Montag, 16. Juni 2014

Eleganter Wüstenwind - Der neue Maserati Ghibli von Top Marques Collectibles, 1:18

Fiat-Chef Sergio Marchionne ist ein mutiger Mann. Diesen Rückschluß kann man aus einigen Entscheidungen des Italieners ziehen, doch besonders aus seinem Vorhaben, die Marke Maserati zu einem echten Mitbewerber auf dem ja nicht gerade spärlich besetzten Markt der Premiumautomobile zu machen. Er setzt dabei auf den immer noch klangvollen Namen eines Unternehmens, dem die vielen Besitzerwechsel und zahlreichen Probleme der Vergangenheit seine Faszination nicht nehmen konnten. Aber der gute Name ist ohne die richtigen Produkte nicht viel wert. Für einen Premiumhersteller sind die asiatischen Märkte heute entscheidend, die allerdings an Sportcoupés weniger interessiert sind, als an hochwertigen Limousinen. Daher präsentierte Maserati 2013 in China den neuen Ghibli, kein Coupé wie seine Vorgänger, sondern eine viertürige Stufenhecklimousine, die BMW, Audi und Mercedes Kunden abjagen soll. Dafür nimmt man das Naserümpfen der Traditionalisten in Kauf, die sich am angebotenen Dieseltriebwerk ebenso stören dürften, wie am optionalen Allradantrieb. Beides ist aber unerlässlich, um tatsächlich auf nennenswerte Stückzahlen kommen zu können. Und immerhin kommen die Sechszylinder-Turbo-Benziner immer noch aus der Produktion von Ferrari!

Das ganze ist unter einer typisch italienischen Karosserie verpackt, die von vorne eindeutig als Maserati identifiziert werden kann. Das Heck hingegen ist zwar schicker, als beim großen Quattroporte, aber dennoch ein wenig gesichtslos - was aber nicht davon ablenken darf, dass den Maserati-Stylisten hier ein großer Wurf gelungen ist, der alleine schon durch seine elegante Optik so manchen Kunden der deutschen Konkurrenz zum Markenwechsel animieren dürfte - und damit sind wir dann auch schon direkt bei der passenden Miniatur des neuen Ghibli, die Top Marques Collectibles soeben in den Handel gebracht hat. Das 1:18-Resinemodell trifft diese Optik nämlich in Perfektion, woran man sicher auch die Handschrift von BBR erkennen kann, die für die Entwicklung der Modelle dieses Labels verantwortlich zeichnen.

Leider lassen sich weder Türen noch Hauben öffnen, dafür stören aber auch keine fiesen Spaltmaße die perfekten Formen. Der Blick in das luxuriöse Interieur wird dadurch nicht leichter, aber die wohlproportionierten Sitze mit feinen Nachbildungen der Nähte an der Lederpolsterung lassen sich dennoch erkennen - Sicherheitsgurte aus Textilmaterial gibt's auch noch. Das Armaturenbrett wird aufwändig mehrfarbig lackiert und Decals bilden Instrumente, Holzeinlagen und Bedienelemente nach. Top Marques treibt hier viel Aufwand, die Wirkung des Vorbildes genau zu treffen. Die Scheinwerfer haben viel Tiefe und einzeln eingesetzte Linsen, die Rückleuchten treffen das Design des Vorbildes sehr gut und sind fugenfrei eingesetzt. Vorne finden wir einen filigranen geätzten Maserati-Grill, der freien Blick auf den dahinterliegenden Kühler bietet. Ebenfalls aus geätztem Material besteht der Lufteinlass unter dem Grill, der zur realistischen Wirkung der Frontpartie beiträgt.

Schriftzüge und Logos bildet Top Marques aus Metallstickern nach, die Chromrahmen um die Seitenscheiben sind nicht primitiv aufgedruckt, sondern aus feinen Metallteilen aufgesetzt, wie auch die schmale Leiste am Kofferraumdeckel. Die Felgen sind korrekt proportioniert und geben den Blick auf die feine Bremsanlage frei. Die Verarbeitung unseres Modelles war hervorragend, das Lackfinish hochglänzend und perfekt aufgetragen. Klebstoffspuren etc. wie bei anderen, günstigeren Resineanbietern lassen sich hier nirgends finden. Der neue Maserati Ghibli von Top Marques ist ein hervorragendes Modell geworden, das den Premiumanspruch des Vorbildes in eine perfekte Miniatur umsetzt. Da ist auch der etwas höhere Preis absolut angemessen.

Text und Fotos: Georg Hämel

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