechende Krieg ließ allerdings das Interesse an diesem Designstück nicht richtig aufkommen.

Nachdem der Spuk vorbei war, zog Harley earl erst recht alle Register. Formale Anleihen nahm er bei den aufkommenden Düsenflugzeugen, nicht umsonst stammt auch der Name von einem Kampfflugzeug, der F-86 Sabre! Die Luftein- und auslaßöffnungen an Front und Heck sind Reminiszenzen an dieses Flugzeug. Auch das Cockpit sieht weniger nach Auto aus, vor allem sind einige Anzeigeinstrumente doppelt vorhanden, da der Le Sabre im normalen Fahrbetrieb mit Superbenzin, bei Kompressoreinsatz aber mit Methanol befeuert wurde. Der 3,6-Liter Achtzylinder brachte es so auf immerhin 335 PS. Eine Dreigangautomatik, hydraulische Sitzverstellung und eingebaute Wagenheber sowie automatisches Klappverdeck waren damals avantgardistisch, kurze Zeit später gehörten sie zumindest in den USA zum Standard. Designmerkmale des Le Sabre wurden ebenfalls Allgemeingut, unter anderem die Panoramascheibe, die in der Mitte hochgezogenen Stoßstangen und die Heckflossen, die man hier zum ersten Mal zu sehen bekam. Auch die von Harley Earl nicht gerade bewunderten italienischen Carozziere bedienten sich eifrig an seinen Designdetails.

Um die neuesten Entwicklungen zum Publikum zu bringen, erfand GM die Motorama Shows. Ab 1950 bis 1958 tourte eine Karawane mit diesen Concept Cars, aber auch den neuesten Serienmodellen, quer durch Amerika, um die Interessenten auf den Geschmack zu bringen. Diese Shows wurden zu gesellschaftlichen Ereignissen, dabei sein war Pflicht. Leider wurden viele der Showcars später zerstört, an ein Automuseum dachte damals niemand, und für private Besitzer waren die Fahrzeuge eher nicht geeignet. Der Le Sabre ist aber erhalten geblieben und noch heute im Besitz von GM.

Minichamps hat den Le Sabre in seiner Resinserie nachgebildet und ein imposantes Modell gefertigt. Die übliche große Vitrine enthält auch einige Daten über den Buick. Dai Reproduktion der Gesamtform scheint sehr gelungen, lediglich die zu hohe Panoramascheibe stört den Formfluss etwas. Die Detaillierung ist umfangreich, viel Chrom und Ätzteile, filigrane Rücklichter, feine Antenne, hochglänzende Lackierung,schöne, durchbrochene Felgen mit Weißwandreifen und eine schöne Innenausstattung. Die fotogeätzte Platte an den Seitenflanken mag im Vergleich zu Vorbildfotos etwas zu grob sein, sieht dennoch recht gut aus. Am Unterboden sind die wichtigsten Details nachgebildet.

Insgesamt ist Minichamps ein gutes Modell des Trendsetters Buick Le Sabre gelungen, mit ca. 69 Euro nicht billig, aber für die Qualität durchaus noch fair gepreist. Wenn man auch nicht jede dieser Studien haben muss, dieses Auto ist schon ein echter Meilenstein. Jetzt warten wir noch auf den Lincoln Futura, bekanntlich die Basis des ersten Batmobiles, das wir aus der Kinderzeit als Corgi-Toys-Modell kennen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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