Dienstag, 22. Januar 2013

Sportliche Staatslimousine - Maserati Quattroporte III von NEO in 1:43

Mit dem Maserati Quattroporte der 3. Serie hat NEO wieder einmal viel Geschick bei der Vorbildwahl bewiesen. Wir haben uns das Modell genau angeschaut und die Geschichte der Viertürer aus Modena recherchiert.

Der Maserati Quattroporte war 1963 eine Sensation: Eine viertürige Luxuslimousine mit den technischen Genen eines Hochleistungssportwagens hat der Markt noch nicht gesehen. Nach 770 gebauten Exemplaren war 1970 Schluss, und Maserati geriet in sehr unruhiges Fahrwasser. Der Übernahme durch Citroen folgte ein Prototyp mit der Frontantriebstechnik des Citroen SM, dessen Triebwerk ja bekannterweise von Maserati stammte. Die Serienfertigung kam auch aufgrund der Ölkrise nicht zustande. Die Rettung für Maserati kam dann durch Alejandro De Tomaso. Zuerst wurde dessen Longchamp mit Maserati-Technik und Frua-Design veredelt und als Maserati Kyalami präsentiert, ab 1979 gab es dann wieder einen Quattroporte. Das etwas wuchtige Design stammte von Giorgietto Giugiaro, das 8-Zylinder-Triebwerk war im Prinzip das gleiche, wie es bereits im ersten Quattroporte verbaut wurde und dessen Ursprung ja im Rennsportmonster 450 S aus den 50ern zu finden ist. Die Fahrleistungen waren im Vergleich nicht mehr überragend, 222 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in knapp unter 9 Sekunden (laut Messungen der italienischen Autozeitschrift Quattroruote) schafften auch schon gut motorisierte Mittelklassewagen. Trotzdem verkaufte man von diesem Quattroporte III bis 1990 inklusive der späteren Luxusversion Royale 2163 Stück. Ein Exemplar bekam der damalige italienische Staatspräsident Sandro Pertini, ein Maserati als Staatslimousine, das war schon was! Inzwischen war man mit dem kleinen Biturbo und seinen vielen Versionen vorübergehend auf der Erfolgsspur, der Quattroporte IV mit Design von Marcello Gandini basierte auf dieser Plattform. Erst die 5. Serie von 2003 mit ihrem Pininfarina-Design und entsprechenden Leistungen bot wieder diese fantastische Verbindung von Eleganz und Sportlichkeit, mit der die Quattroporte-Geschichte begann. Und mit der soeben präsentierten neuesten Ausgabe kann die Geschichte weitergehen. Am Rande sei bemerkt, dass die wohlklingende Typenbezeichnung ganz profan „vier Türen“ heisst, man stelle sich vor, Porsche hätte seinen Panamera so genannt . . .

NEO hat sich mit dem Maserati keine leichte Aufgabe gestellt. Das kantige Design, die relativ großen Front- und Heckscheiben und reichliche Chromverzierungen bedeuten großen Aufwand. Die Gesamtform ist gut getroffen, wenn auch der Dachaufbau irgendwie aus manchem Sichtwinkel schief wirkt und das Heck leicht hängt, was aber auf den Fotos stärker herauskommt, als es beim Modell ist. Die Fenstereinsätze und Scheibenrahmen sind bei unserem Muster sauber verarbeitet, wie überhaupt die ganzen Ätzteile. Die metallicblaue Lackierung ist hochglänzend und steht dem Quattroporte hervorragend, die hellbraune Innenausstattung ist in allen Details wiedergegeben. Felgen und Reifen wissen zu gefallen, vor allem ist man nicht der Unsitte verfallen, Niederquerschnittsreifen zu verwenden, damals hatte man noch 205/70 VR 15, eine Reifengröße, über die man heute lachen würde. Viele Details erkennt man auf den Fotos besser als am Modell, beispielsweise die kleinen Dreizacks auf den Felgenmitten. Als Fazit kann man sagen, dass NEO ein sehr gutes Modell eines schwierigen Vorbildfahrzeugs gelungen ist. Auch wenn der Quattroporte III sicherlich nicht zu den Höhepunkten der Marke mit dem Dreizack zählt, gehört diese Miniatur unbedingt in die Sammlung. Wie meist bei NEO empfiehlt sich der Gang zum Fachhändler, leider schwankt die Fertigungsqualität nach wie vor etwas.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, wir danken für die Unterstützung.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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