Sonntag, 27. Oktober 2013

Elegante Rennlimousine - Rover 3500 Vitesse DTM 1986 von Minichamps, 1:43

Bereits im Jahr 1976 präsentierte Rover seine Oberklassebaureihe SD-1, die vor allem durch ihr Design auffiel. Eine fünftürige Fastbacklimousine mit einer dem Ferrari Daytona ähnlichen Frontgestaltung war damals eher ungewöhnlich, aber in seiner Schnittigkeit nahm der Rover gewissermaßen die heutigen Viertürercoupés vorweg. Gebaut wurde das Auto sowohl mit dem Leichtmetall V8, aber auch mit Sechszylindern von 2000 und 2600 ccm Hubraum bis 1986, die Ablösung geschah durch die Serie 800, die eine Parallelentwicklung zum Honda Legend darstellte. Für rennsportliche Ziele kam allerdings nur die leistungsstärkste Variante in Frage, der 1982 präsentierte 3500 Vitesse mit 193 PS-Einspritzer sowie serienmäßigem Front- und Heckspoiler. Tom Walkinshaws Firma TWR entwickelte daraus Gruppe A-Rennautos, die ab 1984 in verschiedenen europäischen Serien erfolgreich waren.

Auch in der Deutschen Produktionswagenmeisterschaft fuhr man ab 1984 mit. Im Premierenjahr musste sich Olaf Mantey nur Volker Strycek auf BMW 635 CSi geschlagen geben und 1985 reichte es wieder nur für Platz 2 in der Meisterschaft, diesmal war der Schwede Per Stureson auf dem Volvo 240 Turbo der Sieger. 1986 startete dann die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft mit geändertem Reglement und Gewichtsboni bzw. -mali für Fronttriebler, Turbos, Hubraum, Zahl der Ventile pro Zylinder und auch für Sieger. Rover hatte sich werkseitig zurückgezogen, so dass der Aachener Tuner Frieder Nickel mit Hilfe von Teilen von TWR ein Auto für den Dänen Kurt Thiim an den Start rollte, das diesen tatsächlich zum ersten DTM-Meister machte, trotz durchaus starker Konkurrenz seitens BMW, Mercedes, Ford und Volvo. Genau diesen von Toshiba gesponserten Rover nahm sich Minichamps als Vorbild für die erste Rennversion des 3500 Vitesse, wir nehmen stark an, dass es nicht die letzte sein wird, wenn auch NEO Scale Models bereits das gleiche Feld beackert. Die Karriere des Rover in der DTM endete hier, Frieder Nickel baute für 1987 einen Alfa Romeo 75 Turbo auf, der in erster Linie durch mangelnde Zuverlässigkeit auffiel.

Ein erster Blick auf das Modell zeigt, dass sich die sieben langen Jahre Wartezeit auf den Rover gelohnt haben. Minichamps hat ein überzeugendes Modell abgeliefert. Die elegante Silhouette des Autos duckt sich über die sehr schönen Ronal-Felgen mit Slicks, Beklebung und Bedruckung sind sehr sauber ausgeführt. Soweit möglich, ergibt auch der Vergleich mit Fotos keine Fehler. Die Arden-Schriftzüge deuten darauf hin, dass man das Auto vom letzten Lauf, dem Supersprint am Nürurgring nachgebildet hat. Rennspiegel, Wischer und Leuchteinheiten können gefallen, die Innenausstattung mit Käfig, Fahrersitz mit Hosenträgergurt und vom Reglement vorgeschriebenen Serienteilen wie Armaturentafel und Türverkleidungen ist perfekt nachgebildet. Auch die natürlich im Vergleich zu Resinminiaturen etwas dickeren Fenstereinsätze stören das Bild nicht, da sie sehr gut eingepasst sind. Die Motorhaubenverschlüsse sind leider nur aufgedruckt. Schön ist dafür der Unterboden mit einzeln eingesetzten Radaufhängungen und gesilberter Auspuffanlage und die vorbildgerechte Tieferlegung des Fahrzeugs. Nicht sicher bin ich mir, ob der Gruppe A-Rover auch den Serientank besaß, beim Modell ist er reproduziert, obwohl ja unter der Heckscheibe die Schnelltankverschlüsse zu sehen sind.

Ein genauer Vergleich mit der NEO-Version war uns noch nicht möglich, doch wir sind überzeugt, dass Minichamps die Form des 3500 Vitesse besser getroffen hat und können dieses Modell wärmstens empfehlen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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