Sonntag, 28. Juli 2013

Herausragende Finessen - Jaguar D-Type von AUTOart, 1:43

Der Jaguar D-Type trat 1954 die Nachfolge des siegreichen C-Type in der Sportwagenweltmeisterschaft an. Aus dem Vorgänger wurde der Sechszylinder-Motor übernommen, davon abgesehen war der D-Type weitgehend komplett neu entwickelt. Erstmals wurde ein Jaguar teilweise mit einem Monocoque konstruiert, dessen Prinzip man sich ebenso aus dem Flugzeugbau abgeschaut hatte, wie die sehr ausgefeilte Aerodynamik, die dem neuen Rennsportler zu seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild verhalf. Bei den 24 Stunden von Le Mans 1954 hatte man mit technischen Problemen zu kämpfen, konnte das Potenzial des D-Types aber mit schnellen Rundenzeiten gegenüber der leistungsstärkeren Konkurrenz von Ferrari unter Beweis stellen. Dennoch gab es am Ende für den letzten verbliebenden D-Type "nur" den zweiten Platz zu feiern. Für 1955 hatte man die große Konkurrenz der überlegenen Mercedes 300 SLR zu fürchten, konnte aber auch mit diesen überraschend gut mithalten. Mike Hawthorn führte knapp vor Fangio im SLR als sich bekanntlich die furchtbare Katastrophe ereignete, die 84 Menschen das Leben kostete - und vermutlich von Hawthorn selbst ausgelöst wurde. Mercedes zog alle Wagen aus dem Rennen zurück, Jaguar gewann mit Hawthorn und Ivor Bueb ein tragisches Rennen.

Diesen Sieger mit trauriger Geschichte hat AUTOart nun als erste Version des neuen Jaguar D-Type in seiner "Signature"-Serie im Maßstab 1:43 fertiggestellt. Die Modelle dieser Serie beeindrucken mit zahlreichen beweglichen Teilen und auch der D-Type verfügt über Details, die in dieser Baugröße selten zu finden sind. Die Fahrertür, die Heckklappe und die Motorhaube des kleinen Jaguar lassen sich öffnen, auch wenn die Spaltmaße dies nicht vermuten lassen. Auch ohne diese Feinheiten wäre der AUTOart-Jaguar ein ausgezeichnetes Modell, denn die Formen des siegreichen Sportlers hat man sicher getroffen und die Außendetails wissen zu gefallen. Aber wenn die Motorhaube geöffnet wird, dann wird aus einem ausgezeichneten ein herausragendes Modell, denn der siegreiche Sechszylinder wird mit einer Detailfülle inszeniert, die einfach fasziniert.

Alle Schläuche und Kabel sind an Ort und Stelle, sie fallen auch noch überaus filigran aus. Mir gefallen besonders die offenen Ansaugtrichter aus Metall, die entscheidend zu der realistischen Anmutung des Motorraumes beitragen. Nur die Radaufhängungen könnten feiner ausfallen, aber immerhin sind die Vorderräder lenkbar ausgelegt! Das Cockpit von Hawthorn/Bueb fällt ebenfalls überzeugend aus, die Abdeckung des "Beifahrersitzes" ist abnehmbar gestaltet. Die Instrumente sind sauber aufgedruckt, nur das Lenkrad könnte ich mir etwas filigraner vorstellen. Ein rundum faszinierendes Modell, an dem viele Feinheiten zu entdecken sind - man betrachte nur die durchbrochenen Lüftungsschlitze der Motorhaube oder die feinen Nachbildungen der Befestigungsriemen. Leider gibt es diese Feinheiten nicht für kleines Geld, aber für Freunde des historischen Motorsports sollte der D-Type von AUTOart auf jeden Fall eine Überlegung wert sein.

Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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