Mittwoch, 12. November 2014

Chinettis erster Streich - Alfa Romeo 8C 2300 Sieger Le Mans 1932 von Spark, 1:18

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde 1932 bereits in seiner zehnten Auflage ausgetragen. Die Streckenführung war an einigen Stellen geändert worden und folgte nun dem Kurs, der im Großen und Ganzen bis heute Bestand hat. Insgesamt 26 mutige Teams traten zur Ausdauerhatz zweimal rund um die Uhr an, darunter alleine sieben Mannschaften mit einem Alfa Romeo. Die italienische Marke hatte nach der Siegesserie der "Bentley-Boys" das Kommando an der Sarthe übernommen und galt als klar favorisiert. Die Vorjahressieger Earl Howe und Tim Birkin waren die aussichtsreichsten Kandidaten für den Triumph, aber aus Italien waren auch zwei Werkswagen angereist, die mit prominenter Besetzung gute Chancen hatten. So konnte sich der Alfa von Minoia und Canavesi lange an der Spitze halten, bis er in der Nacht verunfallte. Howe und Birkin übernahmen die Führung, fielen aber mit einem Motordefekt nach 110 Runden aus. Somit war der Weg frei für den Alfa Romeo 8C 2300 von Raymond Sommer, den er sich mit dem jungen Italiener Luigi Chinetti teilte. Für Chinetti war es der erste Start in Le Mans, um so beeindruckender war es, dass er mit Sommer nach 24 Stunden tatsächlich einen klaren Sieg vor dem zweiten Alfa-Werkswagen mit Guidotti und Cortese feiern konnte. Nur neun Fahrzeuge erreichten das Ziel. Alfa Romeo hatte somit den zweiten Sieg in Folge erringen können und auch in den kommenden Jahren sollte man vorne zu finden sein. Raymond Sommer wiederholte den Erfolg 1933 an der Seite von Tazio Nuvolari und Chinetti gelang 1934 sein zweiter von insgesamt drei Siegen ebenfalls in einem Alfa.

Im Maßstab 1:43 arbeitet Spark seit geraumer Zeit daran, alle Sieger von Le Mans in Modellform anzubieten und auch in 1:18 will man sich diesem Thema widmen, nicht nur mit den jeweils aktuellen Rennboliden, sondern auch mit Ausflügen in die lange Geschichte des wohl wichtigsten Langstreckenrennens der Welt. Mit dem Alfa Romeo 8C 2300 von Raymond Sommer und Luigi Chinetti hat Spark nun den ersten historischen Sieger aufgelegt und ein faszinierendes Modell geschaffen. Im Vergleich mit Originalfotos steht der glänzend rote Bolide mit seinem ungewöhnlichen Heck sehr gut da. Die Frontscheinwerfer dürften etwas größer sein und die Bodenfreiheit vorne etwas geringer, aber insgesamt bietet der achtzehnfach verkleinerte Alfa einen spannenden Einblick in die Renntechnik zu Beginn der dreißiger Jahre.

Das spartanische Cockpit, in dem Sommer und Chinetti am großen Lenkrad die Anstrengungen der 24 Stunden bewältigten, wird von Spark gut umgesetzt. Das typische gebogene Armaturenbrett trägt alle Instrumente und die wenigen Schalter, die damals zu finden waren. Die Pedalerie ist korrekt nachgebildet und der Sitz weiß ebenso zu gefallen, wie die feinen Hebel und das Verdeck. Die filigranen Speichenräder sind vielleicht etwas breit, aber sehr schön. Vorne finden wir den großen Kühlergrill, hinter dem die Startnummer auch auf dem eigentlichen Kühler aufgetragen wurde. Die Scheinwerfer wurden mit feinen Schutzgittern versehen. Hinten sind die Beleuchtungen der Startnummer ebenso zu finden, wie der fein detaillierte Tankverschluss. An der linken Seite sitzt der riesige Auspuff, den Spark sehr schön mit einem leichten "Weathering" versehen hat. Abschließend sollen noch die feinen Nachbildungen der Sicherungsriemen der Motorhaube erwähnt werden, die Spark aus Ätzteilen nachbildet und ebenso perfekt verarbeitet, wie jedes andere Teil an diesem herrlichen Modell. Der Alfa weckt große Vorfreude auf weitere klassische Le-Mans-Boliden und der Preis von ca. 150,- € für dieses feine Modell geht völlig in Ordnung.

Text und Fotos: Georg Hämel

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