Montag, 13. Februar 2012
Brachialer Racer - BMW M3 GT2 Le Mans 2010 von BMW / Minichamps, 1:18
BMW hat eine lange Tradition im Langstreckenrennsport und 2008 wurde beschlossen, dass man sich wieder in der amerikanischen Langstreckenmeisterschaft ALMS zurückmelden würde, die man 2002 mit dem M3 GTR dominiert hatte. Die Basis für das neue Fahrzeug bildete der aktuelle BMW M3, der als GT2-Rennfahrzeug um 430 kg erleichtert, dafür mit einem gewaltigen Aerodynamik-Kit daher kommt. Der mächtige Achtzylinder leistet mit vorgeschriebenem Airrestriktor 500 PS und das reichte aus, um bereits bei den ersten Rennauftritten 2009 konkurrenzfähig zu sein. Zu den Erfolgen, die der M3 GT2 einfahren konnte, gehören der Gesamtsieg der 24 Stunden auf dem Nürburgring 2010, der Klassensieg in Spa 2010 und Siege in der ALMS (inklusive Meistertitel). Auch in Le Mans ging man 2010 und 2011 an den Start. Im Jahr 2010 rannten zwei M3 24 Stunden an der Sarthe, einer im Design von Jeff Koons als Artcar, welcher leider nach 53 Runden ausfiel. Der zweite Wagen mit Jörg Müller, Augusto Farfus und Uwe Alzen erreichte den 19. Gesamtrang nach zahlreichen technischen Problemen.
Dieses Auto, das immerhin die materialmordende Hatz rund um die Uhr trotz aller Widrigkeiten überstand, ist nun von Minichamps an BMW ausgeliefert worden. Aufgrund wilder Gerüchte um Limitierungen, Lieferschwierigkeiten und sonstigen Verschwörungen gibt es momentan einen rätselhaften Hype um diese Modelle. Allen interessierten Sammlern sei gesagt, es sind noch nicht alle geplanten Modelle produziert und genau dieses Modell wird im Laufe des Jahres auch ganz normal über Minichamps in den Fachhandel kommen. Die Begeisterung, die das Modell auslöst, ist allerdings durchaus berechtigt, denn die Aachener haben einen ausgezeichneten Job gemacht.
Die brachiale Optik des M3 wurde exakt getroffen. Hauben und Türen lassen sich öffnen, lediglich die Passung könnte bei einem Modell dieser Preisklasse besser sein. Das Lackfinish ist superb, die Beschriftungen werden mit Decals aufgebracht, die leider nicht durch eine Klarlackschicht geschützt werden. Die Luftein- und -auslässe werden durch mit schwarzen Gittern bedruckte transparente Teile bedeckt, die ausgezeichnet wirken - wie auch die filigrane Ausführung der Niere an der Frontpartie.
Innen wird das karge Renninterieur detailiert nachgebildet. Die Mittelkonsole mit den Schaltern für alle wichtigen Bedienelemente wird mit präzisen Drucken gestaltet, das Lenkrad trägt winzige Schalter. Kabel für die Elektronik verlaufen durch den Innenraum, die Löschanlage ist zu sehen und besonders schön ist der Schalthebel mit seinem leichten Knauf im Golfball-Look gelungen. Unter der Motorhaube ist vom Motor wenig zu sehen, er versteckt sich unter Karbonabdeckungen und gewaltigen Kühlluftschächten. Hinten entdecken wir die Abluftschächte, die für Abtrieb unter dem Wagen sorgen sollen.
Die Leuchten sind schön gestaltet, die vorderen Scheinwerfer verstecken sich unter vorbildgerecht unter gelben Gläsern. Sehr interessant sind die Seitenleuchten für die Rennpositionen gelöst, die aus Metallstickern bestehen. Die filigranen Antennen müssen durch den Sammler montiert werden, was allerdings unproblematisch ist. Die Felgen sind exzellent, wie auch die Bremsanlage dahinter. Ein rundum überzeugendes Modell des schnellen Bayern, das Minichamps hoffentlich auch noch in den Nürburgring-Varianten auf der "To-Do"-Liste hat.
Wir danken der BMW Niederlassung Düsseldorf für die Beschaffung unseres Fotomodelles.
Text und Fotos: Georg Hämel
