Freitag, 10. Oktober 2014

Hochspannend - Fisker Karma von BoS Models, 1:43

Der dänische Designer Henrik Fisker hatte bereits eine illustre Karriere vorzuweisen, als er 2004 sein eigenes Unternehmen "Fisker Automotive" in Kalifornien gründete. Er arbeitete bei BMW, wo er unter anderem für das Exterieur Design des BMW Z8 verantwortlich war, leitete BMWs Designworks-Studio in Kalifornien und wechselte dann zu Ford, wo man ihm die Leitung des Designs bei Aston Martin anvertraute. Dort entwarf er mit dem DB9 und dem V8 Vantage zwei Modelle, die das Fahrzeugprogramm der Briten bis heute prägen und deren zeitlos-elegante Gestaltung bis heute von keinem Nachfolger übertroffen wurde. Mit seiner eigenen Firma wollte sich Fisker nun einer neuen Herausforderung stellen, der Entwicklung eines Luxus-Automobils mit Elektroantrieb. Insbesondere in Kalifornien war das Thema "alternative Antriebe" auch durch politische Weichenstellungen bedeutsam geworden und Fisker wollte zeigen, dass in diesem Segment auch Platz für Oberklasseautomobile ist.

Im Jahre 2008 präsentierte man den ersten Prototyp der Limousine "Karma", einen hinreißenden Viertürer mit geschwungener Linie und tief gezogenem Dach. Doch in der Entwicklung taten sich immer neue Stolpersteine auf, so dass es bis 2011 dauerte, bis die Serienproduktion bei Valmet in Finnland anlaufen konnte. Der Fisker Karma kam als Plugin-Hybrid mit einem Benzinmotor als Range-Extender auf den Markt, letzterer dient aber nur dazu, die Batterien an Bord aufzuladen. Der Antrieb erfolgt über zwei Elektromotoren mit insgesamt 408 PS und der Karma kann rein elektrisch betrieben werden - allerdings nur für bis zu 81 km. Mit dem Vierzylinder-Range-Extender steigt die Reichweite auf 400 km und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Fisker plante, aus dem Karma eine ganze Modellfamilie zu machen, so gab es Studien für eine Cabriovariante und einen eleganten Kombi namens "Surf". Doch 2012 rutschte Fisker Automotive in den Bankrott, nachdem man an jedem einzelnen gebauten Auto viel Geld verloren hatte. Die Produktion wurde nach knapp 1.800 Fisker Karma eingestellt. Im Februar 2014 kaufte die chinesische Wanxiang Group Fisker Automotive und plant nun die Produktion im kommenden Jahr wieder zu beginnen.

So schön die Fisker-Automobile auch sind, Modelle nach Vorbildern der eleganten Kalifornier sind rar gesät. Endlich hat nun BoS Model eine 1:43-Interpretation des Karma als Resineminiatur auf den Markt gebracht und füllt diese Lücke - und das mit unter 35 EUR auch noch zu einem durchaus günstigen Preis. Die Form des Karma haben die BoS-Entwickler dabei perfekt getroffen, die geschwungene Linie sitzt. Der metallicschwarze Lack ist sauber und hochglänzend aufgetragen, die Verarbeitung bewegt sich insgesamt auf gutem Niveau. Der Innenraum ist durch die schmalen Fenster schwer einzusehen, aber das Armaturenbrett wird von BoS dennoch detailliert umgesetzt und mit Decals für Mittelkonsole und Instrumente versehen. Auch die Nachbildungen der Sitze machen das edle Ambiente des Vorbildes gut im Maßstab 1:43 erlebbar.

Der typische zweigeteilte Frontgrill wird aus feinen Ätzteilen nachgebildet. Die Scheinwerfer haben ausreichend Tiefe und die Abdeckungen sind gut verarbeitet. Auch hinten finden wir schöne Leuchtennachbildungen, die Felgen sind korrekt proportioniert und natürlich gibt es auch Bremsennachbildungen. Die primitiv aufgedruckten Scheibenrahmen hingegen sind weniger gelungen, da versöhnt allerdings das gut dargestellte Dach mit seinen Solarzellen, die beim Vorbild zur Stromversorgung der Klimaanlage dienen. Ein gelungenes Modell eines schönen Vorbildes. Sehr erfreulich, dass sich BoS solchen Exoten widmet!

Text und Fotos: Georg Hämel

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