Sonntag, 27. Januar 2013

Luxuscoupé aus Frankreich - Facel Vega Facel II 1962 von NEO Scale Models in 1:43

Facel Vega war eine der ersten Marken, die sich amerikanischer Großserienmotoren bediente, um europäische Luxusautomobile zu produzieren. Bereits 1954 wurde das erste Coupé in Paris vorgestellt, das Vorbild unseres Modells, der Facel II, war dann die letzte Entwicklungsstufe, bis 1964 endgültig Schluss war und die Lichter bei Facel Vega ausgingen.

Ursprünglich war Facel eine Karosseriebaufirma, die unter anderem die Simca Sportmodelle von 1947-1963, den Ford Comète, den Delahaye V.L.R. Jeep sowie Aufbauten für Panhard produzierte. Ein Vorgeschmack auf die Facel Vegas waren die 17 Bentley Cresta Coupés, die in Frankreich entstanden. 1954 war es dann soweit, Jean Daninos, der kreative Kopf hinter der Marke, präsentierte den ersten Facel Vega FV, ein hochelegantes Coupé mit Chrysler V8 von 4,6 Liter Hubraum. Über den HK 500 mit 5,9 Liter Hubraum setzte sich die Entwicklung bis zum Facel II mit 6,3 Litern fort. Mit 390 PS war man gut motorisiert und zeitgenössische Berichte gestehen dem Facel II durchaus angenehme Fahreigenschaften zu. In der kurzen Bauzeit von Dezember 1961 bis Juli 1964 wurden immerhin 180 Exemplare produziert, von den Vorgängern waren es 842 Stück. Ein besonderes Merkmal der Facels war neben der hocheleganten Form das lackierte Armaturenbrett, das optisch einem Holzfurnier ähnelte und nur von absoluten Spezialisten angefertigt werden konnte. Natürlich sprachen die Facel Vega viele prominente Kunden an, zu den bekanntesten Fahrern zählten der Beatles-Drummer Ringo Starr, der Schah von Persien, der Whiskyproduzent und Rennstallchef Rob Walker oder der durch die Vanwall Grand-Prix-Renner bekannte Industrielle Tony Vanderwell. Leider verzettelte man sich mit den kleineren Baureihen, vor allem die Facellia mit dem vom Getriebelieferanten Pont à Mousson entwickelten Triebwerk führte zu massiven Problemen, die Facel letztlich in den Konkurs führten. Die verbliebenen Exemplare sind Zeugen einer Epoche, in der in Frankreich noch herausragende Luxusautos entstanden.

Autos wie der Facel II passen genau in das Portfolio von NEO Scale Models, wo man sich neben dem Füllen von Lücken in Sammlungen von Alltagsautos eben auch mit seltenen Marken und extravaganten Fahrzeugen beschäftigt. Nach dem Excellence, der Limousine von Facel Vega, ist der Facel II der zweite Vertreter der großen V8 aus Frankreich. Die gestreckte Silhouette des Coupés mit dem zierlichen Pavillon und den groß geschwungenen Radausschnitten ist sehr gut getroffen. Die Front mit dem prägnanten Grill und den Mercedes-ähnlichen Scheinwerfern ist sehr fein nachgebildet, ebenso das Heck mit den auffälligen Blinkern in den Kotflügelspitzen, den Antennenfüssen auf beiden Seiten und der vier Auspuffendrohre. Der schwierig nachzubildende Dachaufbau wurde einwandfrei gelöst. Ätzteile für die Scheibenrahmen, ein verchromtes Teil für die Dachpfosten und das Dach wird dann schablonenlackiert. Zusammen mit den glasklaren Fenstereinsätzen sieht das perfekt aus, wenn es, wie bei unserem Fotomuster, sauber verarbeitet ist. Auf den Nahaufnahmen sieht der Chrom etwas uneben aus, aber das täuscht. Hervorzuheben auch die Verarbeitung der feinen Zierleisten an den Radläufen, wogegen die Speichenräder bei unserem Exemplar etwas unrund laufen. Am Unterboden sind die wichtigsten Teile wie der Kastenrahmen und die Aufhängungen befriedigend nachgebildet, auffallend, dass der Facel auf sicherlich zu breiten Reifen steht, im Original war die Größe 6.70x15. Die Innenausstattung ist ein weiteres Glanzlicht des Modells. Vor allem das Armaturenbrett mit seinem Holzlook, den vielen Rundinstrumenten, Chromumrahmungen muss man gesehen haben. Die Lackierung und der gewählte Farbton sind zweifellos perfekt, der Facel II gehört zu den gelungenen Kreationen von NEO Scale Models und bereichert jede Klassikersammlung. Ein schöner HK 500 sowie der erste FV wären sicherlich noch Alternativen für die nächsten Jahre, aber man weiss ja, dass die Holländer mit ihren chinesischen Produzenten immer für Überraschungen gut sind.

Wir danken Supercars in München für unser Fotomuster.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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