Sonntag, 20. Juli 2014
Here's the Champion - Maserati MC12 "Vitaphone" FIA GT 2010 von AUTOart, 1:18
Im Jahr 2004 kündigte Maserati nach 37 Jahren die Rückkehr in den internationalen Motorsport an. Natürlich hatte es in der Zwischenzeit verschiedene Maserati-Markenpokale gegeben, doch in den direkten Kampf mit anderen großen Namen des Motorsports hatte man sich lange nicht mehr begeben. Nun sollte dafür wieder der richtige Zeitpunkt sein. Die FIA GT-Serie sollte die Plattform werden, in der die Marke mit dem Dreizack ihre triumphale Rückkehr feiern wollte und dafür wurde nichts dem Zufall überlassen. Für die GT1-Kategorie entwickelte man ein komplett neues Auto und bediente sich dafür im Programm der damaligen Mutter Ferrari, denn als Basis für den Maserati MC12 diente nichts anderes als das Ferrari-Topmodell Enzo. Insgesamt 50 Straßenmodelle entstanden, aber seine wirkliche Bestimmung erreichte der Maserati spät in der Saison 2004, als er die ersten Rennen in Angriff nahm und direkt konkurrenzfähig war. Bei seinem zweiten Start gab es den ersten Sieg.
Die Saison 2005 dominierte Maserati nach Belieben und startete mit dem Team "Vitaphone Racing" von Michael Bartels eine beeindruckende Siegesserie, die bis 2010 zu mehreren Fahrer- und Teamtiteln in der FIA GT-Serie führen sollte. Als 2010 dann die FIA-GT- Weltmeisterschaft ins Leben gerufen wurde, waren die MC12 natürlich auch hohe Favoriten. Michael Bartels und Andrea Bertolini waren auch hier nur schwer zu schlagen und gewannen den Fahrer-Weltmeistertitel und den Team-Weltmeistertitel für "Vitaphone Racing". Genau dieses Auto hat AUTOart jetzt als 1:18-Modell in den Handel gebracht, neben der siegreichen "Vitaphone"-Variante ist auch noch das Auto von Altfrid Hegers "Triple H Team Hegersport" erhältlich. Wir haben uns aber das Weltmeisterauto genauer angesehen.
Die Form des MC12 GT1 sitzt wie angegossen, wir haben nichts anderes erwartet. Der zweifarbige Lack ist perfekt konturenscharf umgesetzt, die Dekoration ist eine Kombination aus Decals und Drucken - etwas überraschend für diesen Anbieter. Alles ist perfekt verarbeitet und sieht sehr gut aus. Hauben und Türen lassen sich öffnen bzw. abnehmen und die Spaltmaße sind hervorragend. Innen wird das Renninterieur umfangreich detailliert nachgebildet, besonders die vielen Schalter an der "Mittelkonsole" mit ihrer feinen Bedruckung können gefallen. Schalthebel, Lüftungsschlauch - alles vorhanden, wenn auch in dieser Preisklasse sicher feinere Details machbar sein sollten. Auch die Plastik-Sicherheitsgurte können in diesem Sinne nicht überzeugen. Unter der großen Motorhaube finden wir den Zwölfzylinder mit seinen typischen blauen Akzenten auf den Zylinderköpfen unter einer riesigen, mit Karbonnachbildung bedruckten Airbox. Alle Nebenaggregate sind an Ort und Stelle und natürlich korrekt eingefärbt. Verkabelung und Schläuche sind vorhanden, sehr schön ist die aufwändige Nachbildung der hinteren Federung und Aufhängung.
Unter der vorderen Haube sehen wir große Lufteinlässe, die teilweise für die Aerodynamik zuständig sind und natürlich alle mit sehr feinen Gittern verschlossen wurden. Die Kühlluftschläuche sind sämtlich vorhanden, wirken aber sehr plastikhaft. Auch hier wird die Federung aufwändig nachgebildet und versöhnt mit der sonstigen Plastiklandschaft. Einmal mehr können aber die Karbonnachbildungen überzeugen, die wir außen natürlich auch auf dem großen Heckspoiler und den Leisten an der Front finden. Die Leuchten haben recht deutliche Befestigungsstifte, wirken aber dennoch sehr realistisch. Großartig sind die filigranen Gitter ringsum, besonders am Heck sorgen sie für eine äußerst vorbildgerechte Wirkung. Die Felgen sind gelungen, wie natürlich auch die Bremsanlage dahinter. Auch wenn der Maserati MC12 GT1 von AUTOart nicht in jeder Hinsicht weltmeisterlich ist, so stellt er dennoch zweifellos ein sehr gutes Modell des siegreichen Boliden dar, das für alle Rennsportwagen-Sammlungen eine echte Bereicherung ist.
Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!
Text und Fotos: Georg Hämel