Dienstag, 30. September 2014

Unbekannter Tiefflieger - Cisitalia DF 33 Volo Radente von Matrix Scale Models, 1:43

Die Marke Ciaitalia wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg von dem Industriellen Piero Dusio in Turin gegründet. Man wurde schnell bekannt, der kleine Rennwagen D 46, mit dem Größen wie Nuvolari und Stuck fuhren und dann der 202, der als Spider bei der Mille Miglia Furore machte und es als Pininfarina-Coupé bis ins New Yorker Museum of Modern Art brachte, waren schon Meilensteine. Dann wollte man aber zuviel: Man beauftragte Porsche, einen innovativen Grand-Prix-Rennwagen zu entwickeln. Der Typ 360 erinnerte an die Vorkriegskonstruktionen für Auto Union, seine Entwicklung verschlang soviel Geld, dass Cisitalia in Konkurs ging. Man sprach von 950.000 $, damals ein Vermögen! Piero Dusio verschwand nach Argentinien, wo er sich eine neue Existenz aufbaute. Carlo Abarth, bisher Rennleiter, übernahm die sportlichen Aktivitäten in eigener Regie, die Typen 204 und 205 liefen mit Erfolg bei italienischen Veranstaltungen. Pieros Sohn Carlo gründete 1950 eine neue Firma, so ging es mit den Cisitalia-Sportwagen weiter. Nach einigen Zwischentypen war der 33 DF Volo Radente schon eine Art Schlusspunkt, danach kamen nur noch kleine Sportwagen auf Fiat-600-Basis auf den Markt.

Der Cisitalia 33 DF (Derivazione Fiat) Volo Radente (italienisch für Tiefflug) war ein kleines Coupé auf Basis des Fiat 1100, getunt auf 70 PS, mit lediglich 650 kg Leergewicht lief der Flitzer immerhin 170 km/h. Für das Design war Aldo Brovarone, später Chefstylist bei Pininfarina, zuständig. Der Erfolg hielt sich in Grenzen, nicht einmal 20 Exemplare wurden produziert. Auffallend der Dachaufbau mit der Panoramaheckscheibe, der dem Abarth 205 ähnelte, und die großen 15-Zoll-Räder. Auch sportlich tat sich der 33 DF nicht weiter hervor, und deshalb gehört er sicherlich zu den unbekanntesten italienischen Sportwagen.

Um so mehr ist der Mut von Matrix Scale Models zu bewundern, solche Aussenseiter in 1:43 auf den Markt zu bringen. Im Internet findet man leicht Fotos des Vorbilds, eines Exemplars des 33 DF, das komplett restauriert 2012 für 148.920,- Euro versteigert wurde. Vergleicht man das Modell mit den Fotos, fällt auf, dass das Original irgendwie etwas zierlicher und geduckter wirkt, auch sollten die Räder kleiner und die feinen Speichenräder silber lackiert sein. Die pastelligen Originalfarben sind gut getroffen, wie gewohnt, sind alle Details fein nachgebildet. Die Fenstereinsätze sind bei unserem Muster perfekt verarbeitet, der Innenraum ist liebevoll mehrfarbig gestaltet. Alte Originalfotos zeigen hoch angesetzte Stoßstangen sowie Zierleisten oberhalb der Radausschnitte, die die etwas hohen Seitenflächen gliederten, beim restaurierten Exemplar und damit auch beim Modell sind sie nicht vorhanden. Mir persönlich hätte ein Fahrzeug mit den genannten Details besser gefallen, aber das ist natürlich kein Fehler.

Der kleine Tiefflieger ist ein nettes, aber nicht perfektes Modell, wir sind gespannt, wie der Markt diesen Exoten aufnimmt. Bei Matrix geht es jedenfalls mit Stanguellini und Moretti munter weiter in der Richtung der Etceterini, wie sich als Sammelbegriff für die italienischen Kleinmarken etabliert hat.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank!

Fotos und Text: Rudi Seidel

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