Sonntag, 20. März 2011
Karbon-Rakete - Pagani Zonda R von AutoArt, 1:18
Es dürfte nicht allzu viele Menschen geben, denen ein Pagani Zonda zu langsam erscheint. Der italienische Edel-Sportwagen mit seinem gewaltigen AMG-Zwölfzylinder, der unverwechselbaren Linienführung und den exotischen Materialien gehört seit seiner Vorstellung 1999 stets zum Schnellsten und Exklusivsten, was sich vermögende Autonarren in die gut bestückte Garage stellen können. Aber dennoch, ein bisschen mehr geht immer. So stellte man 2007 auf dem Genfer Salon die erste Studie zu einem noch extremeren Sportgerät vor, das auf den Namen "Pagani Zonda R" hören sollte. Zwei Jahre später stellte Pagani dann das endgültige Fahrzeug vor und bereits auf den ersten Blick war klar, hier hatte man ein reinrassiges Renngerät geschaffen.
Der Motor der Karbonflunder mit ihrem enormen Heckflügel und den gewaltigen Lufteinlässen stammt, wie bei allen Pagani-Modellen, von AMG. In diesem Fall nutzt man das 6 Liter große Zwölfzylinderaggregat aus dem Mercedes CLK-GTR, das man auf 750 Pferdestärken bringt. Die Aufhängungen sind wie bei Rennsportwagen konstruiert, alle Schrauben bestehen zur maximalen Gewichtsersparnis aus Titan, das Chassis bildet ein Kohlefaser-Titan-Monocoque, welches hilft, das Leergewicht auf 1070 kg zu bringen. Diese Maßnahmen sollten für beeindruckende Fahrleistungen reichen und in der Tat ist der Zonda R eine wahre Rakete. In 2,7 Sekunden ist man bei 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt jenseits der 350 Stundenkilometer. Einen Beweis für die überragenden Fahrleistungen lieferte der Zonda R im vergangenen Jahr, als er Ferraris 599XX den Rundenrekord für serienbasierte Automobile auf der Nürburgring-Nordschleife abnahm - um satte 11 Sekunden. Nur 15 dieser Geschosse sollen produziert werden, allesamt nicht straßenzugelassen und für keine Rennserie homologiert. Reine Spielzeuge für wohlhabende Autonarren - für besonders wohlhabende Autonarren, denn für den Zonda R sind stramme 1,5 Millionen Euro fällig. Gut, dass es auch günstigere Alternativen gibt.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Pagani Zonda R in achtzehnfacher Verkleinerung? AutoArt hat jetzt sein Modell des Zonda R in den Handel gebracht und widmet einem Auto der Superlative ein Modell der Superlative. Kein AutoArt-Modell in dieser Baugröße war jemals aufwändiger (fast 660 Teile), kein Modell feiner detailiert und auch keines war jemals teurer, mit 250 EUR gehört der AutoArt-Zonda nicht zu den Sonderangeboten. Aber was der Sammler dafür bekommt, ist wirklich Modellkunst vom Allerfeinsten. Doch vor die Bewunderung dieser Kunst haben die AutoArt-Entwickler erst einmal den Schweiß gesetzt, denn Heckflügel und Außenspiegel müssen zunächst mit winzigen Schrauben an den entsprechenden Hauben befestigt werden. Immerhin hat man einen passenden Schraubendreher beigelegt, aber auch mit diesem Werkzeug ist die Montage eine fummelige Angelegenheit. Wenn diese Hürde überwunden ist, setzt man die Hauben auf das Chassis, dabei müssen die roten Schlaufen in Befestigungslöcher am Chassis gesteckt werden. Angesichts der recht filigranen Schlaufen haben wir dies bei unserem Fotomuster unterlassen. Und dann steht er fertig vor dem Betrachter und sorgt für spontane Begeisterung!
Die Karbonstruktur der Karosserie wird mit Drucken extrem aufwändig nachgebildet. Diese Drucke auch auf Unterschneidungen und in der verstecktesten Ecke ohne sichtbare Trennungen und immer in realistischer Ausrichtung aufzubringen, nötigt mir den allerhöchsten Respekt ab. Aber das ist ja nur ein Detail an diesem Prachtstück, schauen wir doch mal in den vorbildgerecht kargen Innenraum, den AutoArt dennoch mit allen Details des Vorbildes ausstattet, wie z.B. einem fein gestalteten Lenkrad, einer detailierten Mittelkonsole mit Aufdrucken für die Schalterfunktionen - und natürlich reichlich Karbonapplikationen. Schön auch, dass man bei AutoArt endlich Textilmaterial für die Sicherheitsgurte verwendet!
Richtig los geht es in Sachen Details dann aber im Heck des Boliden. Hier finden wir in Mittenposition den AMG-Zwölfzylinder, den AutoArt mit allen denkbaren Feinheiten anrichtet. Schläuche und Kabel sind komplett anwesend und realistisch dimensioniert, teilweise werden die Leitungen mit kleinen "Kabelbindern" gesichert. Alle Aggregate sind korrekt eingefärbt und sauber verarbeitet und auch hier ist reichlich Karbondruck vorhanden. Ein Sahnestück ist aber die Nachbildung der Aufhängung, die Renntechnik vom Allerfeinsten darstellt. Hier nutzt AutoArt fein detailierte Metallteile, die mit winzigen Schrauben verbunden werden - und natürlich ist die Federung komplett funktionsfähig ausgelegt. Absolut beeindruckend! Was hier an Details verbaut ist, lässt sich kaum beschreiben, deshalb gehen Sie besser auf unseren Bildern auf Entdeckungsreise!
Auch an der Frontpartie hat der Zonda R eine faszinierend detailierte Aufhängung zu bieten und außerdem finden wir zahlreiche Details der Renntechnik des Vorbildes. Beachten Sie die verschraubten Metallstreben für den Frontsplitter, die winzige Abschleppöse samt Befestigungsschrauben und natürlich auch hier wieder die perfekte Nachbildung des Karbonmaterials. Dass dieses Meisterwerk auch fein gestaltete Leuchten vorne und hinten trägt, dass die Felgen überzeugend nachgebildet wurden und auch die gewaltigen Bremsen dahinter dem Vorbild exakt entsprechen, all diese Feinheiten sind dann fast schon gewöhnlich. AutoArt setzt mit diesem Modell ein beeindruckendes Ausrufezeichen im Modellmarkt und macht unmissverständlich deutlich, dass ein neuer starker Mitbewerber im Sektor der Spitzenmodelle in 1:18 mitmischt!
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel