Montag, 16. September 2013

Italienischer Traum mit britischer Technik - Jaguar XK120 Ghia Supersonic von Matrix Scale Models, 1:43

Mit dem Supersonic bringt Matrix Scale Models einen weiteren stilistischen Höhepunkt der Carozzeria Ghia in die Sammlervitrine. Wir haben uns das Modell angeschaut und den Werdegang des Originals verfolgt.

Giovanni Savonuzzi, ein bekannter italienischer Designer der Nachkriegszeit, bekam den Auftrag, einen von Conrero gebauten Sportwagen mit Alfa Romeo 1900-Triebwerk einzukleiden. Aus seiner Vorliebe für Formen, die von den frühen Düsenjets beeinflusst waren, entstand das Supersonic-Design. Die Karosserie wurde bei Ghia produziert, und der Besitzer startete mit dem Fahrzeug bei der Mille Miglia 1953, das Auto überlebte leider das Rennen nicht und brannte nach einem Unfall aus. Immerhin kam dann eine kleine Serie zustande, Ghia produzierte 8 Supersonic auf dem Chassis des Fiat 8V, weitere drei auf der Basis des Jaguar XK 120 und einen auf dem Fahrgestell des Aston Martin DB2/4. Einer der 8V bildete dann die Grundlage für den AC 427 Willment Cobra, ein ziemlich wildes Coupé mit der Mechanik des Shelby Cobra mit 7 Liter-V8. Heute existieren noch einige der Fiats, mindestens zwei Jaguar, der Aston Martin und das Willment-Auto. Eine Weiterentwicklung des Designs war der De Soto Adventurer, ein riesiges, rotes Coupé im Supersonic-Stil. Sehr interessante Fotos zum Thema zeigt die Website Fabwheelsdigest.

Das Matrix-Modell erreicht den Sammler in der gewohnten großen Vitrine und ist wirklich beeindruckend. Das Fertigungsniveau dieses neuen Herstellers ist hervorragend, Lackierung, Formgebung, Fenstereinsätze auf höchstem Niveau. Die Chromteile, Schriftzüge, Zierleisten sind auf das Feinste reproduziert. Auch im Innenraum fehlt es an nichts, vor allem Lenkrad und Armaturenbrett sind sehr überzeugend. Nicht ganz begeistert sind wir von den Rädern. Die Speichenfelgen und die Zentralverschlüsse sind durchaus fein, aber warum muss man unmaßstäbliche, viel zu breite Reifen verwenden? Auch die Bodenfreiheit wirkt etwas zu hoch. Aber diese kleine Kritik hindert uns nicht daran, den Ghia Supersonic als eine der schönsten Neuheiten dieses Jahres zu bezeichnen. Bei dieser Modellauswahl und der gelieferten Qualität sehen wir dann auch über den durchaus stolzen Preis von 75-80 Euro hinweg und denken, dass die 600 Exemplare schnell in die Vitrinen der Sammler finden werden. Auf die weiteren Planungen von Matrix Scale Models sind wir jedenfalls gespannt.

Das Fotomodell für Georg Hämels Bilder kommt von unserem Fachhandelspartner Warepoint, wir danken für die Unterstützung. Das Gruppenfoto mit drei anderen Ghia-Kreationen von Matrix und dem glänzend dazu passenden Ghia L 6.4 von NEO zeigt, wieviele hervorragende Miniaturen zu diesem Thema dieses Jahr erschienen sind. Die Modelle kommen alle von Supercars in München.

Fotos: Georg Hämel, Text: Rudi Seidel

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