Freitag, 19. April 2013

Wieder ein Wunsch erfüllt! - Porsche 917 Spyder Interserie 1971 von Spark in 1:43

Schon 1969, als der Porsche 917 debütierte, wurde bald darauf auf Drängen von Jo Siffert auch ein Spyder für die CanAm entwickelt. 1970 ruhte das Projekt wegen der Konzentration auf Le Mans und die Marken-WM, erst im darauffolgenden Jahr ging es weiter, die Besprechung des 71' Spyder finden Sie in unserem Archiv. Und für die kleine europäische Schwester, die Interserie wurden insgesamt vier 917 Spyder aus Coupés um- oder auf Ersatzchassis aufgebaut. 917 07 wurde als GESIPA-917 bekannt, 1970 wurde Jürgen Neuhaus mit dem Coupé der erste Interserienmeister, für 1971 wurde das Fahrzeug zum Spyder umgebaut und von Michel Weber bewegt. Der AAW-Spyder, 917 01/21, entstand aus dem Coupé 917 015 und errang mit Leo Kinnunen die Meisterschaft 1971, während 917 031/026, das Vorbild des Spark-Modells, aus dem Unfall-Chassis von Le Mans 1970 entstand und vom Team Heckersbruch-Shell ab 1971 für Jürgen Neuhaus eingesetzt wurde. Nach dem Rennen am Nürburgring 1972 ging das Auto an Georg Loos, wo Franz Pesch, Loos selbst und 1973 Jürgen Barth weitere Rennen bestritten. Dann ging das Auto an einen M. Chandon und wurde 1978 vom amerikanischen Sammler Mike Amalfitano erworben. 2010 wurde der Porsche dann in Carmel/Kalifornien für 3,1 Mio. Euro versteigert. Den aktuellen Besitzer konnte ich leider nicht ermitteln. Letztlich wurde 1972 noch ein weiterer Spyder aufgebaut, kurioserweise mit Fg-Nr. 917 026/031, also auf dem Ersatzchassis für das LM-Unfallauto, das dem Shell-Spyder als Grundlage diente. Ein Dank an Walter Näher, ohne dessen akribisches 917-Werkverzeichnis diese Recherche kaum möglich gewesen wäre. 1972 kam dann aber auch in der Interserie die Zeit der 917/10 als Sauger und Turbo, aber das ist eine andere Geschichte. Jürgen Neuhaus konnte jedenfalls 1971 gut mithalten, Meister wurde aber wie gesagt Leo Kinnunen. Für das Modell hat man bei Spark den Einsatz am Norisring reproduziert, einerseits ein trauriges Rennen wegen des tödlichen Unfalls von Pedro Rodriguez, andererseits mit Platz 14 wirklich kein Erfolg für Jürgen Neuhaus.

Was soll man über die Reproduktionen von Spark noch sagen? Auch der 917 Spyder kommt teuren Kleinserienprodukten nahe bzw. übertrifft sie in manchen Punkten. Die Form ist perfekt wiedergegeben, mit den großen Heckflossen und der gelb-roten Dekoration kommt das Auto sehr spektakulär daher und auch die meisten Details sind berücksichtigt. Die verchromten Spiegel sitzen vielleicht eine Idee zu weit innen, aber der Überrollbügel, die Abdeckungen der Ansaugstutzen, das spartanische Cockpit, Kleinigkeiten wie der Notschalter oder die teilweise getapten Türfugen geben ein hervorragendes Gesamtbild ab. Und wie filigran die Aufhängungen, der Hilfsrahmen und die unter der Motorhaube sichtbare Technik nachgebildet sind, verdient großen Beifall. Auch wenn es Diskussionen über den vielleicht zu kräftigen Gelbton der Lackierung geben könnte (alte Fotos sind leider nicht eindeutig!), der 917 Spyder ist ein Traummodell! Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon auf weitere Reproduktionen von Interserie-Rennern, die ja sowohl Spark in der Länderserie und auch Raceland schon avisiert haben. Und auch die Preisstabilität bei Spark soll wieder erwähnt werden, es ist schon kurios, dass diese filigranen Modelle auf dem gleichen Niveau wie Minichamps liegen.

Unser Besprechungsmuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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