Dienstag, 18. Dezember 2007

Grimmig in Grau - Lamborghini Murcièlago LP640 von Norev, 1:18

Hurra! Endlich mal wieder ein Norev-Modell, das nicht von der Ballonreifenkrankheit befallen ist! Kann das Modell der aktuellen Murcièlago-Topversion denn auch in allen anderen Bereichen glänzen?

Die von Luc Donckerwolke gezeichnete, jederzeit eindeutig als Lamborghini identifizierbare, Linie des Murcièlago zumindestens scheint gut getroffen. Allerdings wirkt das Modell auf mich ein wenig klein - ich habe nicht nachgemessen, aber würde nicht auf die exakte Maßstäblichkeit wetten. Im Original ist der Lambo ja durchaus ein Fahrzeug mit recht ausladenden Dimensionen! Die Spaltmaße der zu öffnenden Teile (die Fronthaube ist nicht zu öffnen) sind erfreulich gering und die Passungen besonders der Türen absolut perfekt. Bei den sehr geometrischen und flachen Formen wären schlecht passende Teile auch tödlich für den Gesamteindruck - und dieser ist durchaus auf den ersten Blick positiv.

Auf den zweiten Blick irritiert die etwas hohe Bodenfreiheit an der Front, da leistet die (immer noch überflüssige) Federung mal wieder ganze Arbeit, aber dieses Problem ist erstens leicht zu beheben und zweitens nicht so schlimm. Auch die Lackqualität könnte besser - sprich satter und glänzender sein, aber immerhin sind die Oberflächen frei von Orangenhaut. Für die etwas uninspirierte Farbwahl kann ja Norev nichts, das Grau unterstreicht natürlich sehr plakativ die "Bad Boy"-Ambitionen des Murcièlago.

Die vorbildgerecht öffnenden Scherentüren geben den Blick auf ein erfreulich detailiert nachgebildetes Interieur frei. Schalter sind mit weißen Piktogrammen bedruckt, der verwendete Kunststoff macht einen guten Eindruck und besonders die abgesetzten Flächen im Kohlefaserlook sind sehr schön geworden. Ok, Teppichnachbildungen sind Fehlanzeige, aber das ist in der Preisklasse zu verschmerzen. Insgesamt bildet Norev das Cockpit des LP640 sehr schön nach.

Unter der geschlitzten und transparenten Motorhaube liegt der im Original 640 PS starke Zwölfzylindermotor mit seinen golden lackierten Zylinderköpfen und Ansaugelementen. Der Motorraum ist auch beim Original recht schlicht gehalten, Norev hat da die wesentlichen Elemente gut nachgebildet. Auf den ersten Blick fehlen nur ein paar Kabel und Schläuche - aber das ist bei einem Modell für unter 50 EUR auch nachvollziehbar. Der Motor besteht, wie meist bei Norev, aus einer umfangreich lackierten und bedruckten Platte, der aufgesetzte Ansaugtrakt ist ein Einzelteil. Auch hier fallen die ausgiebig angebrachten Kohlefaserimitationen auf, die etwas Leben in das Maschinenabteil bringen. Gut gemacht!

Die Felgen sind schön geworden, hinter ihnen sind ausführlich nachgebildete Bremsen mit gelb lackierten Bremszangen zu erkennen. Die Lufteinlässe sind mit Klarsichtteilen abgedeckt, auf denen die Gitterstruktur aufgedruckt ist. Eine gute, aber nicht unbedingt immer ideale Lösung. Am Heck macht sie Sinn, denn hinter den Gittern sind die Kühlluftventilatoren angedeutet, an der Front hingegen geht der Blick auf Streben, die am Modell die Bodenplatte mit der Karosserie verbinden. Da hätte es auch ein gut graviertes Nichtklarsichtteil getan. Die Frontscheinwerferelemente sind gut gelöst, am Heck gefällt mir persönlich die Darstellung der Heckleuchten nicht. Die transparenten roten Teile sind ein wenig dünn, so daß die Heckleuchten aus manchem Blickwinkel eher rosa als rot wirken... nicht ideal.

Insgesamt aber macht der Murcièlago von Norev viel Freude. Das Gesamtbild ist stimmig und sowohl Motorraum als auch Interieur sind gut nachgebildet worden. Lambo-Fans dürften erfreut sein.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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