Dienstag, 25. Juni 2013

Der Urtyp - Lamborghini Countach LP400 von AUTOart, 1:18

Mir ist nur ein Automobil bekannt, das nach dem Ausruf eines erstaunten Betrachters benannt wurde - aber für Lamborghinis Countach wäre die schlichte Buchstaben- und Zahlenkombination LP400 auch zu wenig gewesen. So taufte man ihn nach dem piedmontesischen Äquivalent eines herzhaften "Potztausend!" eben "Countach", ein Ausruf, der von Erstaunen über Bewunderung bis hin zu Fassungslosigkeit fast alles in sich vereinen kann. Sehr passend für das extreme Design des schnellen Keils aus Sant' Agata Bolognese, für welches Bertones Marcello Gandini verantwortlich zeichnete. Erstmals gezeigt wurde der Sportwagen mit seinen glatten Flächen als Konzeptstudie auf dem Genfer Salon 1971. Eine Serienfertigung war ursprünglich nicht geplant, aber nach den begeisterten Reaktionen auf die Studie wurde aus der Studie LP500 der erste Countach entwickelt. Die Optik musste angepasst werden, denn der aus dem Miura bekannte 4-Liter-Zwölfzylinder in der Mitte des Sportlers verlangte nach reichlich Luft, weshalb man die Kühllufthutzen links und rechts hinter der Fahrgastzelle sowie die NACA-Lufteinlässe in den Türen ergänzte.

Der fertiggestellte Countach LP400 wurde 1974 präsentiert und stieß auf grosse Begeisterung. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von über 300 km/h sollte er auf Jahre hin der schnellste Serien-Lamborghini bleiben, seine Nachfolger mussten in diesem Punkt ihren aerodynamischen Hilfsmitteln Tribut zollen. Und während alle späteren Countach mit ihren Spoilern und Verbreiterungen vielleicht spektakulärer wirkten, so ist doch die Urversion in meinen Augen die schönste Variante geblieben und kann bis heute mit ihrer klaren und kompromisslos aggressiven Form erstaunte Ausrufe provozieren.

Der Lamborghini Countach ist bis heute ein "Posterboy" der Supersportwagen, so dass es nicht verwundert, dass er auch in Modellform vielfach zu finden ist. Im Maßstab 1:18 gibt es seit Jahren ein sehr gutes Modell aus dem Hause Kyosho, da kann es schon verwundern, dass man bei AUTOart die hauseigene Lamborghini-Reihe mit dem Countach fortschreiben will. Aber bei genauem Hinsehen macht dieser Schritt Sinn, denn der AUTOart-Countach macht vieles besser, als sein Kyosho-Pendant. Das fängt bei den minimalen Spaltmaßen an, die das flächige Design des Countach nicht unterbrechen und die Optik sehr realistisch wirken lassen. Wo bei Kyosho Kanten etwas rund ausfallen, sind sie bei AUTOart messerscharf.

Im Interieur zeigt AUTOart feine Details, vom vielfach bedruckten und lackierten Armaturenbrett bis hin zu den Sitzen mit realistischer Oberflächenwirkung. Um diese Details zu bewundern, muss der Sammler die Türöffner in den NACA-Schlitzen mit einem beiliegenden Werkzeug betätigen, schön gemacht! Ein Höhepunkt des Modelles ist dann in der Mitte des Modelles unter der durchbrochenen und mit feinen Gittern versehenen Motorhaube zu finden, der hochdetaillierte Zwölfzylinder. Feine Oberflächen paaren sich hier mit ebenso feinen Details, wie z.B. den aus einzelnen Kabeln sauber verlegten Zündkabeln oder den filigranen Gestängen und Schläuchen des Hochleistungsaggregates. Hier lässt sich eine Fülle an Details finden, die den Premium-Preis des Modelles rechtfertigt.

Unter der Fronthaube finden wir die Zweiklang-Fanfare, mit der das Vorbild langsamere Verkehrsteilnehmer in Angst und Schrecken versetzen konnte, sowie einige Technikdetails und das Reserverad. Dieses ist auf einer ebenso gelungenen Nachbildung der Felgen des Vorbildes montiert, wie alle anderen Räder des Modelles. Erwähnung müssen natürlich auch die feinen Gitter in allen Karosserieöffnungen, der filigrane Scheibenwischer und die sehr realistischen Leuchten finden - die Hauptscheinwerfer lassen sich natürlich ausklappen.

Gegenüber diesem Modell-Prachtstück kann Kyoshos Countach nur den günstigeren Preis in die Waagschale werfen. Wer aber den ultimativen Countach in 1:18 sein Eigen nennen will, der kommt am AUTOart-Modell nicht vorbei!

Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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