Mittwoch, 5. November 2014

Schöner Schwanengesang - Delage D8/120 Figoni & Falaschi Cabrio 1939 von Spark, 1:43

Wieder hat Spark ein spektakuläres französisches Vorbild der 30er Jahre reproduziert. Wir stellen den Delage mit der Figoni & Falaschi-Karosserie vor.

Die Marke Delage hatte ihre große Zeit in den 10er, 20er und frühen 30er Jahren, ihr Gründer Louis Delage war ein Perfektionist, der aber auch gerne auf großem Fuß lebte. Sportliche und kommerzielle Erfolge hielten die Firma trotz unwirtschaftlichem Handelns am Laufen, bis 1935 der Konkurrent Delahaye das marode Unternehmen übernahm. Louis Delage bekam eine kleine Pension unter der Bedingung, sich fernzuhalten und starb 1947 in Paris.

Die neuen Besitzer krempelten das Programm der Marke um und installierten eine Art Bausatzsystem, basierend auf eigenen Triebwerken, so dass dieser Typ D8 technisch nichts mehr mit dem ursprünglichen Delage gemeinsam hatte. Im Prinzip erweiterte man den Delahaye-Sechszylinder um zwei weitere Einheiten, erreichte damit 4,3 Liter Hubraum und rund 90 PS. 1937 kam dann noch der D8/120 auf den Markt, der Hubraum stieg auf 4750 ccm, die Leistung auf ca. 110 PS und als optisches Erkennungsmerkmal gab es vier außenliegende Auspuffrohre. Der Radstand betrug wahlweise 335 oder 363 cm und die berühmtesten französischen Karosserieschneider benutzten das Chassis für ihre eleganten, teilweise auch übertrieben opulenten Kreationen. Technisch waren immerhin eine unabhängige Vorderradaufhängung, hydraulische Bremsen und wahlweise das Cotal-Vorwählgetriebe geboten, aber große Stückzahlen waren naturgemäß nicht möglich, und der Ausbruch des Krieges stoppte die Luxuswagenproduktion. Delage kam später auch nicht mehr in Schwung und erlosch als Marke 1953, die Mutter Delahaye ging an Hotchkiss und kurze Zeit später war auch dort mit der PKW-Produktion Schluss.

Figoni & Falaschi war vor allem in den späten 30er Jahren ein Markenzeichen für mondäne Blechwolken auf vier Rädern und das Vorbild dieses Spark-Modells passt zu 100 % in diese Reihe. Vollverkleidete Räder, ausschweifende Kotflügel und viel Chrom ergeben eine beeindruckende Erscheinung. Das Besondere an diesem Delage ist die viersitzige Auslegung, meist waren diese Autos nur Zweisitzer. Das Original steht übrigens in Japan im Museum von Toyota.

Auf den ersten Blick beeindruckt das Spark-Modell wieder durch die tolle Form, die perfekte Lackierung und die extrem feinen Wiedergaben der Chromapplikationen. Kühlergitter und Lüftungen an der Motorhaube sind fotogeätzt, der Innenraum ist extrem fein detailliert. Die kaum sichtbaren Lochfelgen tragen Weisswandreifen und stehen vorbildgerecht ziemlich schmalspurig in den Radhäusern. Ein wirklich wunderschönes Modell, solange man nicht auf die Vorbildfotos schaut. Dann fällt nämlich auf, dass das Original nicht ganz so geduckt auf der Fahrbahn steht, man sieht mehr von den Rädern. Auch wirkt der Kühler steiler und die Scheinwerfer sitzen tiefer. Das ist aber nur der Eindruck von Fotos, die im www leicht zu finden sind. Eine Überprüfung anhand des Originals in Japan lässt unser Redaktionsetat leider nicht zu . . .

Nichtsdestotrotz freuen wir uns über dieses Modell und sind wieder beeindruckt über die Fertigungsqualität, die Spark für diesen Preis bietet. Dieser Delage ist sicher ein Blickpunkt für die Vitrine.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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