Sonntag, 5. Mai 2013

Der nächste Dreizack: Maserati Mexico 1967 von NEO Scale Models, 1:43

Und schon der nächste Maserati im Handel: Mit dem Mexico Coupé schließt NEO Scale Models eine weitere Lücke im Angebot klassischer Sportwagen mit dem Dreizack Neptuns. Zusammen mit den zahlreichen Modellen von Minichamps kann man inzwischen eine beeindruckende Kollektion aufbauen. Wir haben uns den eleganten Sportwagen angeschaut.

Nach dem großen Erfolg des 1963 präsentierten Quattroporte wollte Maserati das Programm um ein Coupé mit dem gleichen V8-Triebwerk ergänzen, das den sechszylindrigen Sebring ergänzen und später ablösen sollte. Zur gleichen Zeit wurde für den Mexikaner Diaz Barroso, der als Zweitbesitzer einen der raren Maserati 5000 GTI geschrottet hatte, ein Vignale-Coupé auf verkürztem Quattroporte-Chassis mit der 5-Liter-Maschine gebaut. Dieses Einzelstück wurde 1965 in Turin ausgestellt und dann wohl mit der Fg-Nr. und den Papieren des Unfallfahrzeugs nach Mexiko verschifft. Damit konnte man ganz geschickt die horrenden Einfuhrzölle umgehen . . .

Dieses Unikat wurde dann die Basis des Mexico, und daher bekam er auch seinen Namen, der manchmal als Namenspate angegebene Sieg von John Surtees auf Cooper-Maserati beim GP von Mexiko fand erst im Oktober 66 statt. Von 1966 bis 1972 entstanden immerhin 482 Exemplare des Mexico, in der Kundenkartei finden sich unter anderem die Schauspieler Virna Lisi und Ronald Reagan, der spätere US-Präsident. Alternativ wurden ein 4,2- und ein 4,7-Liter Triebwerk angeboten, mit 260 oder 290 DIN-PS war der Mexico gut motorisiert. Scheibenbremsen, Speichenräder und Klima waren Serie, Servolenkung, Sperrdifferential und Automatik mussten extra bezahlt werden. Das Fahrwerk entsprach bis auf den kürzeren Radstand von 2640 mm der zweiten Serie des Quattroporte mit hinterer Starrachse und Blattfedern. Der Innenraum des eher unauffälligen GT war recht geräumig, im Vergleich zum im gleichen Jahr präsentierten Ghibli war der Mexico eher ein Auto für Liebhaber des Understatements. Als 1969 mit dem Indy der vermeintliche Nachfolger erschien, blieb der Mexico doch noch drei Jahre im Programm, zu unterschiedlich war der Charakter der beiden Autos. Der Mexico als eleganter Gentleman-Express gegenüber dem Indy, der eher wie eine verlängerte Variante des Ghibli aussah.

Das Modell ist eine typische NEO Scale-Reproduktion: feine Resinkarosserie mit extrem vielen Ätzteilen, sauberer Lackierung und transparenten, gerahmten, einzeln eingepassten Scheiben, durch die der wunderschön detaillierte Innenraum gut sichtbar ist. Besonders schön ist die Frontpartie mit dem filigranen Grill, den Leuchteinheiten und dem mittigen Dreizack nachgebildet. Schriftzüge und Logos sind sehr fein reproduziert, die Speichenräder mit Zentralverschluss (mit Maserati-Logo) sehen gut aus, wenn auch die Reifen, wie so oft bei Autos aus den 50ern und 60ern, etwas zu breit sind. Wischer, Antenne, Türgriffe und auch die Radlaufzierleisten sind perfekt gemacht, lediglich der klobige, schwarze Aussenspiegel ist wirklich unnötig und die Seitenblinker sind etwas zu groß. Die Gesamtform wirkt auf den ersten Blick stimmig, beim Vergleich mit diversen Originalfotos kommen doch leise Zweifel. Der Karosseriekörper scheint insgesamt etwas zu hoch, das Heck vor allem unterhalb der Stoßstange zu dick und überhaupt dürfte der Maserati vor allem hinten etwas tiefer liegen. Das sind allerdings subjektive Eindrücke des Betrachters . . .

Auf jeden Fall ist NEOs Mexico eine Bereicherung für die Maserati-Sammlung, trotz der kleinen Abstriche und leichten Zweifeln an der Form würden wir das Modell empfehlen!

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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