Montag, 31. Dezember 2007

Wilde Siebziger: BMW 320i Gr. 5 "Warsteiner" von Minichamps

Dreißig Jahre ist es schon her, dass in der Deutschen Rennsportmeisterschaft in der kleinen Division bis 2 Liter Hubraum hauptsächlich Ford Escorts gegen die nagelneuen BMW 320i antraten. Die Autos waren nach Gruppe-5-Spezifikation aufgebaut, es war also fast alles möglich, lediglich die Silhouette war gewissen Regeln unterworfen. Die Zakspeed-Escort waren schon bewährt, der BMW hingegen bestritt seine erste Saison. Das Werk trat mit dem Juniorteam an, bestehend aus Marc Surer, Eddie Cheever und Manfred Winkelhock, die für mächtig Schrott bei den Rennen sorgten. Der Schwabe Winkelhock holte letztlich die meisten Punkte, obwohl er sein Team teils selbst finanzieren und sein Auto in Eigenregie aufbauen musste. Meister wurde aber der in der großen Division startende Rolf Stommelen auf einem Porsche 935 des Teams von Georg Loos. Weitere BMW 320 gingen an Privatteams wie Faltz, HAT oder GS-Tuning, wo Jörg Obermoser das bayerische Auto mit Sauerländer Biersponsoring von Warsteiner unauffällig durch die Meisterschaft bewegte und auf dem 16. Platz beendete.

Das Minichamps-Modell dieses Renners ist nach dem HAT-BMW von Ronnie Peterson(!) die zweite Version, Jägermeister, Fruit of the Loom und Juniorteam sind auch schon angekündigt. Die goldene Lackierung mit den schwarzen Streifen ist bestens ausgeführt und Minichamps zeigt wieder seine Meisterschaft im Bedrucken und Dekorieren von Rennautos. Bei Fensterrahmen mit Gummi und Chrom, Nieten und feinen Schriftzügen fällt die Präzision besonders auf, die Haubenschnellverschlüsse wären aber besser plastisch als nur aufgedruckt, allerdings wäre die Gefahr groß, dass sie dann zu grob wirken. Gesamtform und Proportionen gefallen mir sehr gut, die Räder sind vorbildgerecht. Kritikansätze bieten die sichtbaren Befestigungspunkte in Blinkern und Rückleuchten, die nur als Aufkleber gestalteten Lufteinlässe an den hinteren Radkästen und Verarbeitungsfehler wie eine nicht zentrisch befestigte Radmutter und ein schiefer Warsteiner-Schriftzug auf der Beifahrertüre. Bei Modellen in der 40-Euro-Klasse erwartet man natürlich auch mehr. Der Unterboden erfreut das Auge. Vorder- und Hinterachse sowie Getriebe, Differential und Auspuff sind als Extrateile eingesetzt, umsomehr stören dann die leider notwendigen Befestigungslöcher für die Vitrinenhalterung. Die Innenausstattung ist komplett in schwarz gehalten, weshalb die sehr gute Detaillierung etwas untergeht. Sehr schön der Hosenträgergurt mit Logos und Befestigung auf der Hutablage.

Rundum ist dieser BMW eine Bereicherung für die Renntourenwagensammlung und für Fans der wilden Gruppe-5-Fahrzeuge. Bei der Gesamtqualität dieses Minichamps-Modells denke ich, dass viele Sammler nicht nur eine Variante in der Vitrine einparken werden.

Für unser Fotomodell danken wir der Firma Supercars in München.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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