Montag, 26. Mai 2014

Der Ferrari aus Turin - Fiat Dino Coupé von BoS, 1:18

Die Geschichte von Ferraris legendärem "Dino"-Motor beginnt zunächst einmal tragisch, mit dem frühen Tod von Alfredo "Dino" Ferrari, dem einzigen ehelichen Sohn Enzo Ferraris. Dino, den Aussagen von Zeitzeugen nach ein sympathischer, umgänglicher und talentierter junger Mann, starb mit gerade einmal 24 Jahren an Muskeldystrophie. Der Legende nach soll er in seinen letzten Jahren vom Krankenbett aus mit Ferraris Ingenieur Vittorio Jano ein V6-Triebwerk konzipiert haben. Wieviel von dieser Geschichte stimmt, ist umstritten, einen gewissen Einfluss soll Dino aber in jedem Fall gehabt haben - auch darin, seinen Vater von diesem Motor zu überzeugen. Leider hat er den V6 nie im Einsatz erlebt, als 1958 die ersten Rennen mit dem neuen Motor gefahren wurden, war Dino schon fast zwei Jahre tot.

Das Triebwerk trug stets den Namen des geliebten Sohnes und war jahrelang in verschiedenen Motorsportklassen erfolgreich. Mitte der 60er Jahre waren die Erfolge spärlicher geworden, als ein neues Reglement der Formel 2 dem "Dino"-Motor ein neues Einsatzfeld eröffnete. Allerdings verlangte die Motorsportbehörde für die Homologation 5.000 gebaute Exemplare des Triebwerks, eine Stückzahl, die Ferrari unmöglich produzieren konnte. Fiat erklärte sich bereit, Ferrari bei der Fertigung zu unterstützen und den Motor für den Straßenbetrieb zu überarbeiten. Aurelio Lampredi zeichnete bei Fiat für den Motor zuständig, der dann 1966 im Fiat Dino verwendet wurde. Der Fiat Dino erschien als Spider mit Pininfarina-Karosserie und als Coupé mit einer höchst eleganten Karosserie von Bertone. Ab 1969 kam der Motor dann auch in Ferraris Dino 206 GT zum Einsatz, bevor er 1969 mit größerem Hubraum im Dino 246 GT und dem Fiat-Gegenstück Dino 2400 verwendet wurde.

BoS, das Exklusivlabel von Modelcarworld für Resineminiaturen, hat nun das Fiat Dino 2000 Coupé im Maßstab 1:18 ausgeliefert und wird dem hinreißenden Vorbild absolut gerecht. Die Bertone-Linie passt perfekt und das Modell wirkt ebenso elegant, wie sein Vorbild. Der dezente Chrom-Zierrat ist sehr gut verarbeitet, die Lackierung unseres Modelles fällt makellos aus. Alle Gravuren sind sauber und präzise, keine Linien werden durch den Lackauftrag verdeckt. Das Interieur ist größtenteils in Schwarz gehalten und kann nur durch die Scheiben bewundert werden, denn öffnende Teile gibt es an diesem Modell nicht. Dennoch fällt die Ausstattung des Innenraumes überzeugend aus. Ein schönes Lenkrad sitzt am vorbildgerechten Armaturenbrett mit sauber verarbeiteten Decals für Holzoberflächen und Instrumente. Auch alle Bedienelemente der Mittelkonsole finden sich an Ort und Stelle.

Außen gefallen die exzellenten Scheinwerfer und Rückleuchten, wohingegen die Scheibenrahmen einmal mehr etwas enttäuschen. Sie sind einfach silbern mit schwarzen Rändern aufgedruckt, da wäre etwas mehr Aufwand schön gewesen. KK Scale hat es beim Audi 100 Coupé mit feinen Metallrahmen vorgemacht. Da versöhnt aber der filigrane Kühlergrill, der sehr realistisch wirkt und die Frontpartie des Dino Coupé genau trifft. Die filigranen Gitter an der Seite müssen noch Erwähnung finden und natürlich auch die wunderbar gelungenen Felgen, die ein hervorragendes Modell perfekt abrunden. Eines der besten BoS-Modelle, fast so schön, wie das Vorbild.

Text und Fotos: Georg Hämel

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