Montag, 13. August 2012

Detroits erster Triumph in Le Mans - Ford Mk II von Minichamps in 1:43

Die Geschichte ist bekannt: Nachdem Enzo Ferrari den Kaufgelüsten des Ford-Konzerns nicht nachgab, entschied man, die roten Renner in Le Mans zu schlagen. Im dritten Jahr stellte sich der Erfolg ein und Bruce McLaren und Chris Amon überquerten mit dem Ford Mk II als erste die Ziellinie. Diesem Triumph folgten drei weitere, dann übernahm erstmals Porsche die Führung.

Lange angekündigt, sind nun endlich die ersten Versionen dieses Ford GT von Minichamps präsentiert worden, und soviel sei gleich gesagt, das Warten hat sich gelohnt. Bisher musste der Sammler auf die Miniaturen von Bang und IXO zurückgreifen, gegenüber denen ist das Produkt aus Aachen ein großer Fortschritt. Für unsere Besprechung haben wir uns die schwarze Le Mans-Sieger-Variante ausgewählt, daneben gibt es noch das rote Fahrzeug mit der Nummer 3 von LM 66 sowie zwei weiße Autos von den 1000 km SPA und dem Le Mans-Vortest 1966.

Minichamps' Ford Mk II steht satt und geduckt auf den mattgoldenen Felgen, die Goodyears haben saubere Beschriftungen und vorbildgerechte blaue Ringe an der Flanke, Profil und Reifenbreite sind sehr vorbildgerecht. Die Zentralverschlüsse sind nicht fotogeätzt, deshalb plastischer, aber ein wenig groß geraten. Die Gesamtform ist im Vergleich mit Fotos wirklich sehr gut gelungen, an anderen Modellen merkt man, wie schwierig das beim GT 40 und seinen Versionen ist. Die lange Schnauze, die Kotflügelwölbung, der flache, eingezogene Dachaufbau und die beim Mk II voluminösere Heckpartie, das alles ist aus einem Guss. Die Lackierung in sattem schwarz ist nicht zu dick aufgetragen, die silbernen Streifen und weißen Nummernkreise bilden einen schönen Kontrast. Die orangenen Wagenheberaufnahmen, der Tankverschluss, Fotoätzteile für Heckgitter, Leitbleche auf der Fronthaube und deren Sicherungen zeugen von feiner Detailarbeit. Im nicht besonders gut einsehbaren Innenraum fallen vorbildgerechte Sitze, Fahrersitzgurte, Schalthebel und bedruckte Armaturentafel auf. Eine zu öffnende Motorhaube ist in 1:43 eher unüblich, aber auch hier hat Minichamps eine saubere Arbeit abgeliefert. Die Haube sitzt geschlossen gut, und darunter findet sich eine sehr schöne Nachbildung des Motors und seiner Peripherie, der Radaufhängungen und der beiden Kofferräume, die vom Reglement her vorgeschrieben waren. Diese sieht man auch am Heck zusammen mit der Quertraverse und den Auspuffendrohren. Am Wagenboden sind Motor- und Getriebeunterseite nachgebildet. Die Scheinwerfer und Rücklichter sind gut reproduziert, wie immer bei Diecastmodellen fallen eben die dickeren, aus Kunststoff gefertigten Fenstereinsätze und Scheinwerferabdeckungen auf, ebenso ist der Scheibenwischer auch nicht auf dem neuesten Stand des Modellbaus. Diese kleine Kritik soll aber genügen, insgesamt ist dieser Ford Mk II von Minichamps ein erstklassiges Modell, die Wartezeit hat sich in diesem Fall gelohnt. Mit solchen Miniaturen erreichen die Aachener wieder die Spitze im Diecastbereich, wir hoffen, dass es nach einer Zeit der Probleme so positiv weitergeht.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Preisgestaltung, rund 55 Euro sind kein Pappenstiel, wenn man auch bei dem angebotenen Modell mit dem zusätzlichen Aufwand der Motornachbildung noch zufrieden sein darf.

Unser Fotomuster kommt von SupercarsModellauto in München, vielen Dank dafür.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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