Freitag, 12. Oktober 2012
Sportliches Schwergewicht - BMW M6 von BMW/Paragon, 1:18
Unverhofft kommt oft. Hatte man sich in Bezug auf 1:18-Modelle nach aktuellen BMW-Vorbildern schon auf längere Wartezeiten eingestellt, so erscheint nun überraschend zeitnah zur Vorstellung des Vorbildes das Modell des neuen BMW M6 als Coupé und Cabrio. Der neue M6 stellt die Krönung der im vergangenen Jahr präsentierten aktuellen Sechser-Baureihe dar und tut dies, wie gewohnt, mit reichlich Leistung unter der Haube. Der Biturbo-Achtzylinder bringt es auf 560 PS und dank zahlreicher Gewichtseinsparungs-Maßnahmen liefert der M6 angemessen sportliche Fahrleistungen. Rein optisch tritt er dabei recht dezent auf. Nur an Front und Heck lässt sich der stärkste Sechser zweifelsfrei identifizieren, die elegante Linie der Basis wurde nicht angetastet - was sehr erfreulich ist, denn der aktuelle Sechser ist zumindestens meiner unmaßgeblichen Meinung nach ein sehr gelungen geformtes Automobil. Nur das Karbondach finde ich bei einem Auto dieser Klasse eher peinlich, in Zeiten, in denen jeder Hinterhoftuner Dächer in Karbonlook foliert, wirkt dieses Detail sehr unpassend.
Die 1:18-Modelle des M6 sind in sakhir-orange (Cabrio) und sanmarino-blau (Coupé) zunächst exklusiv für BMW erschienen, weitere Farben werden folgen. Hersteller ist, wie bei allen BMW-Modellen der letzten Zeit das Jadi-Edellabel Paragon. Proportionen und Finish des von mir begutachteten Coupés konnten überzeugen und die Linie des aktuellen Sechsers hat man perfekt getroffen. Bei den Coupés gibt es allerdings einen merkwürdigen Herstellungsfehler, sehr häufig haben die Modelle hinten einen extremen negativen Sturz an den Hinterrädern. Da scheinen die fleißigen Chinesen entweder bei der Montage oder bei der Verpackung die Hinterradaufhängung zu verbiegen, denn mit sanftem Druck in die Gegenrichtung lässt sich das Problem leicht beheben. Aber bitte vorsichtig sein, bevor die Teile abbrechen!
Alle Türen und Hauben lassen sich öffnen, die Spaltmaße der Hauben sind sehr gut, bei den Türen ist noch Luft nach oben. Das Karbondach wird, sehr passend, als strukturiertes Kunststoffteil aufgesetzt und schaut gut aus. Innen finden wir ein helles und sehr luxuriöses Interieur mit Teppichnachbildung und umfangreichen Bedruckungen. Alle Schalter und Hebel sind wiedergegeben und korrekt bedruckt, besonders die Mittelkonsole mit iDrive-Regler und Wãhlhebel gefällt mit feiner Gestaltung. Natürlich sind hier auch Sicherheitsgurte aus Textilmaterial zu finden und alles ist sauber verarbeitet. Dies trifft auch auf den Motorraum zu, dessen Herzstück der Achtzylinder bildet, den wir ja teilweise bereits aus dem M5 kennen. Auch hier bemüht man sich um realistische Farbgebung und besonders die Warnschilder und die feinen Drucke sorgen für etwas "Leben" im ansonsten vorbildgerecht nüchternen Motorraum.
Bei der Durchsicht der Bilder fiel mir auf, dass ich völlig vergessen habe, Bilder des Kofferraumes zu machen. Der geneigte Leser muss mir alsoohne fotografischen Beweis glauben, dass der Kofferraum sich öffnen lässt und man dann Einblick in ein mit Teppichnachbildung ausgekleidetes schwarzes Loch erhält. Die Leuchten vorne und hinten sind realistisch und mit ausreichender Tiefe nachgebildet, schön sind die fein gestalteten Seitenkiemen. Die Bremsanlage hat keine Metallscheiben, wirkt aber dennoch gelungen, die Felgen hingegen sind zwar korrekt proportioniert, müssten aber eigentlich in mehrfarbiger Optik gehalten sein. Da ist noch Verbesserungspotenzial bei einem ansonsten sehr gelungenen und sehr attraktiven Modell gegeben, dass große Vorfreude auf das kommende Gran Coupé in 1:18 weckt.
Text und Fotos: Georg Hämel