Samstag, 11. Februar 2012
Marios Meisterstück - Ferrari 512S 12h Sebring 1970 von Hot Wheels Elite, 1:18
Fast ein Jahr nach den gelungenen offenen Versionen schiebt Hot Wheels Elite nun endlich die geschlossenen Varianten des Ferrari 512S nach. Als erstes Modell kommt der Wagen, mit dem Mario Andretti, Nino Vaccarella und Ignazio Giunti die 12 Stunden von Sebring 1970 gewinnen konnten, nachdem Andretti in einer sensationellen Aufholjagd den Porsche von Peter Revson und Hollywood-Superstar Steve McQueen niedergerungen hatte. Andretti war auf einem anderen 512S gestartet, nachdem dieser allerdings einem Defekt zum Opfer fiel, stieg er zum Team Vaccarella / Giunti um und bescherte Ferrari den ersten und leider auch einzigen Sieg in der Sportwagen-WM jenes Jahres. Porsches fast unbesiegbarer 917 hatte nur in diesem Rennen Schwächen gezeigt.
Das Hot Wheels Elite-Modell ist "unter dem Blech" ja weitgehend bekannt, doch die Karosserie ist in großen Teile neu. Bei der Sebring-Variante ist die Frontpartie noch das bekannte Teil, aber das geschlossene Cockpit ist natürlich neu, wie auch die Motorhaube mit ihrem komplett geänderten Heck und der geschlitzten Motorabdeckung. Die bullige und aggressive Optik dieser Version gefällt mir persönlich besonders gut und es ist schön zu sehen, dass Hot Wheels Elite sich große Mühe gegeben hat, alle Unterschiede korrekt umzusetzen. Rein optisch bleibt nur die recht hohe Bodenfreiheit das einzige echte Manko dieses Modelles.
Innen gibt es das gewohnt detailierte Cockpit mit zu stark glänzendem Sitz, aber wunderbarem Sicherheitsgurt. Alle Bedienelemente und Instrumente des kargen Armaturenbrettes sind korrekt wiedergegeben, schön der Sicherungskasten im linken Türbereich. Unter der großen Haube am Heck sitzt der hubraumstarke Zwölfzylinder, der so oft die Achillesferse des bulligen Sportlers aus Maranello war, aber in Sebring den großen Sieg ermöglichte. Vorne gibt es das gewohnt aufwändige Bild mit präzise nachgebildeter Technik.
Lackierung und Beschriftung bewegen sich auf gewohnt hohem Niveau, im Vergleich mit Vorbildfotos fällt allerdings auf, dass die Startnummer auf dem Heck größer sein müsste. Das Nummernschild am Heck hat man ebensowenig vergessen, wie die winzigen Beleuchtungen für die seitliche Startnummer. Die Reifen tragen hier auch die typische "Firestone"-Beschriftung samt goldenem Ring, die Felgen sind gewohnt gut. Ein tolles Modell, dem in Kürze die Variante aus den 24 Stunden von Daytona 1970 folgen wird, da ist dann auch die Frontpartie neu. Abschließend sollte auf die neue Verpackung hingewiesen werden, die sich von den fummeligen Drähten verabschiedet hat. Dafür sind Front- und Heckabdeckung jetzt in tiefgezogenen Plastikschalen eingeschweißt, so dass die Verpackung auf jeden Fall zerstört werden muss - OVP-Sammler wird es entsetzen, aber alle anderen (mich eingeschlossen) werden sich über das Ende der Qual mit Drähten und vorsichtig eingesetztem Seitenschneider freuen! Schön, dass Hot Wheels Elite hier auf die Kritik der Sammler gehört hat.
Text und Fotos: Georg Hämel