Samstag, 1. November 2014

Britischer Exote - Healey Tickford Saloon Rallye Monte Carlo 1953 von Oxford Diecast, 1:43

Den meisten Lesern ist der Name Healey sicherlich durch die Sportwagen aus dem Hause Austin bekannt. Wir stellen das neueste Modell von Oxford Diecast vor und erklären die Historie.

Donald Healey, der Gründer der gleichnamigen Automarke, war eine wichtige Persönlichkeit in der britischen Autoindustrie. 1931 gelang ihm auf Invicta der Sieg bei der Rallye Monte Carlo, 1934 wurde er Chefingenieur bei Triumph, wechselte kurz vor dem Krieg zu Humber, dort wurde auch die Idee eines eigenen Sportwagens entwickelt, der dann 1946 präsentiert wurde. In kleinen Stückzahlen wurden verschiedene Typen produziert, am bekanntesten wurde wohl der Silverstone, ein sehr sportlicher Roadster. Im Sport war man sehr erfolgreich, Rallyesiege sowie ausgezeichnete Platzierungen bei großen Rennen wie Mille Miglia und Le Mans mehrten den Ruhm der Marke. Die Stückzahlen blieben allerdings gering, Materialknappheit und handwerkliche Fertigung ergaben von allen Typen in 8 Jahren knapp über 600 Exemplare. Heute sind die Healeys vor allem im United Kingdom begehrte Sammlerstücke. Die Geschichte von Healey als unabhängigem Produzenten endete praktisch mit der Präsentation des Typs 100, der sozusagen über Nacht von Austin übernommen wurde und als Austin Healey 100 und später 3000 einer der bekanntesten Sportwagen der 50er Jahre werden sollte. Healey produzierte noch bis 1954 weiter, dann war Schluss.

Mit dem Tickford Saloon hat Oxford Diecast sich den luxuriösesten und am wenigsten sportlichen Healey als Vorbild ausgesucht. Das coupéähnliche Design mit den geschwungenen Kotflügeln kam von der gleichnamigen Karosseriefirma Tickford, im Vergleich zum Typ Elliott, auf dem er basierte, hatte der Tickford einen von aussen zugänglichen Kofferraum, Seitenfenster aus Glas statt Perpex und überhaupt eine bessere Ausstattung. Der von Riley stammende Vierzylindermotor mit 2443 ccm Hubraum und 90 - 105 PS ermöglichte über 100 mph, also 160 km/h, wegen des höheren Gewichts wurde die Gesamtübersetzung etwas kürzer gewählt.Von 1951 bis 1954 wurden 224 Tickford produziert, damit war er der meistgebaute Healey. Das Vorbild unseres Modells erreichte bei der Monte 1953 einen 94. Platz mit der unbekannten Fahrerpaarung Meredith Owens/Pitts, bei der Rekordzahl von 404 (!) Startern und 346 platzierten Teams eine relativ gute Leistung.

Normalerweise kommt als erstes Modell einer Formneuheit bei Oxford nicht unbedingt eine Rallyeversion, aber der einzige Unterschied sind in diesem Fall nur die Rallyeschilder vorne und hinten. Die Form des Healey Tickford ist verglichen mit Fotos sehr gut getroffen, dunkelrote Lackierung, Chromteile, Scheinwerfer und bedruckte Scheibenrahmen können überzeugen, die Scheibenwischer könnten etwas feiner sein. Die auf Originalfotos sichtbare, mattweiss lackierte Front war wohl nicht während des ganzen Wettbewerbs vorhanden, deshalb muss sie am Modell auch nicht zwingend nachgebildet werden. Der Hintergrund dieser Farbe ist mir noch nicht klar, vielleicht weiss ein Leser mehr. Reifen und Felgen sind schön und vorbildgerecht schmal, lediglich die Bodenfreiheit hinten sollte korrigiert werden, was bei unserem Fotomuster bereits ausgeführt wurde, auch wenn die Rolleigenschaften etwas leiden. Kleine Schriftzüge sind sauber aufgedruckt, das Interieur ist einfach, aber komplett. Am Fahrzeugboden sind die wichtigsten Komponenten im Relief nachgebildet. Rundum wieder ein attraktives Modells eines ungewöhnlichen Vorbilds zu einem sehr günstigen Preis, ob es allerdings besonders viele Sammler auf dem Festland erreichen wird, ist fraglich. In meiner Sammlung ist immer Platz für solche Exoten!

Unser Fotomodell kommt von Supercars in München, vielen Dank für dir Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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