Freitag, 25. September 2009

Zum Fünfzigsten - Ferrari 250 GT SWB Competizione von CMC, 1:18

Herzlichen Glückwunsch, bella macchina! Alles Gute zum fünfzigsten Geburtstag! Kaum zu glauben, dass die Ferrari 250 GT Berlinetta SWB am 1. Oktober 1959 ihre Premiere feierte. Primär als Rennsportwagen für solvente Gentleman-Driver gedacht, sollte die Berlinetta SWB die beispiellose Siegesserie der 250er Baureihe auf den Rennstrecken der Welt fortsetzen - und dieser Aufgabe sollte sie sich mehr als nur gewachsen zeigen. Siege bei der Tour de France, der Tourist Trophy in Goodwood, in der GT-Kategorie in Le Mans, in Monza. Monthléry, am Nürburgring und bei zahllosen weiteren Rennevents gehen auf das Konto des kompakten Coupés aus Maranello, die Liste der Fahrer, die in ihrer Karriere hinter dem Holzlenkrad im SWB Platz nahmen, liest sich wie ein "Who-is-who" der damaligen Zeit. Olivier Gendebien, John Surtees, Phil Hill, Mike Parkes, Maurice Trintignant, Willy Mairesse... und natürlich Stirling Moss zählten zu den Piloten, die mit dem SWB um Siege und Platzierungen kämpften.

Aber nicht nur die Rennsporterfolge der "Berlinetta a passo corte" haben bis heute Spuren hinterlassen, Pininfarinas unvergleichliche Linie kann ebenso bis heute begeistern, 1959 gezeichnet, auf dem Höhepunkt von Heckflossen- und Chromdesign war die schnörkellose Form des SWB fast schon revolutionär. Keine überflüssigen Details lassen sich am SWB finden, alle Elemente sind der Funktion untergeordnet - Design in Perfektion. Wenig erstaunlich also, dass bei einer Umfrage des britischen Magazins "Classic Cars" unter den wichtigen Köpfen des Automobildesigns nach den schönsten Autos aller Zeiten Pininfarinas 250 GT SWB zu den meistgenannten Fahrzeugen zählte.

Pünktlich zum 50. Geburtstag stellt CMC der schon länger bekannten "Lusso"-Straßenvariante der Berlinetta SWB nun auch die Rennversion zur Seite. Die Änderungen an der Grundform sind übersichtlich und schnell aufgezählt: Keine Stoßstangen mehr, stattdessen vorne Lufteinlässe für die Bremsenkühlung, offenliegender Rennsport-Tankstutzen, kein Chrom am Lufteinlass, "Snaps" auf den Auspuffenden - das war's. Die Competizione-Berlinetta rollt zusätzlich noch auf neuen, größeren Rädern, was allerdings für eine etwas große Bodenfreiheit sorgt. Immerhin: Die Felgen sind, wie immer, ein Traum und an der Hinterachse sind die Räder größer als an der Front.

Innen gibt es weitere Unterschiede. Die Türinnenseiten sind komplett geändert und tragen nun die typischen Ledergurte, die als Ersatz für den Scheiben-Hebemechanismus dienten, sowie die Seile für das Schließen der Türen. Das Armaturenbrett trägt nun eine Schrumpflackoberfläche, das Lenkrad ist nach wie vor ein Traum und bildet ein Nardi-Holzlenkrad in Perfektion nach. Die Sitze wirken aber für die Rennversion ein wenig zu komfortabel, im Original waren dort meist spartanische Schalensitze zu finden. Der komplett in Teppich ausgekleidete Boden erscheint mir für ein Rennauto auch ein wenig zweifelhaft, da zeigen viele Vorbildfotos ein anderes Bild. Allerdfings war der SWB ja in erster Linie ein Auto für Privatfahrer und daher unterschieden sich die Ausstattungen der einzelnen Fahrzeuge deutlich voneinander. Die komfortable Ausstattung mag für das eine oder andere Auto durchaus korrekt sein.

Unter der Motorhaube fällt zunächst der neue, große Luftsammler für die drei Weber-Vergaser ins Auge. Ansonsten habe ich gegenüber der "Lusso"-Variante - vorbildgerecht - keine Veränderungen feststellen können. Die Nachbildung des legendären Colombo-Zwölfzylinders ist absolut perfekt und die schiere Menge an Details im Bild einzufangen, ist keine leichte Aufgabe. Beachten Sie die Verkabelung, die mit Schellen gesicherten Schläuche, die filigrane Nachbildung der Gaszüge, die weitgehende Verwendung von Originalmaterialien - ein Traum!

Hinten findet sich ein Reserverad und eine Nachbildung des gegenüber der Straßenvariante vergrößerten Benzintanks. Natürlich müssen wir auch noch die perfekten Chromteile erwähnen, die winzigen Pininfarina-Embleme, die wunderbaren Rückleuchten und Rückstrahler. Schade nur, dass die Frontscheinwerfer immer noch hässliche Befestigungsstäbe haben, da hätte man in der Zwischenzeit doch sicher eine bessere Lösung finden können. Aber, ganz ehrlich, angesichts der sonstigen Qualitäten dieses Modelles sind das nun wirklich Kleinigkeiten. Oh, und wenn ich schon mal dabei bin: Liebe CMC-Leute, es wäre schön gewesen, wenn ihr eurem wunderbaren SWB Competizione noch leere Startnummernfelder mit auf den Weg gegeben hättet, um ihn noch deutlicher von der "Lusso"-Variante abzuheben. Aber, wer kompletten Renntrimm möchte, der kann ja auf die silberne Version des Competizione nach Vorbild aus Le Mans 1961 warten. Den werden Sie natürlich auch hier finden!

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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