Freitag, 29. Oktober 2010
Goldstück - Ferrari P540 Superfast Aperta von BBR Concept 43, 1:43
Es soll ja Menschen geben, denen ein Ferrari nicht exklusiv genug ist. Für diese Kunden bietet man in Maranello eine Abteilung für besondere Projekte, Einzelstücke mit Sonderkarosserien ganz auf die Wünsche - und die Brieftasche - des Auftraggebers zugeschnitten. Die zweite Arbeit dieser automobilen Spezialeinheit ist der Ferrari P540 Superfast Aperta, mit dem sich Edward Walson, der Sohn des Kabelfernsehen-Erfinders John Walson, einen Lebenswunsch erfüllt. Vor Jahrzehnten sah er in Federico Fellinis Poe-Adaption "Außergewöhnliche Geschichten" einen golden lackierten Ferrari 330 Spider mit Fantuzzi-Karosserie, der ihn so sehr faszinierte, dass für ihn klar war: Irgendwann baue ich mir meinen eigenen Ferrari - und so soll er aussehen.
Pininfarina hat die Karosseriegestaltung in enger Zusammenarbeit mit Walson entworfen, die Fertigung erfolgte in Ferraris Spezialabteilung und pünktlich zum Weihnachtsfest 2009 ging Edward Walsons Traum in Erfüllung. Die moderne Interpretation des Fantuzzi-Spider scheint durchaus gelungen, wenn auch das Targadach-Design auf den ersten Blick sehr amerikanisch wirkt. Je länger man den "goldenen Ferrari" betrachtet, desto mehr gelungene Details fallen auf, angefangen mit der sehr attraktiven Front, die man sich so auch an einem Serienmodell wünschen würde, bis hin zum klassischen Heck. Die Seitenlinie hat große Ähnlichkeit mit dem Vorbild und erinnert mich an Ferraris Le Mans-Sieger von 1962, den wilden 330 TRI/LM.
Fotos werden einem dreidimensionalen Objekt oft nicht gerecht, um so besser, wenn man ein gutes Modell zur Hand hat. BBR hat den Superfast Aperta nun in der Concept43-Serie in den Handel gebracht und, wie nicht anders zu erwarten, das Pininfarina-Design makellos in die Baugröße 1:43 verkleinert. Plötzlich erkennt man, dass der Superfast Aperta deutlich muskulöser auf den Rädern steht, als seine Basis 599 GTB und fühlt sich noch mehr an die Renn-Klassiker der sechziger Jahre erinnert. Die Verarbeitung ist hervorragend, besonders haben mir die hochfein dargestellten Leuchteneinheiten und der Kühlergrill mit dahinterliegenden Technikdetails gefallen.
Der Innenraum ist schön einsehbar und kann ebenso überzeugen, wobei golden lackierte Sitzinnenteile natürlich schon sehr amerikanisch sind... Lenkrad und Instrumente sind fein gestaltet, wie auch die Mittelkonsole. Außen hat BBR natürlich auch die dunklen Karosseriepartien vorbildgerecht in Karbonoptik gehalten und sehr gelungene Felgen verbaut. Beachten Sie auch die feinen Schriftzüge und Logos sowie die scharf konturierten Luftauslässe!
Edward Walsons P540 Superfast Aperta mag ein Einzelstück bleiben, aber dank BBR kann sich jeder Ferrari-Enthusiast eine sehr überzeugende Nachbildung dieses erfüllten Wunschtraumes in die Vitrine stellen!
Wir danken dem Modell-Paradies in Ettlingen (www.artcraftmodel.de) für die freundliche Unterstützung durch die Bereitstellung unseres Fotomusters!
Text und Fotos: Georg Hämel