Freitag, 24. August 2012

Fit wie ein Turnschuh - BMW Z3 M Coupé von Minichamps, 1:43

Der 1995 erstmals präsentierte BMW Z3 hatte bei vielen Hardcore-Fans der Marke von Beginn an einen schweren Stand. Zu weich, zu sehr auf weibliche Kundschaft sei der in den USA produzierter Roadster, ein oft gehörter Vorwurf gegen den optisch durchaus gelungenen offenen Sportler. Mit der Zeit wurden die Vorwürfe leiser - und dann kam das Coupé. 1998 bereicherte die geschlossene Variante des Z3 das BMW-Programm und stieß sofort auf viel Ablehnung. Das Design in Anlehnung an klassische britische Sportcoupés , wie z.B. MG B GT oder Triumph GT6 polarisiert bis heute, auch wenn die "Shooting Brake"-Bauweise des Z3 Coupés unzweifelhaft auch praktische Vorteile mit sich bringt. Ich persönlich bin immer ein Fan des geschlossenen Z3 gewesen und empfinde das Auto bis heute als willkommenen Farbtupfer inmitten gesichtsloser Pseudo-Kompaktsportler.

Daher hat es mich besonders gefreut, dass Minichamps sich diesem Vorbild nun mit Modellen des normalen Z3 Coupés und des hier gezeigten M-Coupés widmet. Das Z3 Coupé und auch die M-Variante gab es seinerzeit schon als gutes Modell von Schuco, ein Modell nach heutigem Standard wäre aber durchaus willkommen. Die erste Farbversion in schrillem Phoenixgelb passt gut zur etwas schrägen Optik des Vorbildes und Minichamps hat die Farbe gut aufgetragen. Das Design hat man ordentlich getroffen, die Kofferraumtüre ist als Einzelteil aufgesetzt, aber nicht funktional gestaltet. Glücklicherweise hat man hier auch darauf verzichtet, die Motorhaube klappbar auszulegen, die Spaltmaße und die Gesamtwirkung des Modelles danken es den Konstrukteuren.

Der Innenraum ist schwer einsehbar, auch, weil er komplett schwarz gehalten ist. Nur wenige farbliche Akzente und abgesetzte Instrumente sorgen für Farbe, bei genauerem Hinsehen erkennen wir aber zahlreiche Details, Minichamps hat hier also an Aufwand nicht gespart. Dafür fielen mir die sehr simpel schwarz lackierten Lufteinlässe an der Front störend auf, wie auch bei unserem Exemplar die Straßenlage etwas merkwürdig ausfiel, vorne recht hoch, hinten an sich korrekt, dafür saßen die Räder nicht mittig in den Radhäusern. Etwas versöhnen können da die gelungenen Scheinwerfer und Rückleuchten sowie die gut proportionierten Felgen, falsch ist allerdings, dass vorne und hinten die gleichen Räder verwendet werden. Das Vorbild hatte vorne weniger Tiefbett. Ärgerlich für den Preis fallen die Begrenzungsleuchten vorne aus. Primitiv mitgegossen und simpel silbern lackiert zeigen sie sicherlich nicht den Formbaustand des Jahres 2012.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel