Sonntag, 16. Februar 2014

Auf "Werbetour" in den USA - Porsche 911 RSR Long Tail Sunoco 1973 von Spark, 1:43

Wenn man sich mit dem Penske Racing Team beschäftigt, kommt man um den Begriff „Multitasking“ nicht herum. Es gibt praktisch keine Rundstrecken- oder Oval-Rennserie in Nordamerika, in der dieses Team nicht irgendwann einmal gestartet ist. Auch in der Formel 1 gab es ein kurzes Intermezzo. Sporadisch nahm man immer wieder an Läufen der Langstrecken-WM teil, hauptsächlich bei Rennen in den USA. Unvergessen der Sieg bei den 24h von Daytona 1969, aber auch der völlig zerfledderte Ferrari 512M, der in Daytona 1971 die Ziellinie überquerte. Überhaupt war Penske auf der Langstrecke das Glück selten hold.
Für die Saison 1973 waren Rennen in der NASCAR-, Indycar-, F-5000- und CanAm-Serie geplant. In der CanAm arbeitete man sehr erfolgreich mit Porsche zusammen. Die 917/30 Turbos waren praktisch unschlagbar. Porsche wollte 1973 mit dem neuen 911 RSR die Europäischen Läufe zur Marken-WM bestreiten, für den ersten Lauf in Daytona bot man Penske und dem Konkurrenten BRUMOS je einen Werks-RSR an, um den neuen Renner in den USA zu promoten. Da man bei Penske mit den anderen Rennserien ausgelastet war, übernahm das Werk die Vorbereitung des Autos, man startete mangels Homologation bei den Prototypen. Durch viele Ausfälle bei den „echten“ Prototypen geschah es, dass der BRUMOS-RSR das Rennen gewann, der Penske schied mit Motorschaden aus und wurde an Al Holbert verkauft, der ihn in der TransAm einsetzte.

Für den letzten Lauf der WM in Watkins Glen wurde dem Team nochmals ein Auto angeboten. Dieser RSR war ein ganz besonderes Fahrzeug. Die Chassis Nummer 911360 0588 R6 nahm an den WM-Läufen in Vallelunga, Monza und Le Mans teil, gewann die Targa Florio und wurde für das Rennen auf dem Österreichring zum Langheck umgebaut. In dieser Konfiguration ging er auch in Watkins Glen an den Start, bedingt durch die Umbauten wieder als Prototyp. Natürlich in den Farben des Sponsors SUNOCO und zwischen den beiden Flossen am Heck gab es nun noch einen Flügel. Diesmal hielt der Porsche durch, die meisten echten Prototypen aber auch, so dass man auf einen unter diesen Umständen hervorragenden sechsten Platz kam. Genugtuung verschaffte es noch, dass der BRUMOS Porsche „nur“ den siebten Platz belegte. Nach dem Rennen wurde das Fahrzeug verkauft, es soll in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts noch bei historischen Rennen gestartet sein. Penske zog sich erst einmal für längere Zeit aus dem Langstreckensport zurück und startete erst wieder 2005 mit dem Porsche RS Spyder in der ALMS.

Nachdem Spark bereits Ende 2013 die Österreichring-Version herausgebracht hat, folgt nun die Watkins Glen-Variante. Die unkonventionelle Form des Originals wird sehr gut wiedergegeben. Die kleinen Veränderungen zum Österreichring sind alle berücksichtigt. Im Einzelnen sind dies der Flügel am Heck, zwei kleine Ätzteile unter den Türen und natürlich die Farbe Dunkelblau des Sponsors. Wie erwartet, hat Spark die Lackierung und Dekoration des kleinen Boliden makellos umgesetzt, das sehr dezente Design steht dem Auto wirklich gut. Wenn man partout einen Fehler finden will, das Champion-Decal an den vorderen Kotflügeln erscheint etwas groß. Durch die geöffneten Seitenscheiben ist ein guter Blick in den wunderbar gestalteten Innenraum möglich. Natürlich verbirgt sich hinter den Magnesiumfelgen auch eine perfekte Bremsanlage. Das Gitter im Langheck stammte beim Original übrigens vom Porsche 356.

Freunde unkonventioneller Fahrzeuge der Marke Porsche oder des Penske Racing Teams sollten dieses Kleinod keinesfalls verpassen. Erhältlich ist das Modell unter anderem noch bei unserem Fachhandelspartner Raceland.

Text und Fotos: Robert Balb

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