Samstag, 11. August 2007

60 Jahre Ferrari - Der Erste von allen - Ferrari 125 S von Hot Wheels, 1:18

Alle großen Automobilhersteller haben einmal klein angefangen. Auch im Falle von Ferrari war der Beginn klein und unscheinbar – aber fast auf Anhieb erfolgreich! 1947 durfte Enzo Ferrari nach Ablauf der Sperrfrist durch seinen ehemaligen Arbeitgeber Alfa Romeo endlich Autos unter seinem eigenen Namen bauen. In seine neue Firma im kleinen Dörfchen Maranello holte er sich, neben anderen jungen und hellen Köpfen, den Ingenieur Gioacchino Colombo, dem er den Auftrag erteilte, einen Rennmotor zu konzipieren, der kompakt, kraftvoll und siegfähig sein – und über zwölf Zylinder verfügen sollte. Colombo entwickelte ein Aggregat, das in Grundzügen die Basis für alle großen Ferrari-Zwölfzylinder bis in die sechziger Jahre hinein bilden sollte. Der Motor des 250 GTO ist auch „nur“ eine Weiterentwicklung von Colombos Geniestreich von 1947.

Die ersten Fahrversuche des Chassis vom Typ 125 fanden im März 1947 statt, für die Rennpremiere (denn natürlich war der erste Ferrari ein reines Rennfahrzeug) baute man zwei Wagen mit unterschiedlichen Karosserien. Das bekanntere von beiden Fahrzeugen war die Barchetta, die im Hause Ferrari unter der Leitung eines Signore Piretti selber entworfen und karossiert worden war. Der zweite Wagen hatte freistehende Räder und sollte letztendlich beim Premierenauftritt nicht an den Start gehen, der vorgesehen Fahrer Nino Farina hielt das Fahrzeug für unausgereift und unzuverlässig. Mit letzterem sollte er letztendlich Recht behalten, aber unausgereift war der 125S sicher nicht, als er am 11. Mai 1947 zum ersten Mal an den Start ging. Das Rennen fand auf einem Stadtkurs in Piacenza statt und der Fahrer hieß Franco Cortese. Er erreichte im Training die „Pole Position“ und auch wenn er beim Start schlechter wegkommt als seine Konkurrenten, so kann er sie doch innerhalb weniger Runden ein- und überholen und einen komfortablen Vorsprung herausfahren – bis dann leider ein Schaden an der Benzinpumpe das Rennen für ihn beendet.

Den guten Eindruck des Premierenrennens sollte Cortese 14 Tage später noch übertreffen können. Im GP von Rom auf dem Caracalla-Rundkurs ging der 125 S als Sieger über die Ziellinie – der erste Sieg für Enzo Ferraris eigene Firma und der Beginn einer großen Geschichte siegreicher Rennwagen aus Maranello.

Der kleine und unscheinbare Beginn der Ferrari-Geschichte ist nun von Hot Wheels, dem Ferrari-Exclusivmodelleur, in seiner ersten Version ausgeliefert worden. Diese Version erscheint in der „Ferrari 60 Relay“-Sonderserie des günstigen Hot Wheels Foundation-Programmes, ist aber wegen der Sonderauflage etwas teurer, als die normalen Hot Wheels-Basismodelle. Dafür wird es von den (authentischen) „Ferrari 60 Relay“-Aufklebern verziert, die sicher nicht jedermanns Geschmack sind. Auch wenn die Aufkleber auf den echten Autos genauso aussahen, hätte man für den sechzigsten Geburtstag des größten Namens der Sportwagenwelt nicht etwas Schöneres entwerfen können? Aber nun ja, da trifft Hot Wheels ja keine Schuld, schauen wir uns also das Modell an sich mal an.

Die originalen 125S sind nicht erhalten, der 125S, der sich in der Galleria Ferrari in Maranello befindet, ist eine nach Originalzeichnungen konstruierte Replik, die dem Modell als Vorbild diente. Dabei haben die Hot Wheels Entwickler in Sachen Proportionen ganze Arbeit geleistet und alles richtig gemacht, die Linien passen perfekt und geben das ungewöhnliche Aussehen des kleinen Renners sehr gut wieder (übrigens besser als alle bisherigen Modelle des 125S). Die fehlende Fahrertür ist korrekt, der Fahrer bestieg das Auto über die abgesenkte Seitenkante, die er benutzen konnte, um sich in die Kurve zu legen.

Beifahrertür, Motorhaube und Heckklappe sind Einzelteile aus Kunststoff, die aber glücklicherweise keine Farbabweichungen zu den Karosserieteilen aufweisen, wie sonst bei Hot Wheels Basismodellen schon mal üblich. Unter der Fronthaube wartet eine Nachbildung des Colombo-Zwölfzylinders auf den Betrachter, die auf den ersten Blick wenig ansprechend wirkt. Komplett in schwarzem Kunststoff gehalten hinterlässt der Motor keinen guten Eindruck – auf den ersten Blick! Auf den zweiten Blick lässt sich aber eine umfangreiche Nachbildung von Details, Nebenaggregaten und Steuerelementen erkennen, die nach Einsatz von ein wenig Farbe schreien! Dann sähe das Bild schon ganz anders aus – das werden wir bei der angekündigten Elite-Version dann auch zu sehen bekommen.

Ebenfalls verbesserungswürdig und sehr schlicht ist das Cockpit. Ein großer Aufkleber für die Instrumente ist nicht mehr „State of the art“ und auch da verspricht die Elite-Version Abhilfe. Für das Basismodell in der Einsteigerserie hätte aber die eine oder andere Gravur mehr nicht schaden können. Die Speichenfelgen sind naturgemäß recht grob, aber nicht direkt schlecht ausgefallen. Das Elite-Modell wird da mit echten Drahtspeichen glänzen können. Nachrüstung von Speichen dürfte schwierig werden, die Dimensionen der Räder sind sehr ungewöhnlich und besonders die schmalen Reifchen dürften zu Problemen führen. Wer dennoch einen verbesserten optischen Eindruck erzielen möchte, sollte bedenken, dass der 125S auf historischen Rennfotos anscheinend schwarze Felgen hat... das könnte ebenfalls den Eindruck verbessern.

Abschließend sei gesagt, dass mir persönlich der kleine Ferrari überraschend gut gefällt. Ich bin sehr angetan vom Mut der Hot Wheels-Entwickler, sich diesem doch sehr ausgefallenen Vorbild zu widmen und das Modell hinterlässt bei mir angenehme Erinnerungen an die guten alten Bburago-Ferrari. Die Basis ist unscheinbar, aber gut und ich bin auf die Elite-Variante schon sehr gespannt!

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