Samstag, 4. Oktober 2014

Eine Idee weiter: Der neue Mondeo von Ford China in 1:18

"Eine Idee weiter" ist Ford mit dem optisch sehr gelungenen Mondeo bislang nur auf anderen Kontinenten. Der optische Leckerbissen mit dem Aston-Martin-Grill und den Maserati-Rücklichtern wurde vor einer halben Modellgeneration zunächst in den USA als Ford Fusion eingeführt und auch in China gibt es ihn schon. Bei uns kommt er erst demnächst in die Ausstellungsräume.
"Eine Idee weiter" ist auch Ford China in Sachen Werbemodelle. Wie bei BMW, Mercedes und anderen Herstellern hierzulande kann man dort aktuelle Ford-Modelle in 1:18 kaufen. Den neuen Mondeo lässt Ford China sogar exclusiv als Händlermodell bauen.

Exclusiv ist bereits die schwere Verpackung, in der der Mondeo dem Ford-Fan dort verkauft wird. Sofort vermittelt sich ein sehr wertiger Eindruck. Kein Wunder, denn darin verbirgt sich der Mondeo in der höchsten Ausstattungsvariante "Titanium", in der teuersten Metalliclackierung der Aufpreisliste (1275 Euro) Arktis-Weiß mit Chromzierleisten, mit einer offenbar hohen Benziner-Motorisierung, wie die beiden stylishen Auspuffrohre und die Aufschrift "Ecoboost" am Heck verraten, einem Glasschiebe/-hebedach, elektrisch verstellbaren Ledersitzen und anderen Extras wie Parksensor, Rückfahrkamera, Abstandsregler, die man bei genauem Hinsehen als Detail angedeutet entdecken kann. Das heftige Gewicht des Modells hat seine Ursache in der Metallbodenplatte.

Sehr schön gelungen ist die Gesamtkarosserieform mit seinen Linien, Sicken, Kanten. Besonders hervorzuheben ist die korrekte Darstellung der Stoßkanten zwischen Heck- und Frontschürze und Kotflügelblechen an den Flanken. Gute gelungen auch der Chrom an Fensterumrahmung, des charismatischen Grills sowie der Nebelleuchten- und Auspuffeinfassung. An den Griffen ist der "Chrom" nur aufgedruckt, daher matter und reibt sich allzu leicht ab.

Der weiße Metallic-Lack ist hervorragend gelungen. Oft ist das Problem mit Metalliclack an Modellen ja, dass die glitzernden Flakes einfach zu grob geraten sind. Nicht so bei diesem Modell. An Kanten wie den Radkästen oder kleinen Rillen gibt es kleinere Lackierungsmängel. Allerdings legt weißer Lack auch immer unbarmherzig allzu große Spaltmaße offen. Das wird gerade beim Kofferraum offenkundig.

Dass dieser sich an Doglegs öffnet ist nicht die Schuld der Modellbauer, sondern ebenso vorbildgerecht wie die wunderbare Nachbildung der Teleskopstange, die die Motorhaube offenhält über dem typisch modern abgedeckten Motor, in dem Ölmessstab und Flüssigkeitsbehälter neben den Batterieaufklebern die einzigen Farbtupfer bilden. Vorn wie hinten ist das Ford-Logo ein dreidimensional nachgebildet, nicht bloß aufgedruckt wie die Typenschriftzüge am Heck.
Nebelscheinwerfer und Heckleuchten erreichen bessere Tiefe und Detaillierung als die Scheinwerfer. Statt den Hauch von Wertigkeit teurer Modelle erfolgreich zu vermitteln, stören beim zu öffnenden Tankdeckel erneut die Spaltmaße und die mangelnde Passgenauigkeit die Karosserielinien. Zudem verbirgt sich unter dem Deckel ein Tankverschluss statt des deckellosen Easy-Fuel-Stutzens. Man hätte also den Tankdeckel besser versiegelt gelassen. Die anklappbaren Außenspiegel offenbaren ihre Funktion dagegen nicht. Die Felgen sind nett und haben sogar Ventile, wird es aber so hierzulande nicht geben. Die Nachbildung der Bremsanlage ist wie bei allen China-Modellen lieblos rudimentär.

Mehr Mühe gibt man sich da schon immer mit einem auf Komfort ausgelegten Innenraum: Dieser wird ebenso wie der Kofferraum üppig beflockt, die Nähte im Leder als Kontur im Gummi der Sitze bis in die Kopfstützen und in die Mittelarmlehne einkonturiert und liebevoll jedes Knöpfchen nachgebildet. Selbstverständlich dürfen da auch textile Gurte mit fotogeätzten Schließen nicht fehlen. Das Glasdach lässt sich klappen und eine zusätzliche Sonnenblende schieben wie beim Rolls-Royce Ghost von Kyosho.

Schade, dass man auch diesen aktuellen Hingucker-Ford bei uns nicht kaufen kann. Er würde für die 60 bis 90 Euro, die er bei Ebay kostet, auch hier seine Abnehmer finden.

Text& Fotos: Karsten Weiß

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