Dienstag, 26. Februar 2013

Start einer neuen Serie - Mercedes-Benz AMG SLS GT3 24h Spa 2011 von Minichamps, 1:18

Mit dem Mercedes AMG SLS GT3 beginnt Minichamps eine völlig neue Serie mit Modellen nach aktuellen Motorsportvorbildern im Maßstab 1:18, die aus einem etwas ungewohnten Werkstoff gefertigt werden. Die Modelle bestehen alle aus ABS-Kunststoff, ein übliches Material im Plastikmodellbau, bei Fertigmodellen eher unüblich. Zuletzt versuchte sich Revell an Kunststoffmodellen in 1:18, scheiterte jedoch an Verarbeitungsproblemen und der Haptik leichtgewichtiger Türen und Hauben, die bei vielen Sammlern nicht ankam. Minichamps geht nun einen anderen Weg, man verzichtet völlig auf öffnende Teile und setzt stattdessen auf perfekte Außendetaillierung und überschaubare Stückzahlen. So wird der erste, nun erhältliche, SLS auf 2.000 Exemplare limitiert. Das ist nicht wirklich knapp, aber eben auch nicht unbegrenzt.

Die erste Version bildet den Wagen des "Black Falcon"-Teams aus den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2011 nach, den Kenneth Heyer, Thomas Jäger und Stéphane Lemeret auf den dritten Rang steuerten. Als besonderen Gag lackierte man den SLS für seinen ersten Auftritt bei dem Langstreckenklassiker in den Ardennen im Design des legendären ersten Rennwagens aus dem Hause AMG, des Mercedes 300 SEL 6,8, der vierzig Jahre zuvor in Spa den zweiten Platz belegt hatte. Weitere Versionen des Modelles, auch ohne Rennbeschriftung, werden folgen.

Auf den ersten Blick gefallen die präzise getroffenen Proportionen des Rennsportlers, der tief auf dem imaginären Asphalt kauert. Wie schon erwähnt lassen sich keine Türen oder Hauben öffnen, Probleme mit ungleichmäßigen Spaltmaßen sind also auszuschließen. Dafür sind alle Aufkleber und Beschriftungen sauber platziert, es scheint sich um eine Kombination aus Tampondrucken und Decals zu handeln. Die Gitter an Front und Heck sind nicht durchbrochen, da wäre eine Lösung mit Metallgittern sicherlich schöner. Dafür bringt man die Abschleppösen aus filigranen Metallteilen an, was der Optik sehr gut tut.

Das Renncockpit ist durch die schmalen Scheiben nur schwer einsehbar, aber auch hier kommt eine Kombination aus Decals für Instrumente und Schalter und Tampondrucken und Schablonenlackierungen zum Einsatz, um Leben in das Interieur zu bringen. Am Heck beeindruckt der gewaltige Flügel mit seinen sehr filigranen Stützen, vorne sind alle kleinen Flaps als Einzelteile montiert. Scheinwerfer und Rückleuchten sind sehr gut gestaltet, erfreulich auch, dass man die in Spa unter den Frontscheinwerfern montierten Zusatzleuchten nicht vergessen hat.

Wie macht sich denn aber nun ABS-Kunststoff als Modellwerkstoff? Das Minichamps-Modell spielt mit feinen Gravuren und präzisen Passungen die Vorteile von Kunststoffmodellen gekonnt aus. Leider scheint mir allerdings der Kunststoff nur durchgefärbt und dünn klarlackiert zu sein, so dass der blasse Rotton des Vorbildes zu einem etwas plastikhaften Look führt. Da wäre eine komplette Lackierung besser gewesen, denn gerade bei Kunststoffmodellen kann diese die realistische Wirkung deutlich verbessern. Bei den auf der Messe gezeigten weiteren Modellen scheint dies auch der Fall zu sein. Ein weiterer oft geäußerter Vorwurf gegenüber Kunststoffmodellen ist das geringere Gewicht, dem scheint man im Hause Minichamps mit zahlreichen Gewichten im Modell zu begegnen, denn im Vergleich zu so manchem Diecast-Modell ist der Gewichtsunterschied minimal. Im Detail ist also noch ein wenig Feinschliff möglich, aber im Großen und Ganzen ist der Auftakt der neuen Minichamps-Serie durchaus gelungen.

Wir danken unserem Fachhandelspartner modellauto18.de für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters! Sie finden das Modell über diesen Link im dortigen Webshop.

Text und Fotos: Georg Hämel

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