Dienstag, 11. November 2014

Brite im italienischen Maßanzug - Innocenti Spider S 1963 von Matrix Scale Models, 1:43

Auf dem Turiner Autosalon 1960 stellte die für ihre Lambretta-Roller bekannte Firma Innocenti einen kleinen Spider auf Basis des Austin Healey Sprite vor. Der Karosserieentwurf kam von Tom Tjaarda, der damals bei Ghia beschäftigt war, die Serienherstellung sollte bei OSI erfolgen, einer Firma, die in Deutschland später durch ihr Coupé auf Basis des Ford 20 M bekannt wurde. Parallel dazu fertigte Innocenti andere Produkte der British Motor Corporation in Lizenz, wie den A 40 und den IM 3, eine Abwandlung des Morris 1100 mit von Pininfarina gestalteter Frontpartie.

Ab 1963 wurde aus dem 950 Spider der Spider S, ein stärkeres 1,1-Liter-Triebwerk mit 58 SAE-PS und vordere Scheibenbremsen waren die wichtigsten Änderungen. Äußerlich fielen vor allem die Stoßstangenhörner auf. Vier Jahre später wurde aus dem Spider das C Coupé mit einer geänderten Front und einem festen Dach mit recht hohen Fensterflächen, 1970 war dann Schluss mit dem kleinen Sportwagen.

Die Geschichte von Innocenti geriet recht wechselhaft, trotz eines hübschen Mini-Derivats mit Bertone-Karosserie geriet man in die roten Zahlen und in eine Auffanggesellschaft, die die Firma an Alejandro de Tomaso weitergab, der sie in sein kleines Imperium, schon bestehend aus Maserati, de Tomaso und Ghia eingliederte. 1989 verkaufte de Tomaso seine Anteile an Fiat, bis 1992 entstand noch der Bertone-Mini, danach ging es mit Fiat- und Zastava-Derivaten auf der Billigschiene dahin. Neben dem Bertone Mini war der Spider sicherlich das wichtigste Fahrzeug mit dem Namen Innocenti.

Mit Blick auf italienische Spezialitäten hat das Matrix-Team diesen kleinen, hübschen Spider für sein Programm nachgebildet. Die Wahl fiel auf den Spider S, also die Version von 1963-67. Und das Modell ist nahezu perfekt gelungen. Die flotten, schlichten Tjaarda/Ghia-Linien sind wunderbar reproduziert, wie immer ist der Aufwand an Chromteilen, Schriftzügen, Logos, Leuchteinheiten und Fotoätztechnik sehr groß, dementsprechend hoch ist sicherlich auch der Montageaufwand. Radgröße und Felgen mit Radkappen passen, lediglich die Reifen sind, wie so oft, etwas breit. Auffällig die als Segment an die Scheinwerfer angepassten vorderen Blinker, originalgetreu weiß für ein italienisches Auto aus dieser Zeit. Der Innenraum ist sehr nett nachgebildet, Armaturenbrett und Lenkrad fallen neben den fotogeätzten Türzuziehgriffen besonders positiv auf. Erfreulich auch, dass der Windschutzscheibenrahmen und die Dreiecksfenster sehr filigran geraten sind.

Die Verarbeitungsqualität ist bei unserem Exemplar sehr gut, in der Makroaufnahme fällt eine leicht schiefe Zierleiste im Kühlergrill auf, nichtsdestotrotz empfiehlt sich eine genaue Inspektion des Modells beim Fachhändler, aufgrund der komplexen Detailmontage ist leider nicht immer alles perfekt.

Für rund 70 Euro bekommt man ein sehr schönes Modell für die Sammlung, wem das unserer Ansicht sehr hübsche hellgelb nicht gefällt, könnte auch auf schwarz mit rotem Interieur ausweichen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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