Samstag, 24. Mai 2014

Personal Luxury Car - Lincoln Continental Mark III 1971 von Automodello, 1:24

Der Erfolg des 1967 eingeführten Cadillac Eldorado hatte bewiesen, dass es auf dem US-Automarkt eine große Nachfrage für Luxusautomobile amerikanischer Machart gab. Dieses Marktsegment wurde von der Ford Motor Company zwar mit den Oberklassentypen von Lincoln schon teilweise erreicht, doch ein Luxuscoupé wie der Eldorado war nicht zu finden. Also ließ Henry Ford II. einen Konkurrenten zu General Motors' ausladendem "Sportcoupé" entwickeln, das sich in Ausstattung und Prestige am Continental Mk II aus den fünfziger Jahren orientieren sollte, als die Wagen der "Continental Division" den Ford-Konzern auf dem Oberklassemarkt etabliert hatten. Das Ergebnis wurde 1968 präsentiert, der Continental Mk III. Ein Automobil dieses Namens hatte es 1958 schon gegeben, aber dieses hatte Henry Ford II. nicht gefallen, daher wurde es bei der Namensgebung des neuen Coupés schlicht ignoriert.

Das Design des Continental Mk III stammte von Gene Bordinat und etablierte mit endlos langer Motorhaube, vergleichsweise kurzem Heck und kompakter Fahrgastzelle ein Stylingprinzip, das für Automobile dieses Marktsegmentes lange Jahre prägend bleiben sollte. Vorne gab es einen majestätischen Kühlergrill, der an die Exemplare britischer Luxusautomobile erinnerte, und unter Klappen verborgene Hauptscheinwerfer. Hinten trug der Kofferraumdeckel eine Ausbuchtung, die bei früheren Fahrzeugen für das aufrecht stehende Reserverad vorgesehen war. Hier war sie rein dekorativ, das Reserverad lag im Kofferraum. Ansonsten hatte man den dekorativen Zierrat sehr dezent gehalten, die Ausstattung war hingegen sehr luxuriös. Elektrische Fensterheber und elektrisch verstellbare Sitze, Servolenkung und servounterstützte Bremsen, Holzintarsien, Lederausstattung, ausgiebige Lärmdämmung - der Continental Mk III wollte es seinen Besitzern so bequem wie möglich machen. Dabei war er technisch weitaus weniger aufwändig und modern wie der Cadillac Eldorado, das stand dem Erfolg des Mk III jedoch nicht im Wege. Der Continental Mk III wurde bis 1971 mit nur leichten Retuschen gebaut, eine Besonderheit für ein US-Auto dieser Jahre, und in über 79.000 Exemplaren verkauft.

Dieses Prachtbeispiel opulenter US-Automobile der 60er und 70er Jahre hat Automodello nun als Vorbild für das neueste Modell in der Serie von 1:24-Resineminiaturen gewählt. Es gibt zwei Varianten, die hier gezeigte "Red Moondust"-Version wird auf höchstens 499 Exemplare limitiert und kostet 299,- EUR, daneben ist noch die "1971 Tribute Edition" in "Ginger Bronze Moondust" erhältlich, für die bei 171 Exemplaren 349,- EUR aufgerufen werden. Nicht gerade kleines Geld, wie immer bei Automodello, aber dafür bekommt der Sammler immerhin auch etwas Besonderes geboten. Beginnen wir mit perfekt getroffenen Formen. Die ausladenden, aber dennoch eleganten Linien des großen Coupés sitzen exakt und tragen einen brilliant glänzenden Lack. Das Dach ist seidenmatt lackiert, das Schiebedach ist abnehmbar (passte allerdings bei unserem Muster nicht sehr gut).

Durch das Schiebedach und die offen dargestellte Scheibe auf der Fahrerseite lässt sich das fein detaillierte Interieur gut einsehen. Das Armaturenbrett wird aufwändig gestaltet, die Instrumente liegen in tiefen, viereckigen Höhlen und die Walnussholz-Decals wirken recht realistisch. Nur die Bedienelemente wären in dreidimensionaler Ausführung besser gewesen, als sie nur mit Decals darzustellen. Da versöhnen das fein gestaltete Lenkrad und die aufwändigen Türinnenseiten wieder, auch die Sitze treffen die üppige Polsterung des Vorbildes sehr gut. An der Frontpartie glänzt der große Kühlergrill, Blinker und Positionsleuchten sind gut farblich abgesetzt. An den Seiten trägt der Continental Mk III feine Zierlinien, die auch am Modell zu finden sind - natürlich perfekt verarbeitet. Ein Teil der Automodello-Modellphilosophie ist es, alle Chromteile möglichst aus verchromtem Kunststoff oder poliertem Metall zu produzieren, silberne Drucke oder Chromfolie kommen nicht in Frage. So ist es nicht verwunderlich, dass auch hier alle Zierrahmen und -leisten aus feinen Metallteilen bestehen, die ebenfalls gut verarbeitet wurden. Dieser Aufwand erklärt dann auch die üppigen Preise. Die Felgen sind schön gestaltet, am Heck finden wir den halbrunden "Continental"-Schriftzug als Metallsticker. Ein Modell, das nicht nur durch sein Gewicht und seine maßstäbliche üppige Größe beeindrucken kann!

Die Miniaturen von Automodello finden Sie u.A. im Onlineshop des deutschen Vertriebs. Dort finden Sie auch einen Uberblick des gesamten Sortimentes. Wir danken herzlich für das zur Verfügung gestellte Fotomuster!

Text und Fotos: Georg Hämel

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