Dienstag, 23. September 2014

Der Wolf im Schafspelz – Toyota Celica Pikes Peak Special 1994 von Spark, 1:43

Der japanische Autohersteller Toyota bot seinen Kunden von 1970 bis 2005 ein Coupé mit dem Namen „Celica“ an. Insgesamt wurden sieben Generationen entwickelt und hergestellt. Auf Basis der vorletzten Generation wurde für den Neuseeländer Rod Millen ein Celica Special aufgebaut, um am Pikes Peak International Hillclimb 1994 teilzunehmen und wenn möglich, endlich auch die 10- Minuten-Marke zu unterbieten. Ob die Ableitung des Namens Celica vom japanischen Celestial (himmlisch) etwas mit Millens Fahrzeugwahl zu tun hatte, ist nicht überliefert.

Auf den ersten Blick sieht der Celica Pikes Peak Special dem Basisauto sogar sehr ähnlich, ohne den immens großen Heckflügel würde er durchaus als Straßenfahrzeug durchgehen. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber keinerlei verwandtschaftliche Beziehung zur Serien-Celica. Der Pikes Peak Special wurde als Rohrrahmenchassis konstruiert und mit einer Carbonkarosserie versehen. Für Wartungsarbeiten musste immer ein Großteil der Verkleidung entfernt werden. Hauben, Türen oder ähnliches waren nicht vorhanden. Durch den Leichtbau erreichte man ein Gewicht von 885 kg. Die Heckansicht offenbart noch eine technische Finesse des Toyota. Er ist als Groundeffect-Car ausgelegt, davon zeugt der monströse Diffusor.
Besonders ist, dass es so einen Venturikanal nicht nur hinten gab, sondern auch vorne. Dieser ist natürlich nicht so prominent wie sein Gegenpart am Heck, sorgt aber für Abtrieb an der Vorderachse und macht so die am Pikes Peak üblichen „Schaufelbagger“-Konstruktionen überflüssig. Diesen technischen Kniff erdachte man sich erstmalig für den Toyota Eagle GTP, der in der IMSA startete. Den 2,1-Liter Vierzylinder 16-Ventilmotor mit Turboaufladung übernahm man auch gleich aus dem Eagle GTP. Dieser gab seine ca. 850 PS an alle vier Räder ab und fristete sein Dasein als Mittelmotor gleich hinter dem Fahrer. Für die Zehn-Minuten-Schallmauer reichte es zwar noch nicht, aber Rod Millen erzielte mit 10:04.06 Minuten einen Rekord, der 13 Jahre lang Bestand haben sollte.

Als erstes Modell der „Official Pikes Peak Collection“ hat Spark nun den Toyota von Rod Millen auf den Markt gebracht. Die Modelle werden in einer speziellen Verpackung geliefert, ähnlich wie die Indycars. Die makellos weiß lackierte Karosserie präsentiert sich so schlicht wie die des Vorbildes. Wo keine Türen, Hauben und Deckel sind, kann man eben auch keine nachbilden. Luftöffnungen und Schnellverschlüsse sind sauber und vollzählig vorhanden, die Scheinwerfer und Heckleuchten mit Decals dargestellt, wie eben auch beim Original. Ein schönes Detail ist der Hitzeschild am Auspuff, hier werden die Nieten sehr fein gezeigt. An Ätzteilen gibt es die Flaps an der Front, vorbildgetreu zweifarbig, den Splitter und die Träger des gewaltigen Heckflügels. Die großflächigen Decals sind korrekt und ohne Falten etc. aufgebracht. Ebenso wie die Karosserie zeigen sich auch die Felgen eher dezent, eine wahre Augenweide ist aber der Hauch eines Profils an den Reifen. Der Innenraum wird hier nicht vom Fahrersitz dominiert, sondern von einem Sicherheitsbehälter auf der Beifahrerseite. Doch auch der Arbeitsplatz von Rod Millen ist mit allen Details vorhanden. Ein einfaches Aluminiumblech mit Display und ein paar Schaltern, dekoriert mit etwas Werbung, ein Schalensitz, Lenkrad und der Schaltknüppel, alles da. Der sichtbare Teil des Rohrrahmens wurde ebenso liebevoll verkleinert wie der Luftschlauch, der den Motor atmen lässt. Sollte doch etwas passieren, ist auch ein Feuerlöscher eingebaut. Will man partout etwas aussetzen, könnte man erwähnen, dass beim Vorbild die Radkästen schwarz waren und eine kleine Stange die Flaps zum Splitter hin abstützte. Das ist aber Jammern auf allerhöchstem Niveau.

Als Fazit bleibt zu sagen dass der Toyota, wie alle Pikes Peak Modelle, ein spektakuläres Auto und durch seine spezielle Aerodynamik ein „Eyecatcher“ in jeder Sammlung ist.

Unser Fotomuster stammt von Supercars in München.

Text und Fotos: Robert Balb

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