Dienstag, 3. September 2013

Endlich ein gutes Modell: Porsche 907 Langheck Le Mans 1967 von Spark, 1:43

Vor über 3 Jahren präsentierten wir ein Schuco-Modell dieses Autos, und kamen zu einem eher traurigen Urteil: Falsche Form, falscher Motor, da nutzte auch die gute Detaillierung nichts. Auch Ebbro versuchte sich an diesem ersten 907, leider geriet das Modell viel zu groß. Der dritte Anlauf kommt von Spark, wir schauen uns das Modell genau an.

Zur Historie: der 907 wurde 1967 fast parallel zum 910 entwickelt, Ferdinand Piech, der damals bereits für die Rennabteilung verantwortlich war, wollte ein aerodynamisch optimiertes Fahrzeug, um in Le Mans bessere Chancen zu haben. Deshalb wurde eine extrem schlanke Karosserie auf dem nur in Details veränderten 910-Fahrgestell konstruiert, und besonders die Langheckausführung wirkte mit ihrer schlanken Silhouette, dem extrem kleinen Querschnitt und den minimierten Lufteinlässen und kaum vorhandenen Spoilern eher wie ein Rekordfahrzeug. Im Rennen 1967 erreichte der 907L mit dem überarbeiteten Sechszylindermotor aus dem 911 auf der Mulsanne-Geraden 302 km/h, ein Spitzenwert für einen Zweiliterwagen. Rindt/Mitter fielen leider nach sechs Stunden und 40 Minuten mit überdrehtem Motor aus, das Schwesterfahrzeug von Siffert/Herrmann wurde mit einem Schnitt von 201,273 Km/h glänzender 5. hinter zwei Ford Mk IV und zwei Ferrari P4, ein Verbrauch von nur 14,51 Liter/100 km führte zum Sieg im Index de Performance, der in Frankreich fast so wichtig wie der Gesamtsieg war. Le Mans blieb 1967 das einzige Rennen für den 907 Langheck, im nächsten Jahr wurden weiterentwickelte Fahrzeuge mit dem 2,2 Liter Achtzylinder eingesetzt, und dann kam bald der 908, der das Hubraumlimit von 3 Litern ausnutzen sollte. Dem 907 war also keine allzu lange Karriere beschieden, aber er ermöglichte Porsche erstmals die Chance auf Gesamtsiege auch auf Hochgeschwindigkeitskursen und leitete damit die Entwicklung ein, die letztlich im 917 gipfelte. Spark liefert beide Le Mans-Teilnehmer, unser Fotomodell ist der fünftplatzierte Wagen von Siffert/Herrmann.

Auf den ersten Blick sieht das Spark-Modell wirklich perfekt aus. Die schlanke Silhouette, die elegant geschwungenen Kotflügel, der extrem schmale Dachaufbau mit den großen Front- und Heckscheiben sind optimal wiedergegeben. Die Frontscheibe hat einen getönten Streifen an der Oberkante, die Heckscheibe ist gelb getönt, darunter sieht man die Ansaugstutzen des Sechszylinders. Die Beklebung ist sauber nachgebildet, die wenigen Anbauteile wie Wischer, Haubensicherungen hinten, der im Vergleich mit Fotos allerdings etwas zu steil stehende Heckspoiler und die Tankdeckel sind einwandfrei montiert. Auch die Räder, vorne mit silbernem Felgenring und die Scheinwerfer und Rücklichter machen Freude. Das eher karge Interieur ist komplett, wobei sich die Frage stellt, ob der 907 über Gurte verfügen sollte?! Gar keine Kritik? Leider doch: Auf Originalfotos sieht man, dass der Porsche keinen Tankdeckel auf dem linken vorderen Kotflügel besaß, sondern links hinter der Beifahrertüre. Sicherlich keine Katastrophe, trotzdem fragt man sich, warum Spark nicht das gleiche öffentlich zugängliche Fotomaterial zu Rate zieht. Unsere Referenz ist in diesem Falle die Siffert-Biographie, in der ein schönes Foto von links oben des Porsche 907 mit der Nummer 41 zu finden ist.

Viel Licht also, und ein wenig Schatten bei diesem Spark-Modell. Dennoch sicherlich bisher die beste Interpretation dieses eleganten Langheckrenners.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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