Freitag, 22. April 2011

Einer der letzten - Ferrari 412 P "Scuderia Filipinetti" Targa Florio 1967 von GMP, 1:18

Auch in der Modellautowelt hat die Finanzkrise Opfer gefordert. Kurz vor der Spielwarenmesse wurde bekannt, dass der amerikanische Edelmodell-Hersteller GMP aufgrund von Schwierigkeiten seiner Hausbank die Tore schließen musste. Zwar geht es für das sympathische Team nun unter dem neuen Namen "ACME Diecast" weiter, aber ob die Serie hochwertiger 1:18-Ferrari-Miniaturen jemals weitergeführt wird, steht momentan noch in den Sternen. Die Kosten für die teure Lizenz wird das neue Unternehmen sicherlich nicht so leicht stemmen können, es ist also zu befürchten, dass es einen Hersteller hochwertiger Ferrari weniger geben wird. Für die Sammler hat das Ende der GMP-Ferrari aber zunächst einmal einen großen Vorteil, denn die Restbestände der feinen Maranello-Miniaturen kommen momentan zu sehr günstigen Preisen in den Handel. Darunter auch das letzte neue Modell dieser großartigen Serie, der Ferrari 412 P der Scuderia Filipinetti aus der Targa Florio 1967.

Die Scuderia Filipinetti war eines der renommiertesten Privatteams der Sportwagenwelt und pflegte exzellente Kontakte nach Maranello. So kam es, dass man für die Saison 1967 einen der überarbeiteten Vorjahres-Prototypen erhielt, den Ferrari 412 P mit neuer Aerodynamik und einem modifizierten Motor. Mit dem schnellen Schweizer Herbert Müller und dem erfahrenen Sportwagenexperten Jean Guichet fahrerisch hervorragend besetzt, schlug sich der 412 P bei seinen Einsätzen sehr gut, scheiterte aber meist an technischen Problemen. So auch bei der Targa Florio, bei der Müller längere Zeit in Führung lag, bis die Hinterachse kollabierte.

GMPs Ferrari 412 P trifft die eleganten Formen des Originales perfekt und ist makellos in den typischen Farben des schweizerischen Teams lackiert. Bei unserem Muster war die Passung der Karosserieteile, besonders der Motorhaube, nicht ganz optimal - aber vermutlich besser, als beim Vorbild. Einmal mehr gefällt die filigrane Detailierung, jede Befestigungsniete der Spoiler ist zu finden. Erfreulich ist, dass man nun anders als bei den ersten P4-Modellen die Bodenfreiheit gut im Griff hat, das Modell liegt satt auf der "Straße". Ebenso erfreulich ist, dass man die Unterschiede zwischen P4 und 412 P minutiös ins Modell überträgt.

Im Cockpit sind die Unterschiede dabei noch minimal, hier finden wir die gewohnte Detailvielfalt inklusive hervorragender Gurtnachbildungen und detailiertem Armaturenträger. Unter der Motorhaube hingegen sind P4 und 412 P klar voneinander zu unterscheiden. GMP hat hier, völlig korrekt, eine komplett neue Motorminiatur gefertigt, die bis ins kleinste Detail den überarbeiteten 1966er Zwölfzylinder nachbildet. Aber natürlich hat man auch an der Frontpartie alle notwendigen Elemente gegenüber dem P4 exakt verändert. Überzeugend ist einmal mehr die aufwändige Verkabelung und auch die zahlreichen Kühlschläuche wissen zu gefallen. Die Radaufhängungen sind aufwändig nachgebildet, die Bremsanlage ebenso - zur besseren Inspektion derselben lassen sich die Räder leicht abnehmen.

Überhaupt, die Räder. Die Felgen sind gut getroffen aber besonders gefallen mir die Aufdrucke auf allen Reifen, die genau angeben, an welcher Stelle er sitzen muss. Schön gemacht! Natürlich hat dieses aufwändige Modellkunstwerk noch zahlreiche weitere Finessen zu bieten, gehen Sie einfach auf unseren Bildern auf Entdeckungstour. Bleibt nur noch die Hoffnung, dass die GMP-Ferrari damit nicht Modellgeschichte sind, sondern bei ACME wieder neu auftauchen mögen. Die Modelle hätten es verdient. Bis dahin ist zu empfehlen, sich die momentanen Sonderpreise nicht entgehen zu lassen!

Wir danken unserem Fachhandelspartner Warepoint herzlich für die Bereitstellung unseres Fotomusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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