Sonntag, 13. April 2014

Kunst auf Rädern - Aston Martin V12 Vantage GT3 Art Car 24h Spa 2013 von Spark, 1:43

Wem es beliebt, vornehm, in elegantem Ambiente und auch noch zügig zu reisen, der könnte durchaus Gefallen an den Produkten der britischen Sportwagenmanufaktur Aston Martin finden.
So triviale Dinge wie der Erwerb eines Eigenheimes oder die Absicherung des Ruhestandes sollten natürlich vor der Kaufentscheidung bereits erledigt sein. Immerhin ist ein Obolus in großzügiger sechsstelliger Höhe zu entrichten um solch ein Edelgeschoss sein Eigen nennen zu dürfen. Wer sich an den Einschränkungen des öffentlichen Straßenverkehrs stört, der findet im Portfolio des Herstellers auch renntaugliche Varianten der Sportcoupés.
Einer der jüngsten Zugänge zur Produktpalette ist der Aston Martin V12 Vantage GT3.
Diese Rennwagen erfreuen sich seit der Einführung des FIA-GT3-Reglements großer Beliebtheit. In vielen Ländern gibt es nationale Meisterschaften, aber auch grenzüberschreitende Wettbewerbe stehen auf dem Programm. In Rennserien wie der VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife oder den 24h Nürburgring gibt es eigene GT3-Klassen. Über die Balance of Performance (BoP) werden die unterschiedlichen Fahrzeugtypen angeglichen, so dass eine relative Chancengleichheit entsteht.

Der V12 Vantage GT3 wird auf demselben Composite-Aluminium-Rahmen aufgebaut wie sein straßentauglicher Vetter. Auch der 6 Liter V12 Motor basiert auf dem des Straßenfahrzeugs.
Allerdings müssen bei der Straßenversion 517 PS den ca. 1,7 Tonnen schweren Wagen bewegen, während bei der GT3-Variante etwas mehr als 600 PS auf 1250 kg kommen. Die Leistungs- und Gewichtsangaben verstehen sich ab Werk, da im Zuge der BoP-Einstufungen mittels Zusatzgewichten oder Air-Restriktoren Veränderungen vorgenommen werden. Diese Anpassungen werden von der FIA festgelegt. Einige Rennserien haben allerdings eigene Einstufungen. Durch die optimierte Einbauposition des Motors wird eine Gewichtsverteilung von 50:50 erreicht. Große Teile der Karosserie bestehen aus Karbon, der Frontsplitter, der Heckflügel und besonders die wuchtigen Radhausentlüftungen vorne geben dem Boliden ein martialisches Äußeres.

Bei den 24h von Spa setzte das belgische Aston Martin Racing Team „GPR-PINO-RACING“ zwei V12 Vantage GT3 ein. Während das Fahrzeug mit der Startnummer 100 ein relativ normales Design zeigte, wurde das Fahrzeug Nummer 89 als ART CAR dekoriert. Gefahren von Bert Redant, Pierre Grivegnee, Michael Schmetz und Sarah Bovy sah das bildschöne Auto leider nicht die Zielflagge. Nach 155 Runden war das Rennen unfallbedingt zu Ende, das Schwesterauto musste die Segel bereits nach 82 Runden streichen. Zum Vergleich, der siegreiche Mercedes SLS AMG erreichte nach 24 Stunden 564 Runden.

Das Spark-Modell zeigt gewohnte Qualitäten. Die elegante, geduckte Silhouette und die bauchigen Kotflügel sind hervorragend nachempfunden, alle Anbauteile sind höchst filigran wiedergegeben. Die Lackierung mit ihren vielen Farbübergängen ist auf den ersten Blick sehr attraktiv, leider zeigt der Vergleich mit Originalfotos, dass weder die Farbtöne noch die Verläufe vorbildgerecht sind (siehe motorsport.com)! Die Beklebung sieht im Prinzip gut aus, Feinheiten wie die fein gepunktete Linie am unteren Kühlereinlass oder die Aston-Martin-Symbole passen perfekt. Allerdings fehlt die Startnummer auf dem Dach, die auf den uns bekannten Fotos immer vorhanden ist. Weiterhin sieht man auf den Originalfotos Pirelli-Kleber an Front und Heck sowie einen roten ART & . . .-Aufkleber am Schweller, die wir beim Modell vermissen. Die schwarz ausgelegten Lüftungsschlitze hinter den Vorderrädern wirken zumindest auf den Makrofotos etwas unpräzise. Räder, Leuchteinheiten, Tankverschlüsse und die nicht besonders gut einsehbare Cockpitausstattung sind zu loben.

Alles in allem eine zwiespältige Sache, ein zwar optisch schönes, aber leider nicht vorbildgerechtes Modell. Spark hat die Chance vergeben, dieses attraktive Auto perfekt zu miniaturisieren, sicherlich keine leichte Aufgabe, die aber durchaus machbar gewesen wäre.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos: Rudi Seidel, Text: Robert Balb und Rudi Seidel

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