Dienstag, 15. Mai 2012

Ein Date mit Huey - Land Rover 1948 von Minichamps, 1:18

Nach Ende des zweiten Weltkrieges waren die Stahlvorräte in Grossbritannien knapp und wurden streng rationiert, was die Automobilindustrie vor große Probleme stellte. Rover benötigte Stahl für die Produktion, doch die Regierung verlangte die Entwicklung von Fahrzeugen, die besonders für den Export geeignet waren.  Maurice Wilks, der Entwicklungschef von Rover, schwebten Pläne für ein Zwischenmodell vor, das Exporte sichern sollte, bis die Produktion des sonstigen Rover-Programmes wieder in vollem Schwünge war. Maurice und sein Bruder Spencer, seinerzeit der Direktor von Rover, waren auf einer Farm in Anglesey aufgewachsen und so kam er auf die Idee, ein robustes Geländefahrzeug für die Arbeit auf dem Land zu entwickeln, das universell einsetzbar und kompakt sein sollte - einen Rover für das Land, den "Land Rover". 1947 begann die Erprobung des ersten Prototyps, der noch eine zentral angeordnete Lenkung hatte. Der erste Prototyp des endgültigen Serienfahrzeugs erschien 1948 und trug die Zulassung "HUE 166", bis heute als "Huey" bekannt. Dieses Fahrzeug sollte der Ausgangspunkt für eine weltweite Erfolgsgeschichte werden, die bis heute anhält und auch heute noch ist Hueys Urenkel, der Defender, ein fester Bestandteil des Land Rover-Programmes. 

Diesem ersten Land Rover hat Minichamps nun ein Denkmal im Maßstab 1:18 gesetzt. Auf den ersten Blick könnte man glauben, einen Bausatz vor sich zu haben, denn alle Verdeckteile und die Motorhaube liegen, sicher verpackt in der Styroporverpackung und müssen erst montiert werden - was natürlich nicht sonderlich schwierig ist. Der Vorteil ist, dass man auf diese Weise fast alle Erscheinungsbilder des Vorbildes genau nachvollziehen kann, mit Verdeck, ohne Verdeck, mit Seitenscheiben, ohne Seitenscheiben - alles ist korrekt umsetzbar. Die Optik des frühen Land Rovers trifft man jedenfalls mit absoluter Sicherheit. 

Die Türen lassen sich öffnen, die Motorhaube ist abnehmbar. Leider lässt sich die Heckklappe nicht öffnen, was angesichts eines Preises von knapp 100 EUR bedauerlich ist. Der Frontscheibenrahmen lässt sich abklappen und wurde, wie sämtliche Verdeckteile, aus Kunststoff produziert.  Das Lackfinish ist sehr gut und mir gefällt besonders, dass man die Verdeckteile gegenüber dem Messemuster noch einmal farblich angepasst hat, sie wirken jetzt deutlich weniger plastikhaft. Weniger gelungen sind hingegen die Rückseiten von Seitenscheiben und Frontscheibe. Da diese Teile aus transparentem Kunststoff gespritzt wurden und die Rückseiten nicht lackiert sind, wirken sie wenig realistisch. Somit zeigt sich der Landy von seiner besten Seite, wenn das Verdeck aufgesetzt ist.

Den spartanisch ausgestatteten Innenraum setzt Minichamps detailgetreu um, von den simplen Pedalen hin zum dürren Lenkrad. Die Instrumente werden per Decal perfekt wiedergegeben, die drei nebeneinander angeordneten Sitze sind ebenso exakt miniaturisiert. Die Ladefläche ist korrekt gerippt, hier finden wir auch eine Halterung samt Vertiefung für das Reserverad, das natürlich alternativ auch auf der Motorhaube gelagert werden kann. Unter derselben finden wir eine sehr detailierte Replik des  Rover-Vierzylinders, der für den Einsatz als robustes "Arbeitstier" ausreichend Vortrieb lieferte. Hier glänzt das Minichamps-Modell mit korrekter Kolorierung von Motorblock und Peripherie, feiner Verkabelung und korrekten Decals und Drucken für Wartungshinweise.

An der Front gibt es einen fein geätzten Grill, hinter dem die Scheinwerfer sitzen. Die Rückleuchten sind leider nur aufgedruckt. Vorne fehlt in der robusten Stoßstange die Öffnung für die Anlasskurbel, hinten ist korrekt die Öffnung für die Antriebswelle nachgebildet, mit der im Farmeinsatz zusätzliche Maschinen betrieben werden konnten. Wenn wir den Landy auf den Rücken drehen, entdecken wir ein umfangreich nachgebildetes Chassis mit kompletter Allradtechnik. Leider fallen allerdings die Blattfedern sehr grob aus, was den Eindruck etwas trübt.

Als Fazit lässt sich feststellen, dass trotz einiger Unzulänglichkeiten ein sehr gelungenes Modell von Huey entstanden ist, das sicherlich als Basis für viele Varianten dienen kann. Es ist schön, dass sich Minichamps einem solchen Vorbild abseits der "Mainstream"-Pfade gewidmet hat!

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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