Montag, 16. September 2013

Jetzt auch auf deutsch - March 707 Interserie Kelleners 1970 von Spark, 1:43

In der Deutschland-Serie hat Spark soeben die Interserien-Version des March 707 präsentiert. An so einem Vorbild kommen wir kaum vorbei und stellen das Modell hier vor:

Eigentlich hätten wir Helmut Kelleners' March eher von Raceland erwartet, aber jetzt bekommen wir den Hammerhai eben als Deutschland-Modell von Spark selbst, netterweise in der Version des überhaupt ersten Interserienrennens am Norisring, wo der Bolide immerhin den vierten Platz erreichte. Zwei der sechs Saisonrennen konnte „die Nas'“ für sich entscheiden, am Ende blieb durch einige Ausfälle nur der dritte Gesamtrang. 1971 versuchte Helmut Kelleners sich dann mit dem March 717, der Erfolg blieb jedoch aus. Die Geschichte des March 707 finden Sie schon in unserer Besprechung der CanAm-Version, deshalb gehen wir hier nur auf die Interserie ein. Mit der Hilfe der Deutschen Auto Zeitung, damals einer etwas frischeren Konkurrenz zur etablierten Auto, Motor und Sport, konnte Helmut Kelleners den March erwerben und einsetzen. Dass es das erste Sponsoring des Autojournals war, das sich oft durch Fotos leichtbekleideter Mädels auf exklusiven Autos auszeichnete, sah man an der sehr amateurhaften Beklebung ohne jegliches Design. Drei Schriftzüge und zwei Logos auf dem Flügel mussten genügen, heute hätten wir eine Vollbeklebung, wie man sie ja von der DTM gut kennt. Auch die Rennummern wirken nicht gerade professionell, und der grüne Flügel passt zum roten Auto wie die Faust aufs Auge. Aber vielleicht macht gerade diese Minimaldekoration den Reiz aus. Technisch gesehen hatten wir es mit einem von Chaparral präparierten 7,6-Liter Chevy V8 mit ca. 685 PS zu tun, stark, aber nicht immer zuverlässig.

Spark zeigt die übliche Qualität. Gute Form, saubere Lackierung und Dekoration ergeben ein schönes Modell. Räder, Motor und Hinterradaufhängung sind schön detailliert, der eher karge Innenraum ist komplett nachgebildet. Schön, dass man einige Unterschiede zur CanAm-Version berücksichtigt hat, so die blauen Ansaugstutzen, die Türen ohne Lufteinlässe und die kleinen zusätzlichen Rücklichter. Weniger schön, dass auch beim Interseriefahrzeug die „Teesiebe“ auf den Ansaugrohren fehlen, außerdem sieht der korrekterweise schwarze Überrollbügel im Vergleich zu Vorbildfotos zu niedrig aus. Ganz genaue Recherchen sind immer schwierig, die Sponsorenkleber wechselten von Rennen zu Rennen, später bekam auch der DAZ-March Lüftungsöffnungen auf den Türen und auf einem mir vorliegenden Foto wurde sogar ein dicker Lüftungsschlauch auf der Vorderhaube befestigt, um dem Fahrer zusätzliche Frischluft zuzuführen.

Wieder einmal ist Spark ein eigentlich überzeugendes Modell gelungen, dass leider unter kleinen Fehlern leidet. Vielleicht ist das Tempo der Neuerscheinungen doch etwas zu hoch, um jedes Auto genau zu recherchieren. Für die Interseriensammlung können wir in nächster Zeit noch einige Ergänzungen erwarten.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung!

Fotos und Text: Rudi Seidel

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