Sonntag, 16. Februar 2014

Der letzte Linkslenker – Porsche 910/8 Targa Florio 1967 von Spark, 1:43

In der zweiten Hälfte der 1960er entwickelte man bei Porsche fast jedes Jahr einen neuen Prototypen. Das Vorgängermodell wurde weiterentwickelt, was sich nicht bewährte, ausgesondert.
Während die Porsche 904 und 906 in größeren Stückzahlen gebaut wurden, um an Kunden verkauft zu werden, entstanden vom nachfolgenden 910 1966/67 nur 35 Exemplare. Erst als man die 910er bei Porsche durch nachfolgende Modellreihen ersetzt hatte, konnten Kunden die „gebrauchten“ Fahrzeuge kaufen. Neu waren Magnesiumfelgen mit Zentralverschluss und ein herausnehmbares Dachteil. Der 910er war der letzte Porsche-Prototyp, in dem der Fahrer links saß, ab dem Nachfolger 907 befand sich das Lenkrad rechts. Angetrieben wurde der 910 anfangs von dem aus dem 906 bereits bekannten 2.0 Liter Sechszylinder mit 220 PS. Für diese Baureihe wurde kein Langheck entworfen, es gab aber später noch einen extrem auf Leichtbau getrimmten „Bergspyder“ mit einem 2.0 Liter Achtzylinder, dieser leistete 270 PS, aber bei höheren Drehzahlen als der Sechszylinder. 1967 reiste Porsche mit sechs Porsche 910 Coupés nach Sizilien, der spätere Sieger hatte viel Neues an Bord. Zum ersten mal einen 2,2 Liter-Achtzylinder, der ebenfalls 270 PS abgab, aber durch geringere Drehzahlen mehr auf Langlebigkeit getrimmt wurde. Zweitens innenbelüftete Scheibenbremsen vorne. Da man bei Porsche immer auf das Leistungs-/Gewichts-Verhältnis setzte, und nie auf pure Motorkraft, waren die Zuffenhausener in der Madonie oft erfolgreich, die Strecke kam leichten, wendigen Fahrzeugen entgegen. So auch 1967, der Achtzylinder von Hawkins/ Stommelen siegte überlegen, gefolgt von zwei 910/6 auf den Plätzen zwei und drei. Des Weiteren errang man noch den sechsten Platz, die beiden anderen Fahrzeuge schieden aus. Es war der zweite von fünf Siegen hintereinander, erst 1971 konnte mit Alfa Romeo wieder einmal eine andere Marke siegen. Insgesamt gelangen den Zuffenhausenern zwischen 1956 und 1973 11 Siege, eine grandiose Serie! Und der 910 gewann in dieser Saison noch die 1000 km am Nürburgring, auch davon gibt es ein Spark-Modell.

Das Spark-Modell glänzt mit den gewohnten Qualitäten, die Form ist hervorragend getroffen, im Vergleich zum bekannten Ebbro-Modell wirkt der 910 etwas feiner und zierlicher. Lackierung und (sparsame) Dekoration sind perfekt, alle Details sind fein ausgeführt, wie die Scheinwerfer mit Abdeckungen, Rücklichter, Wischer usw. Etwas befremdlich wirken die nur angegossenen und gesilberten Verschlüsse der Motorhaube, da kennt man speziell von Spark filigranere Lösungen. Leider wurde vergessen, die kreisrunde Öffnung für das Horizontalgebläse zwischen den Lüftergittern zu berücksichtigen, das braucht der Achtzylinder immer, ein dummer Fehler bei einem eigentlich gelungenen Modell. Das Heck ist ansonsten richtig nachgebildet, das einzelne Auspuffrohr des Achtzylinders passt so. Die 13-Zoll-Räder entsprechen dem Original, selbst die Bremsscheiben und die winzigen Dunlop-Schriftzüge sind reproduziert. Das schlichte Cockpit ist komplett eingerichtet, das hintere Zulassungskennzeichen brauchten die Autos, da man ja auf öffentlichen Straßen trainierte.

Spark hat inzwischen soviele 910 im Programm, dass die Auswahl schwer fällt, aber der Achtzylinder mit der Nummer 228 gehört sicherlich zu den wichtigen Modellen für die Porsche-Sammlung. Allerdings raten wir aufgrund des Fehlers bei der Motorhaube eher zu einer Sechszylinder-Version.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Fotos: Rudi Seidel, Text: Robert Balb, Rudi Seidel

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