Montag, 17. Januar 2011

Außergewöhnlich: Tyrrell P34 "Six-Wheeler" von Truescale Miniatures, 1:18

Der außergewöhnlichste Formel-1-Rennwagen aller Zeiten? Es kann nur einen Kandidaten geben, den Tyrrell P34. Der einzige F1-Rennwagen mit sechs Rädern, der jemals in einem Grand Prix eingesetzt wurde, ist wohl bis heute der seltsamste Anblick, den es auf einer Rennstrecke geben kann. Dabei war die Idee hinter dem P34 eine äußerst geniale. Tyrrell-Konstrukteur Derek Gardner (der vor wenigen Tagen leider verstorben ist) wollte die Stirnfläche des Autos verkleinern um höhere Spitzengeschwindigkeiten erreichen zu können. Er wählte vier spezielle kleine Vorderräder, die durch die größere Reifenfläche gegenüber einem gewöhnlichen F1-Vorderreifen auch noch Grip-Vorteile in Kurven boten. Die Idee war genial und in seiner Debütsaison 1976 war der P34 direkt konkurrenzfähig. Jody Scheckter und Patrick Depailler gelang in Schweden sogar ein Doppelsieg, aber das sollte leider auch der einzige Sieg in der Karriere des "Six-Wheelers" sein. Nach zwei erfolglosen Saisons beendete man das Projekt im Jahr 1978.

Die 1:18-Neulinge von Truescale Miniatures haben dem sechsrädrigen Exoten nun eine faszinierende Miniatur gewidmet. Vor einigen Jahren gab es schon ein Modell von Exoto, das aber nur eine 1:18-Kopie des 1:12-Tamiya-Bausatzes war - wenn auch eine sehr gute. Das Truescale-Modell ist kurz vor Weihnachten nun in der Siegervariante aus dem Schweden-GP in den Handel gekommen. In einer schicken Verpackung sicher aufbewahrt - ganz ohne fummelige Drähte - verlangt der Tyrrell von seinem Käufer zunächst ein bisschen Schraubarbeit, denn die Hinterräder müssen zunächst mit dem beiliegenden Werkzeug angebracht werden. Dann wird noch der Heckflügel installiert und fertig ist das Prachtstück, das den ungewöhnlichen Anblick des großen Vorbildes perfekt in den Maßstab 1:18 transportiert.

Die Lackierung ist makellos, die Verarbeitung sensationell. Auf den ersten Blick begeistert schon der aufwändige Cosworth-Achtzylinder im Heck des Boliden, den die Truescale-Entwickler mit einer großen Liebe zum Detail anrichten. Betrachten Sie nur die feinen Gitter auf den Ansaugstutzen, die vorbildgerecht dünnen Kabel und Schläuche, die perfekte Einfärbung aller Teile. Noch besser lassen sich die vielen Feinheiten dieses fantastischen Modelles entdecken, wenn man den P34 seiner Räder beraubt, um die filigran modellierten Aufhängungen und Bremsscheiben samt Schläuchen zu bewundern. Dann muss man nur noch die Cockpitabdeckungen abnehmen, um auch dort alle Details gnadenlos freizulegen und den Arbeitsplatz von Jody Scheckter genau inspizieren zu können. Das Lenkrad, die Instrumente, die Sicherheitsgurte - einfach perfekt. Beachten Sie auch hier die Kabel, die Sicherungsdrähte und natürlich die (wenn auch widerwillig) funktionierende Lenkkinematik.

Wenden wir uns nochmals kurz dem Heck zu, betrachten wir die feinen Kühler samt ummantelter Schläuche und die vielen winzigen Technikdetails. Bei soviel Modellperfektion ist es schon fast wohltuend, dass man den Namen des Bremsenherstellers Lockheed falsch geschrieben hat... Was für ein wunderbares Modell! Lassen Sie sich einfach von den Details auf unseren Bildern begeistern. Wenn Truescale dieses Niveau halten und vielleicht auch noch ausbauen kann, dann sind die Amerikaner schon demnächst ganz oben im 1:18-Modellolymp zu finden!

Wir danken unserem Partner Exklusive Automobilmodelle Baden-Baden für unser Fotomuster! Sie finden das Modell hier im Webshop.

Text und Fotos: Georg Hämel

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