
Samstag, 11. August 2007
60 Jahre Ferrari - Das Erfolgsmodell, Ferrari 308 GTS QV von Kyosho 1:18
Nach dem Produktionsende des legendären Dino fehlte im Ferrari-Programm ein als Einstiegsmodell konzipierter, relativ kompakter Sportwagen. Die Lücke schloss der 1975 erstmals präsentierte 308 GTB, der bis 1985 produziert und dann von der überarbeiteten Variante 328 abgelöst wurde. Das Design stammte von Pininfarina und führte eine neue Linie für Ferrari-Mittelmotorsportwagen ein, die mit schlichten und dennoch kraftvollen Linien auch heute noch alles andere als veraltet wirkt und auf den ersten Blick eindeutig als Sportler aus Maranello zu identifizieren ist. Der Look des 308 wurde denn auch bei Ferrari als derart gelungen angesehen, dass er in nur leicht modifizierter Form auch für den 328 übernommen wurde – und natürlich zeigt der 288 GTO, dass man aus diesem eleganten Entwurf mit leichten Veränderungen einen der schönsten – wenn nicht sogar den schönsten – Supersportwagen aller Zeiten ableiten kann.
Da Ferrari-Kunden immer schon sehr leistungsorientiert waren, wurde der 308 in seiner Bauzeit immer wieder technisch weiterentwickelt, um dem Auto auch Ferrari-gemäße Fahrleistungen zu ermöglichen. Ab 1982 wurde der 308 Quattrovalvole (QV) gebaut, der Name deutet schon an, dass nun Vierventiltechnik im quer eingebauten V8-Mittelmotor zum Einsatz kam. Die Leistung konnte so auf 240 PS gesteigert werden.
Einige Versionen des 308 sind bereits von Kyosho als Modell erhältlich und nun gibt es also auch die offene Variante des 308 QV, den GTS, als Modell. In typischem Rot kommen direkt Erinnerungen an schnauzbärtige Detektive in Hawaiihemden auf, aber der 308 GTS war nicht nur als Dienstwagen von „Magnum PI“ bekannt und beliebt, er war auch einer der unbestrittenen Verkaufsschlager im Ferrari-Programm. Um so schöner, dass Kyosho dem Bestseller aus Maranello ein mehr als adäquates Modell zur Seite stellt.
Die Karosserieformen sind perfekt getroffen – das sind wir von Kyosho nun auch nicht anders gewohnt. Die Detailierung bewegt sich rundum auf einem sehr hohen Niveau, man betrachte nur den umfangreich bedruckten und verkabelten V8! Auch im Interieur haben sich die Japaner keine Blöße gegeben und punkten nicht nur mit exakter Nachbildung sondern auch mit großartiger Verarbeitung und hochwertiger Materialanmutung – eine Disziplin, in der das Modell vielleicht sogar dem Vorbild überlegen sein könnte!
Alle Hauben und Türen lassen sich öffnen – selbstverständlich bei Kyosho – und das herausnehmbare Targa-Dach liegt natürlich auch bei. Dieses passt leider nicht so hundertprozentig, aber das ist denn auch der einzige minimale Schwachpunkt an diesem exzellenten Modell. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob das Original ebenfalls silbern abgesetzte Streben in den Gittern an der C-Säule hatte, aber vielleicht ist das sogar korrekt.
Alles in allem hat Kyosho mit diesem Modell ein weiteres Stück Ferrari-Geschichte hervorragend miniaturisiert und ich freue mich sehr auf den 250 GTO aus Japan!
Wir danken Menzels Lokschuppen für unsere "Fotomodelle".
Text und Fotos: Georg Hämel